No more heartbreak
Möglich. Ist das die Stelle?«
»Ja. Oh mein Gott, ich muss mir morgen das Hämorrhoidenkissen meines Großvaters borgen. Sonst kann ich auf keinen Fall sitzen.«
»Setz das Gerücht in die Welt, dass du seit Neuestem auf Sadomaso stehst«, schlägt Zach vor, der sich gerade einen Babybel-Käse schält. Er ist völlig geschafft, weil er Bridget unzählige Male hochhieven musste.
Max schaut ihn warnend an. Sein Ton gefällt ihr nicht. »Zach, kannst du Phoebe dabei helfen, die Rampe abzubauen? Ich habe die Latte möglicherweise ein bisschen zu hoch gehängt.«
Zach wirft ihr einen »Ach was«-Blick zu und marschiert in Richtung Phoebe.
»Alles okay?«, fragt Max.
Bridget zeigt wortlos auf ihren Hintern.
»Ich meine, emotional. Du darfst da jetzt nichts reininterpretieren. Dein Programm läuft echt super.«
»Glaubst du wirklich, dass mein Moment auf einem Skateboard stattfinden sollte?« Bridget zieht ihren Hosenbund nach unten und Max betrachtet mit schlechtem Gewissen die bereits gelb verfärbte Haut. Warum hat sie die Aktion nicht vor den letzten zwanzig Versuchen abgeblasen?
»Ja«, verspricht Max.
»Weil ich es einfach nicht mehr aushalte, mich so schlecht zu fühlen, Max. Gerade würde ich alles für eine verfrühte Demenz geben. Dieser Moment muss funktionieren«, sagt Bridget. »Er muss einfach. Ich tue alles, was dafür nötig ist. Ich will einfach nicht für den Rest meines Lebens vor mir sehen, wie er mich angeschaut hat, als mir der Rotz aus der Nase schoss.« Max sieht in diesem Moment einen beinahe identischen Ausdruck auf Hugos Gesicht vor sich und denkt beinahe dasselbe über sich. »Also sei ehrlich, Max. Wie habe ich auf dem Board ausgesehen?«
»Wie ein Vollidiot«, gesteht Max Bridget und ihrer eigenen Erinnerung ein. »Du hast dich blamiert. Es war peinlich.«
Bridget lacht und Max zwingt ihre verbliebenen Gehirnzellen zur Arbeit. Bridget. Bridget und Taylor. Baylor. »Okay. So etwas haben wir noch nie gemacht, aber …«
»Was denn?«
»So kurz vor der Deadline den Moment zu ändern. Aber wir brauchen einen Plan B.«
Sie winkt Zach und Phoebe zu sich. »Mit eingegipstem Arsch wirst du niemanden dazu bringen, irgendetwas zu bereuen.«
Am Abend lässt sich Zach viel Zeit damit, die Akten von heute in seine Umhängetasche zu packen. Max kaut auf ihrer Wange herum, um sich davon abzuhalten, die Kleider abzuwerfen und in die Badewanne zu flüchten. Sie will diesen Tag – diese Woche – endlich hinter sich bringen. »Dir und Tom viel Spaß heute Abend«, sagt sie von ihrem Posten an der Tür aus und tappt nicht besonders diskret ungeduldig mit dem Fuß auf dem Boden.
»Was? Oh. Na ja, er hat gerade zugegeben, dass er Ryan Gosling nicht mag. Wir versuchen, daran zu arbeiten.«
»Wozu gibt es Paartherapien«, witzelt Max. »Also dann. Dir einen schönen Abend.«
Zach hört damit auf, die bereits geordneten Papiere noch einmal neu zu ordnen, und schaut Max direkt in die Augen. »Wir haben bisher noch nie einen Moment abändern müssen …«
»Zach, ich habe im Moment so viele Fälle zu stemmen wie noch nie. Das wird schon.«
»Und du weißt noch genau, wo deine Prioritäten liegen?«
»Ja«, sagt Max leise.
»Und dir wird in den nächsten zwölf Stunden einfallen, wie Bridgets Moment aussehen soll?«
»Natürlich.« Hoffentlich. »Das hat noch immer geklappt. Und wird auch immer klappen.«
Zach hievt sich die Tasche auf die Schulter. »Ich will nur nicht miterleben, dass meine Max den Biss verliert.«
»Immer noch bissig«, versichert Max ihm, und endlich geht er zur Tür. »Bis morgen. Schreib mir eine SMS, falls dir Ideen kommen.«
Er bleibt stehen. »Da fällt mir ein: Du weißt ja, dass ich gerade die Daten all unserer Fälle für deine Präsentation vor Dr. Schmidt zusammenstelle.«
»Ja?«
»Ich finde Angie Riverdales Akte nicht.« Zach sucht in seiner Tasche nach seinem Handy. »Und da sie Kundin war, bevor ich bei dir angefangen habe, wollte ich wissen, ob ich an der falschen Stelle gesucht habe.«
»Oh, ach ja, ich, äh … habe sie entfernt. Die, äh, Akte«, sagt Max gespielt unbekümmert. Angie Riverdale ist ihr einziger Fehlschlag, die eine Kundin, die so tief gestürzt ist, dass nicht einmal Ex Inc. sie aus dem Abgrund holen konnte.
»Ehrlich?« Zach steckt sein Handy wieder in die Tasche zurück.
»Oh Gott, ja. Angie war eine einzige Katastrophe, eine totale Abweichung von der Norm. Sie zählt nicht. Denk nicht mehr an sie.«
»Sollte sie nicht trotzdem
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