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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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mit der Planung begonnen haben, werden sie auf alle anderen Ideen auch kommen. Tankstelle, Holiday Inn, Flughafen und so weiter.«
    Katie saß hinten im Landrover und sah hinaus. Eine glänzend rote Sonne streifte die Baumwipfel. Sie schienen in Flammen zu stehen.
    »Versteh mich nicht falsch, okay? Ich versuche nur mal, den Advokaten des Teufels zu spielen ...«
    Harrys Gegrummel ließ vermuten, dass er sie nur schwerlich für etwas anderes hielt als das.
    »Aber das ist doch Fortschritt, oder? Ist es nicht genau das, was die Leute wollen? Wird es nicht Geld in die Region bringen? Ist es nicht eine prima Sache?«
    »Genau das«, sagte Harry und trommelte mit dem Finger auf dem Lenkrad herum, »hätte dieser Zeitungsidiot auch von sich geben können.«
    »Ich sag ja nur.«
    »Jeder Teil des Landes ist entwickelt«, knurrte Harry. »Man hat den Süden zubetoniert, und jetzt hat man es auf uns abgesehen. Und man wird nicht zufrieden sein, ehe man nicht das letzte bisschen Profit aus dem Boden gesaugt und ihn mit Golfplätzen, Starbucks und McDonalds zugepflastert hat. Unserer Gegend geht es gut. Steck Geld von außen rein, und es passiert dasselbe wie überall: Die Leute können sich in der Stadt, in der sie geboren wurden, kein Haus mehr leisten, und Nachbarn zerstreiten sich.«
    »Du sprichst wie jemand, der viel älter ist, als er aussieht«, sagte Katie. »Aber ich sehe den Punkt.«
    »Ich denke nur«, sagte Harry, »dass sie einen Teil des Landes so belassen sollten, wie es ist. Nur ein winziges bisschen. Uns in Ruhe lassen. Dem Land ein wenig Luft zum Atmen gönnen.«
    »Warum ist es ein Geheimnis?«
    »Tja«, sagte Harry. »Ich hege die Hoffnung, dass wir sie abwehren können und niemand in der Stadt es merkt. Das ist dein Job.«
    Irgendwann hielt er den Landrover an. Eine geraume Weile lang saßen sie schweigend da.
    »Es gibt noch einen Ort, den ich dir zeigen möchte«, sagte er, sprang raus und verschwand zwischen den Bäumen. Katie hörte ein Rauschen, als sie ihm nacheilte.
    »Hallo?«, brüllte sie. Verdammt, war das dunkel hier drinnen. Sie konnte Harrys Mantel gerade noch durch das Laub blitzen sehen.
    »Lässt du mich hier für die Wölfe zurück?«
    Harry drehte sich um und sah sie an. »Für was für einen Chef hältst du mich? Oh bitte, antworte lieber nicht ...«
    Hinter ihr war jetzt Francis aus dem Wagen gesprungen und folgte ihnen in den Wald. Sie sah Harry böse an, aber er ignorierte sie und stürmte weiter.
    Nach zehn Minuten, in denen sie die nachmittägliche Annäherung schon zu bedauern begann, lichteten sich die schwarzen Stämme plötzlich und entließen sie in das goldene Spätnachmittagslicht. Vor ihnen stürzte zwischen glänzenden moosbewachsenen Felsen ein großer Wasserfall herab und fiel in ein tiefes Becken, das sich in vielen Windungen in einen Fluss ergoss und zwischen den Bäumen verschwand. Vermutlich war das die Quelle des Rauschens, das Katie schon zwischen den Bäumen gehört hatte.
    »Überwältigend«, sagte sie und lächelte.
    Harry nickte. »Ich weiß. Komm - probier das Wasser.«
    Francis war bereits zum Becken gerannt und schlabberte begeistert.
    »Da hängt eine Hundezunge drin«, beschwerte sich Katie.
    »Sei nicht so zimperlich. Du kannst weiter oberhalb trinken, wenn dir das lieber ist.«
    »Vögel machen hier nicht rein?«
    »Pinkelst du in dein Waschbecken?«
    »Nein, aber ich habe Kerle gekannt, die das taten.«
    Das Wasser war das kälteste, klarste, erfrischendste Wasser, das Katie je getrunken hatte. Sie schöpfte es mit beiden Händen und hätte es sich am liebsten ins Gesicht gespritzt.
    »Gut?«, fragte Harry und sah sie an.
    »Man sollte es in Flaschen abfüllen«, sagte Katie.
    Harry verdrehte die Augen. »Tut man. Aber hier sind wir näher an der Quelle. Hier ist es am besten.«
    »Es ist wundervoll«, sagte Katie, die sich auf einen Felsen gesetzt hatte und die Finger durch das perlende Wasser gleiten ließ. Auf der anderen Beckenseite standen vier große weiße Vögel und tranken. Sie schienen keine Angst vor ihnen zu haben, und Francis ignorierte sie, um sich vollzusaufen und dann schnell für ein kleines Nickerchen zurückzueilen.
    »Also«, sagte Katie schließlich. »Was genau soll ich für dich tun?«
    »Den Golfplatz verhindern.«
    »Nein, nein, so viel hab ich schon kapiert. Ich meine, soll ich einen bestimmten Plan umsetzen oder soll ich initiativ werden und die Sache vom Grunde her aufrollen?«
    »Mmh«, sagte Harry und sah aus, als wäre

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