Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
amüsieren.«
    Alle, dachte Katie, nur wir beide nicht.
    Das Essen war unerträglich, weil Katie absolut unfähig war, Konversation zu treiben. Und Harry war klar, dass er sich verraten hatte. Ihr war das offensichtlich wahnsinnig unangenehm, sie wartete sicher nur darauf, so schnell wie möglich aus seiner Nähe fliehen zu können.
    Er hatte einfach gedacht, dass dieser Iain ein für alle Mal aus dem Spiel war. Er hatte ihn mit so vielen Frauen gesehen, und er wusste, wie Iain war. Schwach. Nichts für eine so sture Frau wie Katie. Gott, warum war er in London nur so ein Blödmann gewesen? Kaum nach Hause zurückgekehrt, war ihm schon klar gewesen, wie sehr er sie tatsächlich vermissen würde. Das Büro war nicht dasselbe, wenn nur Derek und Francis da waren. Er vermisste ihre Art, ständig fiese Fragen zu stellen und zu irgendwelchen Aktivitäten davonzupreschen, und, na ja, er vermisste sie einfach, mehr gab es dazu nicht zu sagen.
    Sie sprachen über das Essen, das erstaunlich gut war und, soweit Katie es beurteilen konnte, keinerlei giftige Substanzen enthielt. Und das Wetter war so schön geworden. Und es war doch fantastisch, dass so viele Leute diesen weiten Weg auf sich genommen hatten. Blablabla.
    Katies Empfinden nach schlug ihr Herz so laut, dass Harry das unter ihrer Brust sehen müsste. Aus irgendeinem Grund kehrten ihre Augen immer wieder zu seinen Händen zurück. Er trug Manschettenknöpfe, und man sah, wie stark die Arme waren, die sich darunter verbargen. Seine Hände waren extrem groß, sie wären viel besser geeignet, um auf dem Land zu arbeiten als für Büroarbeit. Sie fragte sich, wie es sich wohl anfühlen würde, sie auf der Haut zu spüren.
    »Oh Gott«, sagte Harry schließlich.
    Katies Herz tat einen Sprung. Was würde er wohl sagen? Würde er ein Geständnis vorbringen? Es sagen? Oh Gott, was würde er sagen? Was würde sie antworten?
    »Ich hasse Reden«, sagte Harry.
    Katie dachte, sie hätte sich verhört. »Pardon?«, sagte sie mit ausgetrockneter Kehle.
    »Reden. Ich hasse es, Reden zu halten.« Er zog einen kleinen Stapel Karteikarten aus der Tasche.
    »Du hältst eine Rede?«, sagte Katie töricht.
    »Na ja ... Irgendjemand muss den Leuten doch danken, dass sie gekommen sind und so, sie daran erinnern, warum sie hier sind und so. Ewan McGregor spricht auch ein paar Worte, glaube ich, und Shirley Manson singt wohl später einen Song.«
    »Oh«, sagte Katie und fragte sich leicht erstaunt, warum sie nicht gebeten worden war, etwas zu sagen.
    »Wir hätten dich um ein paar Worte gebeten, aber irgendjemand hat die Befürchtung geäußert, dass sich Leute vielleicht zu unangemessener Entblößung von Ärschen ermuntert fühlen könnten.«
    Katie nickte. »Das liegt nicht in meiner Absicht.«
    Harry lächelte ironisch. »Das tut es wohl nie.«
    Harry trommelte mit den Fingern auf den Tisch, als die
    Nachspeise kam. »Ich denke, ich mache es besser nach dem Dessert. Oder wenn der Kaffee gereicht wird. Oder am besten gleich jetzt.«
    Tatsächlich mussten sie noch bis zum Kaffee warten, und mittlerweile sah Harry so schlecht aus, dass Katie ihn am liebsten gefragt hätte, ob sie mit ihm zum Klo gehen soll. »Hab keine Angst«, sagte sie. »Ich bin sicher, dass du das großartig machst.«
    »Da wär ich mir nicht so sicher«, sagte Harry in einem unheilvollen Ton und fingerte an seinen Karteikarten herum.
    Derek kam, er trug einen Smoking, in dem er wie ein Kellner aussah. »Ich habe die Anlage aufgestellt«, flüsterte er und deutete auf einen großen Verstärker und ein Mikrofon dahinter.
    »Super«, sagte Harry und sah aus wie ein zum Tode Verurteilter. Während die Kaffeetassen noch klapperten, nahm er das Mikrofon, blieb damit an seiner Jacke hängen und erzeugte sofort eine kreischende Rückkopplung.
    »Ah«, sagte er. »Guter Start.«
    Im Raum wurde es sofort still. Als er erst einmal zu sprechen angefangen hatte, merkte man ihm keinerlei Nervosität mehr an.
    »Herzlich willkommen, liebe Gäste«, sagte er. »Ich heiße Harry Barr, und ich verwalte den Wald, dessen Rettung Sie mit Ihrem Kommen heute Abend unterstützen wollen. Dafür möchte ich Ihnen danken.«
    Es wurde gejubelt und applaudiert. Harry grinste und wurde rot.
    »Jedes Jahr verlieren wir in Großbritannien zwanzig Millionen Morgen Wald. Die gezielte Wiederaufforstung kann für die Komplexität der alten Wälder, die sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt haben, nicht annähernd Ersatz schaffen. Die verschiedenen

Weitere Kostenlose Bücher