No Sex in the City
Fahnen, auf denen die freundlichen Spender der bereits erwähnten Getränkemarken genannt wurden) und boten erstaunlicherweise winzige Vorspeisen an, perfekte Miniatur-Pies mit Fleischfüllung und Ketchup zum Hineindippen. Katie musste unwillkürlich lächeln, sie war so überwältigt davon, wie das alles gelungen war.
Der Raum war total überfüllt, die Gäste redeten und lachten, und ihren Champagner tranken sie auf die etwas überspannte Weise von Leuten, die sich für irgendetwas wahnsinnig aufgemotzt hatten. Fast waren mehr Frauen im Saal als Männer, und die Bitte um »Abendkleidung« hatten sie auf die erstaunlichste Weise ausgelegt. Von matronenhaft schwarzsilber bestickten Jäckchen über ehrfurchtgebietende Dekolletes bis hin zu pinkfarbenen Federboas, die eher auf ein Cher-Konzert gepasst hätten, war alles vertreten. Männer waren allerdings auch hinreichend gekommen, und Katie war unendlich erleichtert, dass sich zwei Grüppchen um offensichtliche Berühmtheiten versammelt hatten.
»Wow«, sagte es neben ihr. »Ziemlich abgefahren, was?«
Katie drehte sich um und sah Star Mackintosh neben sich stehen. Star trug ein gelbes Paillettenkleid von Kyri, das die Regel, entweder Brust oder Bein, aber nicht beides, einfach ignorierte.
»Hallo«, sagte Katie. »Was um alles in der Welt machst du denn hier?«
»Gigantische Publicity, was?«, sagte Star. Sie beugte sich an Katies Ohr und flüsterte vertraulich: »Ich lasse es für die Fotografen so aussehen, als würde mir irgendwann zufällig eine Titte aus dem Kleid springen. Das ist natürlich Absicht.«
»Cleveres Mädchen!«, sagte Katie.
»Danke!«, sagte Star. »Ich will auf den Titel von Daily Record. Dein Kleid ist übrigens auch toll. Sicher gut für kaltes Wetter geeignet.«
Katie war sich nicht sicher, was sie darauf antworten sollte.
»Glaubst du, dass ich mich an Dougray Scott ranmachen kann?«, fragte Star, runzelte die Stirn und tupfte sich ihren total überschminkten Mund.
»Keine Ahnung«, sagte Katie. »Lass die schönere Titte zuerst springen.«
»Mach ich!«, sagte Star und stolzierte übermütig in die Menge.
Katie wünschte, sie würde nicht unentwegt den Saal nach Iain absuchen, aber sie konnte nicht anders. Das war doch verrückt. Hör auf, hör auf, hör auf, sagte sie sich selbst. Nur eine Minute zuvor hatte sie noch von Harry fantasiert. Aber egal, erstens war er nicht zu sehen, und zweitens würde sie schottischen Männern auf ewig abschwören. Sofortiger Totalentzug. Damit war sie fertig.
Louise betrat in ihrem überwältigenden goldenen Kleid den Raum, blieb deutlich sichtbar zwischen den Flügeltüren stehen, breitete die Arme aus und machte: »Tadah!« Sofort eilten mehrere Männer, die an der Wand gestanden hatten, auf sie zu.
»Ah, meine unsichere, traurige, verstörte kleine Freundin«, sagte Katie, schnappte sich zwei Gläser Champagner und brachte ihr eins.
»Ist das nicht wunderbar?«, erklärte Louise. »Olivia ist noch draußen und beantwortet dem Hiya-Magazin Fragen über Modedesigner.«
»Meine Damen!«, sagte Craig, der Tierarzt, der, rotge-sichtig und raubeinig wie immer, eine enge Hose mit Schottenkaros und eine Weste trug. Man hätte sich das lächerlich vorgestellt, aber es stand ihm sehr gut.
»Seid ihr nicht bei weitem die Schönsten hier im Saal?«
Louise schnupperte. »Craig, der Tierarzt«, sagte sie vorwurfsvoll. »Du riechst überhaupt nicht nach Kuh.«
»Paul Smith for Men ist wohl nicht für Kühe gemacht«, sagte er und roch zweifelnd an seiner Schulter.
»Du siehst gut aus«, entschied Louise, nachdem sie ihn mehrere Sekunden lang von oben bis unten gemustert hatte. Er verbeugte sich. »Willst du alle Damen hier aufreißen?«
Craig sah leicht perplex aus. »Mmh, ja, ich denke schon.«
»Gut«, sagte Louise und klopfte ihm auf die Schulter. »Du brauchst eine gute Frau.«
»Eigentlich«, sagte Craig, der Tierarzt, »frage ich mich vor allem, ob du wohl nachher mit mir tanzen würdest.«
»Aber sicher doch!«, sagte Louise. »Ich beherrsche alle diese Tänze ganz hervorragend. Katie und Olivia haben es mir heute Nachmittag beigebracht. Ich kann mit jedem tanzen!«
»Okay«, sagte Craig.
»Hier sind massenhaft tolle Frauen«, sagte Louise. »Du wirst einen wunderbaren Abend haben.«
»Äh, ja«, sagte Craig. »Nun, ich denke, dass ich besser ...« Er verschwand wieder in der Menge.
»Was wird dieser Mann wohl besser tun?«, sagte Katie.
»Wovon um alles in der Welt redest
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