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Titel: nmp12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Name, ihre Angst vor dem Stiefvater, ihr Gang,
ihr rätselhafter Satz: ,In fünf Wochen werde ich
herrschen“... Es ging darum, die Leitung der Weinhandlung zu übernehmen. Hat
sie mir am nächsten Tag gesagt...“
    „Ihr Name?“ fragt die alte
Dame.
    „Delay. Stand an den Waggons
neben denen des Pariser Konsortiums. Das Foto hab ich im Détective gesehen. Delay! Der humorvolle Name war mir ins Auge gesprungen.“
    „Tatsächlich, für einen
Weinhändler! Und der Gang des jungen Mädchens?“
    „Sie ging genauso wie Geneviève
Lissert. Und Chris hat kastanienbraunes Haar, wie Gigi vor einem Jahr. Chris
hatte eine unerklärliche Angst vor ihrem Stiefvater. Unerklärlich? Hm... Zuerst
dachte ich, der geile Bock wollte seiner Stieftocher an die Wäsche. Aber es
ging um etwas anderes. Das Mädchen ist hypersensibel. Sie witterte in ihm
instinktiv einen Feind, jemanden, der ihr ohne Zögern was antun würde. Auf
diese Fakten und Annahmen hab ich dann meine Theorie errichtet. Allerdings mit
vielen, vielen Fragezeichen. Montolieu ist in fünf Wochen die Herrschaft über
die Weinhandlung los. Warum sollte er nicht daran denken, seine Konkurrentin
auszuschalten? Es könnte ihr ein Unfall zustoßen... Letztes Jahr hat es
angefangen. Montolieu kannte Lecanut. Er hat ihn seit Jahren nicht mehr
gesehen. Sagt er. Lecanut fühlt sich auf der Achterbahn anscheinend wie
zu Hause. Hat er vielleicht anstelle von Christine irrtümlich ein anderes Mädchen
von oben runtergeschubst? Gigi vielleicht? Der ,Unfall “
passierte abends. Es war schon dunkel. Die jungen Mädchen kleiden sich nach der
Mode. Sehen fast gleich aus. Man verliert eine in der Menge aus den Augen,
meint, sie wiedergefunden zu haben. Und dann ist es ‘ne andere.“
    „Moment“, meldet sich Madame
Parmentier, die nicht umsonst Kriminalromane verschlingt. „Nehmen wir mal an,
das stimmt. Aber offensichtlich ist dem jungen Mädchen — Christine — hinterher
nichts mehr passiert. Ein Mordversuch kann scheitern, aber nicht alle. Aber sie
ist immer noch gesund und munter.“
    „Stimmt. Schlußfolgerung: es
ist nichts mehr gegen Chris unternommen worden. Warum nicht? Vielleicht hat
Montolieu Angst gekriegt. Vielleicht ist ihm eingefallen, daß seine Frau nach einem ,Unfall “ Verdacht schöpfen könnte. Also Schluß damit.
Kein weiteres Attentat auf die Thronerbin. Aber warum wollte Montolieu seine
Stieftochter eigentlich loswerden? Gut, die Weinhandlung sollte ihr gehören.
Aber sie hätte ihren Stiefvater nicht rausschmeißen können. Montolieu hätte auf
jeden Fall einen guten Posten behalten. Aber Vorsicht: die Thronbesteigung von
Christine bedeutet Übergabe der Geschäftsbücher. Montolieu war ein
Schürzenjäger. Vielleicht war er auch Spieler? Jawohl, hat er den Flics erzählt.
Er hat sich mit Christines Volljährigkeit abgefunden. Die Übergabe der Bücher
läßt sich nicht vermeiden. Also muß er seine Veruntreuungen auf andere Art
vertuschen, die Löcher in der Kasse stopfen. Lecanut war an dem Goldraub
beteiligt. Der Überfall fand nicht weit von den Tankwagen der Firma
Delay-Montolieu statt. Wenn nun die Barren in einem der Waggons versteckt
wurden, anstatt auf einem Geisterschiff? Die zwei oder drei Barren am Strand
von Palavas sollten von der Spur ablenken...“
    „Und? War’s so?“
    Ich verziehe das Gesicht.
    „Das war meine Erleuchtung von
neulich nachts. Ich war fest davon überzeugt. Auch wenn noch einiges unklar
blieb. Nur... es ist nicht ganz einfach, Faroux zu bewegen, diese Theorie zu überprüfen.
Ich wußte zu dem Zeitpunkt nicht, ob die Tankwagen auf dem Foto im Détective tatsächlich auf einem Abstellgleis in Bercy stehen. Und selbst wenn ich’s wüßte
und Faroux die Waggons untersuchen lassen würde... Ich wär schön blamiert
gewesen, Madame! Neulich in der Villa, bevor die beiden Goldkäufer auf der
Bildfläche erschienen, dachte ich, ich hätte die Prämie schon in der Tasche.
Aber ich hatte sie noch gar nicht in der Tasche. Bis jetzt noch nicht. Faroux
hat nämlich inzwischen die Waggons durchsuchen lassen. O ja! Es sind dieselben,
die in der Nähe des Gold-Waggons in Montpellier gestanden haben. Haben auch
bestimmt zum Transport der Beute gedient, aber...“
    „Sie sind leer!“ ruft Mutter
Parmentier mit ihrem Gespür für Unvorhergesehenes.
    „Jawohl, Madame. Und Montolieu
ist tot und kann uns das neue Versteck nicht mehr verraten.“
    „Schwierig, schwierig. Aber
erzählen Sie weiter!“
    Die Prämie ist der alten

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