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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Schwulenradar nicht, überhaupt nicht. Vielleicht war es genau das - sie war schon so lange aus dem Rennen, dass ihr jedes Gespür abging. Vielleicht entwickelte sie sich zu einer dieser alten Tanten, die ihr Herz für den Dorfpfarrer entdeckten und sich zum Gespött der Leute machten.
    »Was ist?«, fragte sie noch einmal, als Iain unkontrolliert weiterlachte.
    »Entschuldige«, sagte Iain irgendwann. »Ich musste lachen, und dann fiel mir auf, dass es gar nicht komisch, sondern eher tragisch ist, aber ich konnte nicht mehr aufhören.«
    »Wie bitte?«
    »Du kennst Fairlish, nicht wahr?«
    »Ich weiß, dass es abends sehr klamm wird dort«, sagte Katie, kniff die Augen zusammen und fragte sich, was hier los war.
    »Wir sind im Königreich die Stadt mit dem höchsten Männeranteil. Im Vergleich zu Frauen, meine ich. Das Verhältnis ist 16 : i oder so.«
    »Du machst Witze.«
    »Mach ich nicht, das kann ich dir versichern. Wir sind statistisch gesehen einzigartig.«
    Plötzlich war alles klar. Katie dachte daran, wie wenig Frauen ihr in Fairlish über den Weg gelaufen waren. Kaum eine, obwohl Mrs McClockerty natürlich gnadenlos Präsenz zeigte. Sonst aber traf man in allen Geschäften, Pubs oder Büros nur Kerle. Kein Wunder, dass sich Derek lieber Assistent nennen ließ.
    »Wie kommt das?«, fragte sie.
    »Nun, auf Bauernhöfen, in der Fischerei, am Hafen, in der Forstverwaltung, im Technologiezentrum bei Muchlan, im Forschungsinstitut, auf der Helikopterbasis und den geheimen U-Booten in der Bucht, von denen angeblich niemand etwas weiß, arbeiten nun einmal vorwiegend Männer.«
    »Ich habe ein Mädchen getroffen ... Kelpie.«
    »Ah, die Oberhexe«, sagte Iain und nahm seinen Nachtisch in Angriff. »Freundlich, nicht wahr?«
    »Sie und ihre Bande haben mir auf der Straße nachgebrüllt, falls du das meinst.«
    Er lächelte. »Nebenwirkungen vom Leben in dieser Stadt. Ich denke, sie leiden ... nun ... an einem übermäßigen Selbstbewusstsein.«
    »So etwas habe ich an Frauen noch nie beobachtet«, sagte Katie verwundert. »Die kriegen einen Tritt in den Schritt, wenn Louise und ich sie in die Finger bekommen«, sagte Katie und spürte selbst, wie unglaubwürdig das klang.
    »Besser von euch als von mir, das scheint klar.«
    »Warum bleibst du dann hier, wenn es praktisch keine Frauen gibt?«, fragte Katie genüsslich kauend. Sie hatte gedacht, dass sie keinen Nachtisch mehr runterkriegen würde, aber das stellte sich jetzt als Irrtum heraus. Was auch immer dieses knusprige Himbeerzeugs sein mochte, es war wunderbar leicht.
    Iain zuckte mit den Schultern. »Ich bin hier aufgewachsen. Mir gefällt’s. Herr im eigenen Haus, so was alles.«
    »Fühlst du dich nicht einsam?«
    Er bedachte sie mit einem unzweideutigen Blick.
    »Manchmal.«
    Es ist angenehm, von einem guten Fahrer durch die Gegend kutschiert zu werden, dachte Katie benommen, während sie auf dem Beifahrersitz wegdämmerte. Sie hätte den köstlichen Whiskylikör, den Margaret ihr aufgedrängt hatte, nicht mehr trinken sollen, aber das wäre außerordentlich unhöflich gewesen. Sie war sicher, dass es da irgendetwas gab, das sie mit Iain hätte besprechen sollen ... irgendetwas mit Bäumen, irgendetwas wirklich Wichtiges ... In einer Hecke sah sie eine Schwanzspitze verschwinden, aber ihr fielen fast die Augen zu.
    Iain löste die Augen von der Straße und blickte zur Seite. Sie sah anders aus, wenn sie schlief. Der schnippische Ausdruck war vollkommen verschwunden.
    Vor dem Haus von Mrs McClockerty musste er sie sanft schütteln, um sie zu wecken. Sie kam mit einem unfreundlichen Grunzen zu sich.
    »Oh Gott, hab ich gesabbert?«
    »Nein.«
    »Gott sei Dank.«
    »Du hast nur etwas über eine Ziege gemurmelt, mit der du Sex hattest.«
    Katie dehnte ihre Beine und stieg aus dem Wagen. Iain ließ die Scheinwerfer an, um ihr den Weg zum Haus zu leuchten, und stieg ebenfalls aus. Sie gingen um die Motorhaube herum und blieben im Scheinwerferlicht voreinander stehen.
    »Ja, dann danke«, sagte Katie und rieb sich nervös die Lippen. »Danke für den wunderschönen Abend.«
    »Nichts zu danken«, sagte Iain. »Jederzeit ... ähm ... gerne. Na ja, jederzeit nicht, weil es ja ständig ausgebucht ist, aber danke, dass du mich vor einem Abendessen mit Craig, dem Tierarzt, gerettet hast. Er ist nett, aber er spuckt.« Er merkte, dass er zu viel redete, und biss sich auf die Zunge.
    »Okay also«, sagte Katie und sah zu ihm hoch. Im Scheinwerferlicht blitzten seine

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