No more heartbreak
betrachtet hat, seit er sie schreien und durch die Haustür flüchten sah. Eine Woche später machte er mit ihr Schluss.
Leider dauert Jess’ Desensibilisierung, die auf den Lehren der Verhaltenspsychologie basiert, viel länger als Max angenommen hat, und diese Fehlplanung ist ihren genervten Mitarbeitern nicht entgangen. »Super! Gleich noch mal!«
Jess packt Zachs Arm, der schon die Vorboten blauer Flecken aufweist, als er mit ihr zu den flauschigen weißen Hündchen geht, die Max’ Nachbarin Mrs Denunzio ihr ausgeliehen hat. Alle drei zerren an ihren Leinen und wollen Jess’ Knöchel ablecken. In letzter Sekunde sprintet Jess auf die andere Seite des Weges, die Arme schützend vors Gesicht gelegt, als hätten die Hündchen sie mit Zement beworfen. »Ich kann nicht! Es geht nicht!«
»Max.« Phoebe legt erschöpft den Kopf in den Nacken. »Kann sie nicht irgendwas anderes machen, das weniger schwierig ist? Aus einem brennenden Haus springen? Ist ihr Ex zufällig Pyromane?«
»Sie wird es schon schaffen, Phoebe«, sagt Max durch zusammengebissene Zähne und wendet sich dann mit einem beruhigenden Lächeln wieder Jess zu. »Du wirst es schaffen! Schau doch, welche Fortschritte du heute gemacht hast.«
»Ja, ich erinnere mich.« Zachs Stimme klingt fast schon sarkastisch. »Als wir hier ankamen, hast du dich noch geweigert, hinter dem Baum hervorzukommen.« Jess nickt aus sicherer Entfernung.
Max schaut auf ihre Armbanduhr. Michael Kors. Sie ist aus schwerem Gold, fast maskulin geschnitten. Es wird sie umbringen, sie nächste Woche zurückbringen zu müssen.
»Ja. Für heute reicht das. Aber tolle Arbeit, wirklich toll«, verkündet Max und versucht, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. »Geh nach Hause und schau Benji – diesmal mit Ton – und versuche, mindestens einmal den Bildschirm zu berühren.«
Jessica nickt, nimmt das Bonbon, das Phoebe ihr reicht, und schlurft davon.
Zach und Phoebe lassen sich auf eine Bank fallen, und Max muss all ihre Reserven mobilisieren, um es ihnen nicht gleichzutun. »Okay!« Sie boxt in die Luft und zwingt sich zu einem munteren Tonfall. Zach und Phoebe werfen sich einen Blick zu. »Na, kommt schon! Nach dem Rückschlag heute wird es sich umso besser anfühlen, wenn ihr Moment reibungslos über die Bühne geht – und das wird er! Und in fünf Minuten ist Bridget hier, also sollten wir in die Gänge kommen. Pause beendet!«
Zach und Phoebe erheben sich mühsam und beginnen damit, das nächste Training vorzubereiten. Nach ein paar Minuten trägt das Team nicht mehr Hundeleinen, sondern Airwalks. Bridget wird heute ihre erste Skateboard-Stunde bekommen. Gott sei Dank scheint sie nichts von der Anspannung zu merken, die zwischen ihren Trainern herrscht. »Ich werde auf keinen Fall erreichen, dass er … wie war das noch?«
»Sein ganzes bisheriges Leben bereut«, sagt Max und justiert Bridgets Helm.
»Genau das. Mit diesen Klamotten? Er kann mich doch gar nicht sehen.« Sie schaut an ihrer karierten Jacke und den weiten Cargohosen herunter.
»Aber deine Moves wird er sehen«, beruhigt Max sie. »Du wirst skaten wie ein Profi und seine Welt aus den Angeln heben. Das wird heiß!«
»Ich werde aussehen wie ein Trottel. Ich werde mich blamieren. Das wird peinlich.«
»Okay«, sagt Zach, springt auf sein Board und fährt langsam über den asphaltierten Weg zwischen den grünen Holzbänken. »Stell deinen linken Fuß aufs Brett, verlagere dein Gewicht nach links, stoße dich mit rechts ab, stell das rechte Bein aufs Board und gleeeeeite.«
Bridget schaut ihn an, als habe er ihr gerade erklärt, wie man eine Rakete baut. Sie schüttelt den Kopf.
»Bridget«, sagt Phoebe eindringlich. »Wir sind uns doch einig, dass die Jungs, die ihr Leben diesem Sport widmen, keine Nobelpreisträger sind, oder? Und wenn ein Vollpfosten, dessen Vorstellung von Literatur darin besteht, ›Cool‹ an Hauswände zu sprühen, das hinbekommt, dann wirst du es auch schaffen.«
»Okay, okay.« Bridget holt tief Luft und setzt den linken Fuß aufs Skateboard – das unter ihr wegrutscht.
»Oder auch nicht«, murmelt Phoebe.
Eine Stunde später kann Max nicht mehr verbergen, dass sie alarmiert ist. Sie steckt Bridget gerade zwei gekühlte Getränkedosen in die Hose, um die Schwellung abklingen zu lassen. »Könnte das der Grund sein, aus dem die alle so weite Hosen tragen?«, fragt Bridget mit schmerzverzerrtem Gesicht.
»Damit sie ihre Hintern mit Coladosen kühlen können?
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