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No more heartbreak

No more heartbreak

Titel: No more heartbreak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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vorliest. Ich mache das immer. Nur so kann ich wirklich beurteilen, woran ich noch feilen muss.«
    »Okay.« Ben setzt sich hin und scrollt zum Anfang des Aufsatzes. »Aber halt mich bitte nicht für einen Schwachkopf. Das ist nur die erste Fassung.«
    »Erdnussbutter?« Max reicht ihm einen Keks. »Da sind Enzyme drin, die für den Aufbau von Neurotransmittern sorgen – sie helfen beim Denken. Und der Zucker wird dich wach halten.«
    »Danke«, lächelt Ben. »Okay, los geht’s.« Er räuspert sich. »Es ist wirklich peinlich.«
    »Okay.« Max denkt über das Gehörte nach. »Ungewöhnlicher Anfangssatz.«
    »Nein! Es dir vorzulesen, ist mir peinlich. Und dass ich dich um Hilfe bitten muss.«
    »Ach was! Das ist mein Job.«
    »Wie bitte?«
    »Zu helfen.« Zumindest war es das mal , denkt Max. »Eher gesagt, mein Hobby«, schwindelt sie. »Leg los.«
    »Okay.« Er schaut auf den Schirm. Räuspert sich noch einmal. Dann schaut er wieder auf. »Ich weiß nicht einmal, auf welche Schule du eigentlich gehst.«
    »Ich gehe nicht zur Schule.«
    »Was?« Mit weit aufgerissenen Augen starrt er sie an. Plötzlich ergibt alles an ihr einen Sinn – und doch auch wieder nicht. »Hast du ein Hormonproblem und bist du in Wirklichkeit schon vierzig?«
    »Schön wär’s.« Max verdreht die Augen. »Nein, ich bin wirklich erst siebzehn. Ich darf Auto fahren – und sonst eigentlich nichts.« Sorgfältig fegt sie die Krümel mit der Hand in die Keksdose zurück.
    »Stimmt«, sagt Ben mitfühlend. »Warum gehst du nicht in die Schule?«
    »Ich hab vorzeitig meinen Abschluss gemacht«, sagt Max schlicht.
    »Kein Scheiß? Das geht?« Er richtet sich halb auf. »Bist du so was wie ein Genie? Hast du mit zehn den Abschluss gemacht? Deinen Doktortitel schon in der Tasche?«
    Zu ihrer eigenen Überraschung muss Max lachen. »Nein. Ich bin weder ein Dinosaurier noch bereits promoviert. Ich … ich wollte die Highschool einfach nur hinter mir lassen«, sagt sie dann achselzuckend. Ihr Gesicht verdüstert sich und sie zupft an einer Teppichfranse.
    »Wow. Und was machst du jetzt? Wirst du studieren?«
    Ben stellt den Computer zur Seite. Sein Aufsatz verblasst neben dieser Besucherin von einem anderen Planeten.
    »Das ist eine sehr gute Frage.« Max lacht wieder, aber diesmal freudlos.
    »Willst du nicht?«
    »Doch. Aber nur an einer Uni.«
    »Es hat doch jeder eine Wunsch-Uni.« Ben nimmt sich noch einen Keks.
    »Ich will aber nur an eine einzige Uni. Die Gallatin School an der NYU . Dort lehrt die Professorin, mit der ich zusammenarbeiten muss. Ich habe mich nur dort beworben.«
    »Und deine Eltern haben das erlaubt?«, fragt Ben, dessen Pulli voller Krümel ist.
    »Die wissen nichts davon. Sie haben gerade genug mit sich zu tun. Du weißt schon, das Baby«, sagt Max, und ihrer Stimme ist anzuhören, wie sehr sie das verletzt.
    »Verstehe«, nickt Ben und denkt an letztes Jahr. Das Basketballturnier, das sein Dad verpasst hat. Den Elternabend, den seine Mutter einfach vergessen hat. Er versteht es wirklich.
    Max lässt sich rücklings auf den Bären sinken und starrt an die Decke. Sie merkt nicht, dass ihr gestreiftes T-Shirt hochgerutscht ist und ihren nackten Bauch freigibt. Ben spürt wieder diese Sehnsucht.
    »Okay, jetzt lies aber«, sagt Max. Im Schein dieser kleinen Lampe und in Gesellschaft dieses riesigen Teddybären und dieses netten Jungen spürt sie plötzlich den gefährlichen Wunsch, ihn um Rat zu bitten. Was idiotisch ist, da sie ihn kaum kennt. Vielleicht liegt es an der späten Stunde oder daran, dass sie im Dunkeln in einem Babyfachgeschäft sitzt, aber sie hat das Gefühl, dass sie sich nicht länger in der Realität befindet. Sie lässt ihre Gedanken wieder zu Bridget wandern. Mal sehen, wohin freies Assoziieren führt. Taylor mag Pop-Tarts … »Beeindrucke mich. Aber mach dir keinen Druck.«
    »Ich kenne das Gefühl, gebraucht zu werden.«
    »Ich habe doch gar nichts von gebraucht werden gesagt«, unterbricht Max.
    »Das ist mein Anfangssatz.«
    »Oh. Sorry. Gefällt mir.«
    »Ich kenne das Gefühl, gebraucht zu werden. Meine Familie besitzt seit Generationen ein Geschäft, das sich seit 1932 im gleichen Gebäude befindet. Ursprünglich fertigten mein Urgroßvater und mein Großvater Ba bybetten und Schaukelpferde von Hand an. Und inzwischen verkaufen wir alles, was unsere jüngsten Mitbürger brauchen. Was in unserem Viertel bedeutet, dass wir für die Menschen in der Lebensphase da sind, wenn sie besonders

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