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Titel: nmp12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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haben. Mindestens
einen, wie Montolieu versichert hat. An den Namen konnte er sich aber nicht
mehr erinnern. Der Raubüberfall findet statt. Es gibt Tote. Aber was geschehen
ist, ist geschehen. Außerdem haben unsere schweren Jungens Schwein und werden
nicht erwischt. Und 150 Kilo im Werte von mehr als 80 Millionen Francs werden
verladen. Dann...“
    „Bitte“, unterbricht mich die
krimilesende Witwe, „meinen Sie, Troyenny wußte nicht, wo die Goldbarren
versteckt waren? Schließlich war er dabei...“
    „Etwas zu eifrig sogar. Lecanut
hat ihm sicher geraten, sofort zu verduften. Bei dem Verladen war er dann schon
nicht mehr dabei. Und die anderen haben ihn sicher nicht eingeweiht... Gut. Der
Coup ist gelungen: Jetzt muß man nur noch warten, bis Gras über die Sache
gewachsen ist. Später soll die Beute versilbert und geteilt werden. Auf jeden
Fall, bevor Christine volljährig wird. Die Komplizen verstecken sich. Montolieu
gibt ihnen Geld und greift darum weiterhin fleißig in die Kasse. Dann kommt die
Stunde der Beuteverteilung. Lecanut, seit kurzem Lancelin, hat Hehler gefunden.
Verabredung usw. Er kommt nach Paris, geht zu Monsieur Roussel, wo er die Zeit
über wohnen soll. Denn hier ist er sicherer als im Hotel. Montolieu und Simone
erwarten ihn. Das Mädchen weiß über alles Bescheid. Hängt wahrscheinlich
irgendwie mit drin. Außerdem kennt sie Lecanut sehr gut. Darüber hat sich
Montolieu nicht mehr richtig ausgelassen. Lecanut sieht einen nervösen,
aufgeregten Montolieu vor sich. Die Stieftochter ist weg. Vielleicht macht sie
eine Dummheit. Vielleicht auch macht seine Frau eine Dummheit. Zur Polizei wagt
er natürlich nicht zu gehen.“
    „Großer Gott!“ ruft Madame
Parmentier. „Der Mann macht aus einer Mücke ‘n Elefanten. Wieso sollte ihm
Christines Verschwinden gefährlich werden?“
    „Tja, er meint es eben. Es
stand viel auf dem Spiel, die Beute war riesig. Da kann der Verstand schon mal
aussetzen. Auch Lecanut ist nicht begeistert, daß das Mädchen ausgerissen ist.
Und von etwas anderem ist er auch nicht begeistert: von den beiden Flics an der
Gare de Lyon. Vielleicht gefällt ihm so einiges andere auch nicht. Jedenfalls
macht er keinerlei Angaben über die eventuellen Goldkäufer.“
    „Ach ja?“
    „Ja. Montolieu gibt Lecanut die
Schlüssel zu Ihrer Villa und fährt nach Hause. Lecanut und Simone gehen zusammen zur Foire du Trône. Vielleicht will
Lecanut dem Feuerschlucker Troyenny Bescheid geben. Auf der Place de la Nation
sieht und erkennt er mich. Er kombiniert — falsch! — und beschließt, mich aus
dem Weg zu räumen. Beauftragt Simone, mich auf die Achterbahn zu locken...“
    „Warum auf die Achterbahn?“
will meine Zuhörerin wissen. „Simone hätte Sie überall hinlocken können. An
einen finsteren Ort, wo man Sie leicht...“
    „Ja, aber dann wär’s Mord
gewesen... Falls Lecanut überhaupt was hatte, womit er mich umbringen konnte.
Eine Waffe hatte er nicht bei sich. Auf der Achterbahn wär’s ‘n Unfall. Auch
wenn ich nicht tot wär, wär ich doch ‘ne Zeitlang außer Gefecht, genauso wie
Geneviève Lissert. Aber der Kampf auf der Achterbahn endet nicht zu seiner
vollsten Zufriedenheit, wie Sie wissen. Und die später so kaltblütige Simone
fällt in Ohnmacht.“
    „Oder tut so.“
    „Nein, ich glaube, sie kippt
tatsächlich aus den Latschen. Ich hab sie im Verdacht und besuche sie am
nächsten Tag. Sie ist nett, völlig ruhig. Aber kaum kehre ich ihr den Rücken,
da ruft sie Montolieu in Bercy an. Er beordert sie nach Saint-Mandé. Kriegsrat.
Was soll das mit dem Privatdetektiv, den Lecanut umbringen wollte? Simone hat
er wohl nichts verraten. Was will er? Was sucht er? Was weiß er? Das Liebespaar
beschließt, mich nicht aus den Augen zu lassen. Ich schein ja sowieso sehr
anhänglich zu sein. Simone läßt ihren weiblichen Charme spielen, ohne
allerdings zu weit zu gehen. Das wär mir verdächtig vorgekommen. Und warum
sollte Montolieu mich nicht engagieren, seine verlorene Tochter wiederzufinden?
Ein ausgezeichneter Vorwand. So als würde man den Fuchs in den Hühnerstall
einladen. Aber da ich sowieso schon halb drin bin... Und so hat man mich
wenigstens unter Kontrolle. Wenn das eine nicht klappt, klappt wenigstens das
andere. Simone macht, daß sie so schnell wie möglich wieder nach Hause kommt.
Im Taxi. Bei meinem zweiten Besuch innerhalb weniger Stunden werde ich wirklich
überfreudig begrüßt. Denn Simone freut sich, daß ich von selbst

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