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No more heartbreak

No more heartbreak

Titel: No more heartbreak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Zach sanft und hilft ihr aus dem Kleid. »Jetzt bist du ja hier.«
    »Dieser Moment muss perfekt werden.« Max hält sich an seinen Schultern fest und hört sich selbst sagen, was ihr bisher jede Kundin gesagt hat: »Denn ich habe die Geschichte zwar ausgeschmückt, aber die Pointe bleibt. Wenn der Moment nicht klappt, werde ich mich wahrscheinlich nie davon erholen.«

KAPITEL 13
    Ben kann es kaum glauben, aber er hat seine Anmeldung tatsächlich fertig. Den Aufsatz hat er so oft durchgelesen, dass die Worte irgendwann keinen Sinn mehr ergaben, als habe er ihn in einer Fremdsprache verfasst. Jetzt will er den Umschlag schnellstmöglich zur Post bringen, bevor der Impuls, das Ding aufzureißen und noch einmal zu überprüfen, ihn überwältigt.
    Es ist der letzte Freitagnachmittag vor Weihnachten, und das Hauptpostamt ist genauso überfüllt wie die U-Bahn, mit der er in die Stadt gefahren ist. Die Schlange der Leute, die ihre Geschenke an weit verstreute Verwandte schicken wollen, reicht bis vor die Türen des Gebäudes. Reiß auf keinen Fall den Umschlag auf , ermahnt sich Ben. Bis du hier einen neuen gekauft hast, ist es Neujahr.
    Dass Taylor sich verspätet, überrascht ihn nicht. Sie haben den Plan, sich hier zu treffen, letztes Jahr in einer berauschten, sentimentalen Nacht neben einem halb leeren Bierfass geschmiedet und mit ihren Plastikbechern darauf angestoßen. Sie wollten gemeinsam feierlich ihre Anmeldungen für Kenyon einwerfen, zum frühestmöglichen Termin. Dann würden sie zur Penn Station gehen, in einen Zug steigen und zu Vance’ jährlichem Skiwochenende fahren.
    Kim wird mit ein paar anderen Mädchen auch dort sein. Sie haben ein paarmal telefoniert und sie ist ziemlich cool. Ben freut sich tatsächlich auf den Ausflug. Jetzt muss nur noch Taylor endlich auftauchen.
    In diesem Moment sieht Ben durch die Glastür hindurch seinen Freund mit gesenktem Kopf die Treppen heraufschlurfen. Er sieht aus wie ein alter Mann, und obwohl es schneit, steht sein Parka weit offen. Sogar aus dieser Entfernung wirkt er völlig fertig, aber immerhin blutet seine Nase nicht. Wenigstens etwas!
    »Entschuldigung, könnten Sie mir bitte kurz meinen Platz freihalten?«, fragt Ben die alte Dame hinter ihm, die einen Einkaufswagen voller Päckchen schiebt, auf denen es sich eine Katze bequem gemacht hat. »Ich muss nur kurz meinen Freund holen. Dauert nur zwei Sekunden.«
    Ben schiebt sich durch die Glastüren und joggt zu Taylor. »Was ist los?«, drängelt er, sobald er bei ihm ist. »Bist du krank?«
    Taylor schlurft einfach weiter. Ben winkt ihm auffordernd zu und trabt ein paar Schritte vor ihm her. Taylor merkt es gar nicht.
    »Ich hätte auch einfach zu dem Postamt in meiner Straße gehen und dich im Zug treffen können«, sagt Ben.
    »Es ist alles okay«, sagt Taylor wenig überzeugend und lässt sich von Ben zu ihrem freigehaltenen Platz ziehen. Ben muss sich eingestehen, dass zwischen all diesen gehetzten, verschwitzten Weihnachtsopfern und seinem liebeskranken potenziellen Mitbewohner eindeutig keine feierliche Stimmung aufkommen wird. Taylor nimmt den Rucksack ab und holt seine Anmeldung heraus. Nicht einmal die Katze hat er bemerkt.
    »Diese Schlange ist endlos«, murmelt Ben. Ein Blick in Taylors halb leeren Rucksack verrät ihm, dass er seine Skihose nicht mitgebracht hat. Auf der Zielgeraden zu den Schaltern muss Ben gegen die Flutwelle von Zweifeln ankämpfen, die ihn zu überspülen droht. Hat er das Richtige geschrieben, fehlt womöglich noch etwas, und ist es wirklich eine gute Idee, die nächsten vier Jahre mit einem Typen, den er kaum wiedererkennt, an einer Uni zu verbringen, die eigentlich nicht seine erste Wahl ist?
    Aber hauptsächlich denkt er an Max, die es geschafft hat, ihren Schulabschluss früher zu machen, sich für eine Uni zu entscheiden und zu bewerben – und das alles ganz allein. »Du reist mit leichtem Gepäck?«, fragt Ben und verschiebt den Schulterriemen seiner vollgestopften Sporttasche.
    Taylor nickt apathisch.
    »Leihst du dir von Vance Skisachen aus?«
    »Vance?«, fragt Taylor verständnislos.
    »Für das Skiwochenende?«
    »Ach so. Nö. Hab keinen Bock«, sagt Taylor achselzuckend.
    »Aber … das wird unser letztes richtig dekadentes Skiwochenende.«
    »Ja, viel Spaß.«
    Jetzt reicht es Ben. Er blafft: »Jetzt hör mir mal zu, Tay! Ich habe mir acht Wochen lang den Arsch aufgerissen, um diese Anmeldung zu schreiben. Damit ich an einer Uni genommen werde, die dich auch

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