No Sex in the City
grünen Augen sie an, nervös und begeistert und schelmisch. Sie trat einen Schritt näher, er prüfte vorsichtig und höflich ihren Gesichtsausdruck, um sicherzugehen, dass okay war, was er jetzt zu tun beabsichtigte, und nahm dann ihren Kopf in die Hände. Im nächsten Moment küssten sie sich.
Es fühlte sich so gut an, von jemandem in die Arme genommen zu werden. Katie war buchstäblich einer Ohnmacht nahe. Sein Mund, gleichzeitig weich und fest, sein langer Körper, seine starken Arme, die sie festhielten ... Ihr wurde richtig schwindelig.
»Oh Gott«, stöhnte er, als sie beide nach Luft schnappten. »Entschuldige, es ist nur ... es ist schon so lange her. Ich meine .«
Katie lächelte insgeheim und fragte sich, wo die selbstbewusste Person geblieben war, von der sie kurzerhand zum Essen entführt worden war. Dann verschmolzen sie wieder.
»Gah!«, erklang es hinter ihnen. Instinktiv sprangen sie auseinander, ihre Hände allerdings fanden sich schnell wieder.
»Entschuldigung!«, sagte Louise, die den Weg hochschlurfte. »Ich wollte mich leise vorbeischleichen und euch ein wenig Privatheit gönnen, aber dann musste ich plötzlich Gah schreien.«
»Ist schon okay«, murmelte Katie verlegen.
»Verdammte Hacke, hatte ich eine Nacht. Man könnte fast denken, dass die Männer hier seit Monaten keine Frau mehr zu Gesicht bekommen haben.«
»Nun ...«
Iain sah Katie an und lächelte »Ich glaube, ich geh besser«, sagte er und öffnete die Wagentür. »Mrs McClocker-ty könnte herauskommen, und das hätte eher ungünstige Auswirkungen auf solchen Überschwang.«
»Und auf Toastscheiben«, ergänzte Louise freundlich.
»Also lass uns gehen und die morgigen Einheiten retten«, sagte Katie und legte den Arm um die Schulter ihrer Freundin, als der Wagen wegfuhr. »Sag mal, hast du Craig, dem Tierarzt, gesagt, da könnte etwas laufen?«
»Ja, ja, ja«, sagte Louise. »Craig, der Tierarzt, denkt, er könne mit dem blöden Schaf was anfangen, der geile Bock. Glaub mir, ich fühle mich zurzeit nicht sonderlich danach, mit jemandem zu schlafen.«
Sie streckte ihre Zunge raus, als Katie sie erstaunt ansah.
»Ich bin viel zu beschäftigt damit, für eine ganze Generation die femme fatale zu spielen.«
»Mann, bin ich froh, dass wir kein Geld verschwendet haben, um dich zur Therapie zu schicken«, flüsterte Katie, als sie zu ihrer Dachkammer hochstiegen.
Beim Einschlafen hatte es fast etwas Tröstliches, dass wieder Regen fiel und laut gegen die Dachrinne knallte.
8 . Kapitel
Drei Tage später hörte der Regen endlich auf.
»Lass uns spazieren gehen«, sagte Louise zu Katie nach der Arbeit.
Katie sah sie an. »Was?«, sagte sie.
Louise wirkte erstaunt. »Du weißt doch ... diese Geschichte, wo man einen Fuß vor den anderen setzt und so.«
»Du weißt, dass dies nicht eine dieser nördlichen Städte ist, wo Harvey Nichols einen Modeladen eröffnet hat, oder?«, sagte Katie.
Louise nickte.
»Wie lange kennen wir uns schon?«
»Zehn Jahre?«
»Sind wir je miteinander spazieren gegangen?«
»Es gab mal eine Zeit, in der wir immer die Strandpromenade entlanggeschlendert sind, damit der Bademeister auf uns aufmerksam wird.«
»Das zählt nicht.«
»Also nein.«
Die beiden Frauen sahen sich an.
»Das wird meinen Wangen eine rattenscharfe Rotfärbung verleihen«, murrte Katie, als sie sich die Stiefel zuschnürte.
Louise hatte die Umgebung - einschließlich der Männer -intensiv ausgekundschaftet, und sie war durchaus angetan vom Zauber der Gegend und erpicht auf mehr. Katie dagegen war mit Harry und der Frage, wie das Projekt weitergehen sollte, seit Tagen schon in einer Sackgasse gefangen. Gestern hatte sie den Planungsbericht gesehen - die Landentwickler wollten einen Golfplatz, klar, dann ein Clubhaus, eine Bar, ein Hotel und eine neue Straße, die mitten durch den Wald führen und, wörtliches Zitat, »breit genug für Geländewagen« sein sollte.
»Ups«, hatte sie gesagt.
»Schlimmer als ups«, hatte Harry geantwortet.
»Könnten wir den hiesigen Abgeordneten auf unsere Seite bringen?«
Harry hatte abfällig geschnauft. »Der würde seine Großmutter für eine Spritztour im Jaguar verkaufen. Tut mir leid«, war Harry fortgefahren. »Wir sind auf uns allein gestellt.«
Katie hatte ihn angesehen. »Du musst mich meinen Job machen lassen, kapierst du. Auf die ganz laute Tour.«
» Okay, okay.«
»Wir müssen in die Welt raus und uns die Seele aus dem Leib schreien.«
»Lies noch mal die
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