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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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auftrat, der in einem Kopfkissenbezug steckte und einen Platz versprach, wo man seine Bierhumpen abstellen könne. Die Gebote schossen über fünfhundert hinaus, und Katie musste an all die Dinge denken, die sie mit dem Geld würden machen können: Anwaltsgebühren und Zeitungsanzeigen zum Beispiel. Nicht dass sie das noch miterleben würde, natürlich, sagte sie sich ernst. Sie würde dann schon weit weg sein.
    Laird Kennedy war nicht auf der Höhe seiner Möglichkeiten, obwohl er mit seinen zwei Laken wie ein römischer Kaiser aussah. Es bekam der Würde seines Stammbaums nicht gut, dass er nun vor den Augen von hunderten von hysterischen Frauen auf und ab laufen sollte. Er räusperte sich ins Mikrofon und schien nicht der große alte Mann zu sein.
    »Mmh ... nun ... umpf, das hier ist mein Haus.«
    »Zwei Riesen!«, brüllte eine hohe Stimme aus der Menge, weil die Frau offensichtlich keine Zeit damit verlieren wollte, ihre Nummer hochzuhalten. Chaos brach aus.
    »Wird es da hinten nicht ein bisschen gefährlich, was meint ihr?«, fragte Olivia und verdrehte ihren Hals, während die Gebote wild in die Höhe schossen.
    »Ist doch gut«, sagte Katie. »Das bedeutet Bares für uns. Aber ich sage euch, ich würde da nicht mitmachen.«
    Kennedy ging schließlich für einen absolut sagenhaften Preis weg. Alles reckte den Hals, um die große, herrische Frau mit den teuren Juwelen zu sehen, die jetzt nach vorne ging, um ihren Preis in Empfang zu nehmen. Katie war nahe genug dran, um sie zischen zu hören: »Was für einen Titel führen Sie?« Und sie drehte sich um, lächelte huldvoll ins grölende Publikum und winkte majestätisch, als er sagte: »Laird.«
    »Können Sie Kinder bekommen?«, fragte Kennedy sie leise.
    Der Saal schien sich jetzt eine Atempause zu gönnen. Es herrschte die bestimmte Überzeugung, dass niemand mehr als zehn Riesen machen würde und man soeben den Gipfel der Auktion miterlebt hatte. Viele huschten zum Klo und zur Bar, und die Privatgespräche zwischen den Frauen wurden merklich lauter.
    »Ähem!«, machte Mrs McClockerty, aber niemand schenkte ihr viel Aufmerksamkeit, als sie nun das nächste Opfer in Toga auf der Bühne begrüßte. Es war Harry.
    »Harry Barr!«, rief Mrs McClockerty, und ihr Gesicht strahlte vor mütterlichem Stolz. »Er braucht sich gar nicht erst vorzustellen, ich kann Ihnen versichern, dass er hier das beste Pferd im Stall ist, und wenn Sie ihn ersteigern und nicht gut behandeln, sage ich Ihnen jetzt schon, dass Sie es dann mit Mir zu tun bekommen.« Sie zeigte wild mit dem Finger auf sich. Harrys Gesicht glühte entsetzlich. »Ich sage Ihnen, er ist der Beste hier, also geben Sie Ihre Gebote ab, Sie blöden englischen Ziegen!«
    Wie ein Vorhang senkte sich Stille über den Raum.
    Katie, Louise und Olivia schlugen die Hände vors Gesicht.
    Mrs McClockerty stand mit finsterer Miene da, als sich plötzlich in einer Zeltecke ein erregtes Murmeln erhob. Einige Frauen standen auf und stürmten hinaus, der Rest diskutierte schockiert die Beleidigung, was man nur zu gut verstehen konnte. Zog man in Betracht, dass sie freiwillig hier hochgekommen waren und gutes Geld bezahlt hatten, mussten sie sich nicht auch noch als Ziegen bezeichnen lassen.
    Harry stand stocksteif auf der Bühne, als wüsste er, dass er demnächst gehängt werden würde und als würde er diese Erfahrung auch durchaus herbeisehnen.
    Mrs McClockerty schien immer noch nichts zu merken. Sie ließ sauer ihren Blick durch den Raum schweifen. »Nun??? Irgendein Gebot???«
    Katie sah verstohlen über die Schulter. Reihe für Reihe saßen die Frauen beleidigt da, hatten die Arme vor der Brust verschränkt und ließen nichts mehr von den brüllenden Massen ein paar Sekunden zuvor erahnen. Sie sah wieder zu Harry hoch. Oh, wie furchtbar. Harry löste seinen Blick gar nicht erst vom Boden. Nur seine Ohren waren zu sehen, und die glühten. Ein schreckliches Schweigen hing über dem Raum.
    Katie schloss die Augen, atmete tief ein und stand auf. Mit vollkommen klarer Stimme rief sie: »Einhundert Pfund.«
    Harrys Kopf schoss hoch, und er sah sie an, als könnte er nicht glauben, was er da gerade gehört hatte.
    »Einhundert Pfund!«, kreischte Mrs McClockerty, aber Katie hörte sie gar nicht. Sie und Harry starrten sich an, und irgendwie war es so, als wäre niemand sonst mehr im Raum. Fast ohne es zu merken ging sie ein paar Schritte auf ihn zu. Harry streckte ihr in Zeitlupe und ebenso unbewusst seine Hände

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