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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Akkordeonspieler und vierzig Männern saß, die einen seit frühester Kindheit kannten und jede Bewegung beobachteten. Er wünschte, er hätte einen anderen Pub vorgeschlagen. In Ullapool gab es unzählige davon, auch wenn man nicht notwendigerweise mit all seinen Zähnen wieder herauskam. Er sah Katie an, die ihn angrinste und an ihrem Drink schlürfte. Oh Gott. Er mochte gar nicht an all diese schicken Stadtmänner denken, die sie gehabt hatte, die ihr Wein und Essen spendiert hatten und, na ja, was dann halt so kam. Er merkte, dass seine Hand feucht war. Er nahm noch einen Schluck.
    Ohgottohgottohgott, er kippte seinen Drink. Er musste also denken, was sie dachte, dachte Katie. Wenn es für ihn nur ein Gelegenheitsdrink wäre, dann würde er doch seine Hände nicht an seinem Hemd abwischen, oder? Sie hoffte nur, dass er nicht allzu nervös war. Klar wurden diese Kerle nervös, aber sie zeigten es doch nicht so, sonst wäre es doch schon wieder abtörnend. Frauen brauchten das Gefühl von totaler Entspannung und Geborgenheit, was nicht wirklich aufkam, wenn jemand rumfummelte und dir mit dem Kopf die Zähne ausschlug und ständig fragte, ob alles okay war. Man wollte umgehauen werden und eigentlich gar nicht denken müssen . Sie nahm einen großen Schluck.
    »Noch einen Drink?«, fragte Iain.
    »Ja«, sagte Katie.
    Er holte zwei extragroße.
    Zwei Wodka Tonic später waren sie hinüber. Sie waren nun entspannt und dachten, während sie unentwegt über Haustiere ihrer Kinderzeit redeten, nicht mehr über die Konsequenzen nach, wenn sie zu laut lachten oder aus atemtechnischen Gründen keine Chips aßen, obwohl sie beide vor Hunger starben. Iain war nicht mehr nervös, nur noch begeistert und ziemlich scharf. Er hatte in den langen Winternächten hier oben viel ferngesehen und fragte sich, ob sie eine von diesen Typen war, die sich als wiedergeborene Jungfrauen bezeichneten und Juwelen und anderes Zeug im Austausch gegen Sex einsackten. Das war ihm unsäglich geschmacklos vorgekommen. Andererseits gingen solche Frauen nicht auf einen Drink in die Meerjungfrau, das hätte er zumindest nicht erwartet, wenn er je eine getroffen hätte, was nicht der Fall war.
    Katie fragte sich, ob jetzt der Zeitpunkt gekommen war, um die Sache endlich in Gang zu bringen. Schwer zu beurteilen, daher wollte sie einen Ortswechsel und applaudierte unvermittelt zu Dougies Interpretation von Banks and Braes of Bonny Doon.
    Als hätte Iain ihre Gedanken gelesen, stockte die Unterhaltung plötzlich.
    »Äh, mmh ...«, begann Iain. »Möchtest du dir ein bisschen die Beine vertreten?«
    »Warum nicht!«, sagte Katie und hoffte, es habe sorglos und munter geklungen. Sie hoffte auch, Beine vertreten bedeute, »zurück zu meiner Wohnung« und nicht »lass uns in die Dünen gehen«. Es war klamm draußen.
    Zunächst war es angenehm kühl draußen nach der Hitze im Pub. Sie fühlten sich beide irgendwie erleichtert. Als wäre es das Natürlichste der Welt, schob Katie ihre Hand durch Iains Arm. Da lag sie goldrichtig. Die Nähe seines warmen Körpers erinnerte Katie daran, wie lange es her war, dass sie sich jemandem so nahe gefühlt hatte, sah man mal von Louise ab, was ihr ohne weiteres gelang.
    »Glaubst du, dass du immer hierbleiben wirst?«, fragte sie sanft, als sie am Wasser entlanggingen.
    Iain sah sich um. »Mmh, keine Ahnung. Ich denke schon ... Ich meine, sieh doch, wie schön es hier ist. Ich weiß nicht, wie ich in Glasgow oder Edinburgh zurechtkommen sollte . Vielleicht wirke ich wie ein total entspannter Bursche .«
    Tatsächlich wirkte er im Moment alles andere als entspannt, aber Katie wusste schon, was er meinte.
    »Aber ich bin ... leicht einzuschüchtern.«
    Er starrte auf den Boden, als er das sagte, und Katie verstand plötzlich, wie hart es für ihn war, sich gegen seinen Vater zu behaupten. Er war wirklich ziemlich schüchtern.
    »Entschuldigung, das war wohl nicht sehr mannhaft? Ich hätte sagen sollen, dass ich ein verrückter Sexgott bin, der sich vor nichts und niemandem fürchtet.«
    »Nun, es ist ziemlich offensichtlich, dass du das nicht bist«, sagte Katie. Er lächelte. Trotz der Wärme fing Katie an zu frieren.
    »Wo wohnst du eigentlich?«, fragte sie plötzlich. Das war doch eine vernünftige Frage, oder? Und falls nicht, so schätzten Männer doch eine gewisse Direktheit, oder?
    »Komisch, dass du das fragst«, sagte Iain. »Wir stehen, ähm, in gewisser Weise direkt davor.«
    »Oh.«
    »Kaf...?«
    »Ja

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