Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
ihm das auch nicht ganz klar.
    »Okay«, erklärte Katie. »Es gibt ein paar Möglichkeiten, wie wir die Sache angehen können. Wir könnten die Verantwortlichen direkt ansprechen. Oder wir könnten bei dem hiesigen Abgeordneten und bei der Planungsabteilung vorstellig werden und auf diesem Wege die Sache zu stoppen versuchen. Oder wir könnten konkrete Aktionen starten. Dann bräuchten wir Geld für Marketing, Plakate, Slogans -je mehr Geld zusammenkäme, desto lauter der Aufschrei. Und wenn wir richtig schön um uns treten und schreien und kreischen, dann bekommen wir vielleicht so viel Publicity, dass es sich für die nicht mehr weiterzumachen lohnt.«
    »Okay«, sagte Harry ernst.
    »Okay, was jetzt? Was soll ich deiner Meinung nach machen?«
    Harry warf einen Kiesel ins Wasser. »Du bist ganz sicher, dass du nicht einfach ein paar vernünftige Worte mit denen da sprechen und sie zum Gehen überreden kannst?«
    »Sehe ich aus wie Mike Tyson?«
    Harry zuckte mit den Schultern.
    »Sag lieber nichts!«
    Lächelnd ließ Harry einen Stein über das Wasser hüpfen. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst.
    »Es bleibt ein Geheimnis, okay?«
    7. Kapitel
    Sie steckte in einem schwierigen Dilemma, aber nach reiflicher Überlegung und einer Viertelstunde, nachdem sie die Pension erreicht hatte, war sie entschlossen, Louise von Harrys Geheimnis zu erzählen. Sie wusste nämlich nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollte, und Louise würde die dringend nötige Unvoreingenommenheit mitbringen. Außerdem würde Louise die Geschichte nicht so gewaltig interessieren, sie würde sich also auch nicht auf eine bestimmte Seite schlagen. Sie hockten im Teeladen, der bis sieben Uhr offen hatte, so dass sie hier, wenn sie sich beeilten, immer noch etwas zu essen bekamen, das nicht von Spar war und ausschließlich aus Nüssen, Raffinadezucker, E129, FL98 und Glukoseextrakt bestand. Keine Kelpie heute, sie hatten das überprüft. Dampf stieg aus den Teekesseln und ließ die Fenster zum Hafen hin beschlagen. Die Lichter der Boote glänzten in der Dämmerung. Von der Landspitze blitzte alle paar Sekunden der Leuchtturm herüber und warf helles Licht auf die schwankenden Boote, die sich knarrend und plätschernd auf den Wellen tummelten.
    »Gott ja, er hat recht«, sagte Louise und stieß ihre Gabel in eine riesige Portion Shepherd’s Pie - der hiesige Hack-fleisch-Kartoffel-Auflauf. »Hier will man nichts verändern. Ich bin heute sechs Meilen gelaufen und wurde nur zweimal vollgeregnet. Und als ich am Forschungsinstitut vorbeikam, wurde ich viermal eingeladen. Das sind doch wirklich erfreuliche statistische Werte, oder?«
    Katie stocherte in ihrem Auflauf herum. Sie war nicht sehr hungrig. »Na ja, aber es niemandem zu erzählen ... etwas für sich zu behalten, das die Gegend komplett verändern könnte . das ist doch nicht richtig, oder?«
    »Ich dachte, dein Job besteht darin, Dinge zu verschleiern?«
    »Du verwechselst uns mit Exxon Valdez. Nein, unser Job ist es, Leuten etwas zu erzählen.«
    »Oder schädliche Informationen zu verschweigen. Wie auch immer, das tut nichts zur Sache. Es wäre grässlich, wenn diese Gegend von Touristen verseucht werden würde. Sie würde sich total verändern. Jeder würde Sky Digital wollen und sich beklagen, dass er kein Handysignal bekommt. Masten würden errichtet, und schon hättest du Las Vegas.«
    Katie starrte sie an. »Weißt du was, Louise, im Grunde deines Herzens bist du ein echtes Landei.«
    »Quatsch. Ich würde nicht mal eine Kuh erkennen, selbst wenn sie mir auf die Füße pisst. Was mir zufälligerweise heute fast passiert wäre.«
    Katie fiel auf, dass Louise nichts über eine Rückkehr nach London gesagt hatte. Ihre Wangen waren frisch und rot von der ungewohnten Erfahrung, ständig in der Gegend herumzuwandern. In London war sie kaum bis zum Laden an der Ecke gekommen, ohne zu nörgeln.
    »Wie dem auch sei«, sagte Louise und stopfte sich das letzte Stück Möhre in den Mund. »Ich muss. Hab was vor.«
    »Was willst du denn hier schon vorhaben? Nichts«, ereiferte sich Katie.
    »Klar hab ich was vor. Ich habe Craig, dem Tierarzt, versprochen, mich mit ihm in der Meerjungfrau zu treffen. Und Fergus, dem Baumchirurgen.«
    »Das ist kein echter Arzt«, sagte Katie entsetzt.
    Louise hob mahnend den Finger. »Ich weiß, du Dumm-chen. Hast du je einen Arzt mit einem Bizeps in Melonengröße gesehen?«
    »Nein, und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich einem solchen über den Weg

Weitere Kostenlose Bücher