No Sex in the City
Scheißer, diesmal hast du verschissen.«
Plötzlich drang Nigels Stimme ins Studio. »Wenn du glaubst, dass du jeden Abend drei interessante Leute findest, fünf Abende die Woche, dann nur zu.«
Die beiden Männer tauschten finstere Blicke.
»Also, was verdammt soll ich deiner Meinung nach jetzt tun?«, grollte Fergus.
Nigel zuckte mit den Schultern.
»Warum interviewst du mich nicht zu unserem Kampf für den Erhalt der hiesigen Wälder?«, fragte Katie. »Nenn mich ruhig verrückt. Aber man kann nie wissen, ob sich nicht doch vielleicht jemand dafür interessiert.«
»In der Leitung warten sechsundvierzig Anrufer, die alle etwas über Golf wissen wollen.«
»Nun, sie könnten noch etwas lernen«, erklärte Katie schnippisch.
Fergus und Nigel sahen sich an, als die Musik aufhörte.
»Und das war P-Diddy, ein persönlicher Freund von mir, und wir haben jetzt 19:34. Der Wetterbericht für morgen kündigt leichte Schauer an, gefolgt von schwereren Schauern und, holla, Schnee nur in den höheren Lagen, also können wir davon ausgehen, dass der Frühling uns endlich erreicht. In unserer Sendung heute hatten wir Ihre Fragen zum Golfen erbeten, aber unser Gast hat uns darüber aufgeklärt, dass sie Golf hasst .«
»Ich hasse Golf nicht«, mischte sich Katie ein.
»Spielst du denn Golf?«
»Nein.«
»Weißt du, was Golf ist?«
»Ich weiß, dass der Bau eines Golfplatzes in Coille Mhor fünfhundert Eichhörnchen das Leben kosten würde«, sagte Katie. Das wusste sie natürlich nicht, aber es klang durchaus eindrucksvoll.
Auf der Schalttafel blinkte eine Lampe.
»Und wir haben einen weiteren Anrufer ... Leitung drei.«
Ein Mann räusperte sich und fing mit mürrischer Stimme zu reden an. »Ich heiße ... uff, ich heiße Harry Farm ... Farmsworth, ich komme aus Braeside, und ich möchte nur sagen, dass ich ein echt begeisterter Golfer war. Aber dann habe ich herausgefunden, dass man unseren wunderschönen Wald abroden will, und ich war so sauer, dass ich alle meine Golfschläger über dem Knie zerbrochen habe!«
Fergus sah Katie an, die sich alle Mühe gab, ein Grinsen zu unterdrücken. Gott segne Harry. Nicht gerade eine natürliche Schauspielbegabung, aber er tat ganz offensichtlich sein Bestes.
»Nun, dann nehme ich an, dass Sie wissen wollen, wie Sie unsere Kampagne unterstützen können.«
»Ja, das würde ich sehr gerne wissen.«
»Also, Sie können Protestbriefe an den örtlichen Abgeordneten schicken oder an die Planungsabteilung, an Mr Willie Willson, 25 Cumberland Road, Perth. Sie können eine Karte für die große Protestparty im Juli kaufen, Sie können zu unserem Traktoren-Sitin kommen, oder«, Katie gingen allmählich die Ideen aus. »Oder, ähm, Sie können sich den Hintern blau anmalen und als Zeichen des Protestes in die Kamera halten.«
»Nein. Das geht nicht«, sagte der Anrufer. »Keine bemalten Ärsche.«
»Sie können nicht Arsch im Radio sagen!«, rief Fergus plötzlich, er war knallrot geworden. »Ich meine, dieses Wort. Ich kann mich nur vielmals bei unseren Zuhörern entschuldigen, ähm, dass Sie das erleben müssen, nachdem Sie sich auf einen netten kleinen Golfplausch gefreut hatten, und .«
Nigel gestikulierte wütend hinter der Scheibe.
»Und nun werden wir keinen neuen Anrufer mehr annehmen. Es gibt Suck ‘em and See von Nelly!«
Nigel fuchtelte unbeirrt hinter der Glaswand weiter. Fergus bedeutete Katie aufzustehen und zu gehen und spielte den Song.
Die Musik begann unvermittelt, und plötzlich ertönte knisternd eine weitere Stimme im Studio.
»Ich bin aus Buchan, und ich wollte dem Mädel nur sagen, dass ich und alle Kerle vom Rugbyteam unsere Ärsche blau anmalen und in die Kamera halten, wenn sie es als Erste vormacht .«
Der Rugbyspieler wurde so plötzlich unterbrochen, wie er begonnen hatte, und die Musik dröhnte laut auf.
»Das ist einmalig in meinem ganzen Leben!«, raste Fergus, stand auf und trank aus seiner Tasse.
Katie sprang auf und griff hastig nach ihrer Tasche.
»Ich hoffe, du bist zufrieden, Mädel. Jetzt werde ich bis Dienstag jeden Tag Ärsche in der Leitung haben.«
»Sehr gut. Vielleicht lehrt dich das, ordentlich zu recherchieren.«
Und sie schlüpfte zur Tür hinaus.
Auf dem Weg zum Auto waren sie vollkommen außer sich.
»Ich dachte, sein Kopf platzt!«, rief Katie.
»Du glaubst gar nicht, was Nigel in der Kabine über ihn gesagt hat«, erzählte Iain. »Und du würdest es sicher nicht wissen wollen.«
»Oh Gott, das war ungefähr
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