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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Katie hätte in ihrem
    Punto eine Müllkippe anmelden können. Sie dachte an seinen Schreibtisch. Warum waren die Autos der Männer so sauber und der Rest so chaotisch?
    Eulen schrien im Wald, als sie die Stadt verließen. Iain sprach nicht, sondern konzentrierte sich auf die Straße, er fuhr schnell und ziemlich gekonnt um die scharfen Kurven herum, die Hecken streiften fast die Fenster. Katie war merkwürdig aufgeregt. Sie fuhr mit einem geheimnisvollen Mann zu einem geheimnisvollen Dinner mitten in der Pampa ... Na ja, Iain war nicht im Mindesten geheimnisvoll, aber irgendwie wirkte er in der Dämmerung verändert, wie er so seine Augen auf die Straße heftete. Sie sah auf seine linke Hand auf dem Schaltknüppel hinab, schwarze Haare schauten unter dem ledernen Uhrarmband hervor. Ihr sträubten sich unwillkürlich die Nackenhaare, und sie konnte kaum ein Grinsen unterdrücken.
    »Wo ist es denn?«
    Iain sah sie nicht an, grinste aber ebenfalls. »Wie wahrscheinlich ist es, dass du schon mal davon gehört hast?«
    »Ist es in Edinburgh?«
    »Nein.«
    »Okay, dann eher unwahrscheinlich.«
    »Es ist auf dem Mars«, sagte Iain.
    Draußen stieg ein Vogelschwarm aus einer Hecke auf und flog mit dem Wagen um die Wette über die Felder.
    »Ich sollte wirklich nicht mehr zu fremden Männern ins Auto steigen«, sagte Katie.
    »Überleg es dir gut - vielleicht gibt dir einer von ihnen etwas zu essen«, widersprach Iain. »Ich dachte, ihr PR-Mä-dels müsst in allem nur das Gute sehen.«
    »Das ist ein häufiges Missverständnis«, sagte Katie und lehnte sich zurück. »Sind wir bald da?«
    Iain ignorierte sie, beugte sich vor und stellt den CD-Pla-yer an. Sofort erklang eine klagende Violine, und eine schöne Stimme besang zwei Liebende, die prima miteinander zurechtkamen und in einer Sturmnacht in einem großen Fluss ertranken. Das kam unerwartet, und Katie schniefte vor sich hin, als der Wagen nun eine winzige gewundene Straße zum Meer hinabfuhr. Sanft kam er auf einem kiesbedeckten Platz zum Stehen, direkt vor einem grauen Haus mit Türmchen, das sich streng vor dem mittlerweile dunklen Meer erhob.
    »Ist das Skibo Castle?«, fragte Katie neugierig.
    Iain verdrehte die Augen. »Nein.«
    Ihre Füße knirschten auf dem Kies. Nur ein einziges Auto stand hier noch. Und sie waren eine gute halbe Stunde gefahren und an keiner einzigen Stadt vorbeigekommen. Iains Freund tat ihr leid, wahrscheinlich steckte er all seine Ersparnisse in dieses unheimliche Haus, um mitten im Niemandsland sein Restaurant halten zu können. Sie fröstelte, es war unglaublich kalt.
    »Das nenne ich eine Aussicht«, sagte Iain. Ein kleiner Gemüsegarten zog sich bis zum Felsen hinunter und brach dann abrupt ab. Dahinter war nichts als Meer und Himmel. Es war grandios, als könnte man hier vom Ende der Welt herabfallen.
    Katie nickte, damit ihre Zähne nicht klapperten. Der Wind fegte direkt durch sie hindurch.
    Iain bemerkte es und lächelte. »Himmel, du bist ja echt eine zartbesaitete Südländerin.«
    »Es ist fast April«, sagte sie. »Frühling!«
    »Och, hier liegt oft bis Juni Schnee.«
    »Juni?«
    Er nickte.
    »Kann ich dein Auto haben? Ich muss schnell nach Spanien.«
    »Du solltest vorher etwas essen. Es ist ein langer Weg.«
    Die Wände innen waren in einem dunklen, warmen Rot gestrichen, ein blaukarierter Teppich lag auf dem Boden. Eigentlich war das eine unmögliche Kombination, aber es passte. Eine Rezeption gab es nicht, nur einen Vorraum mit einem großen Kaminfeuer, dem sich Katie dankbar näherte.
    Eine freundliche Frau wartete schon, kam auf sie zu und küsste Iain auf die Wange.
    »Glückstag, was?«
    »Das kannst du wohl sagen, Margaret«, antwortete er und lächelte. »Aber den Wein zahlen wir selbst, nicht wahr?«
    »Ach, er hat schon alles bezahlt. Das geht nicht anders.«
    Katie verstand gar nichts, vernahm aber erfreut das Wort Wein.
    »Willkommen in Auchterbeachdabhn«, sagte Margaret zu Katie. »Heute haben wir warmen geräucherten Lachs an Lauchgemüse und Sauce Hollandaise, Filet vom Angus-rind im Knoblauchsud und geeistes Himbeer-Cranachan mit einem Sorbet von weißer Schokolade und Pistazien. Sämtliches Gemüse ist aus dem Garten natürlich. Dazu reichen wir Kürbisbrot.«
    »Mein Lieblingsbrot«, sagte Iain hungrig, aber Katie starrte an ihm vorbei in den Essraum. Der lag ganz hinten im Haus, möglicherweise auch ganz vorne, ein kreisrunder Raum mit Blick auf das Wasser. Die Fenster schauten in fünf verschiedene

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