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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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schön sitzen, Mädels.«
    Sie lief hinab und stürzte auf die Straße und war sich sehr wohl bewusst, dass die beiden sie von oben beobachteten. Es war ihre Schwester, aber nicht die sonnengebräunte, schlanke, allzeit fröhliche Clara vom letzten Jahr. Diese Clara hier war mächtig fett, sehr dunkel und sehr verschwitzt, weil sie den riesigen Rucksack trug.
    »Was ... was ... machst du denn hier?«, fragte Katie.
    Clara setzte den Rucksack ab und brach in Tränen aus.
    Katie brachte sie herein, als die anderen beiden gerade von der Fensterbank sprangen.
    Louises Gesicht war die reinste Maske. Sie versuchte, cool und unbeteiligt zu bleiben, aber tatsächlich sah sie blass und fremd und mordlüstern aus. Sie blickte Clara ins dreckverschmierte Gesicht. Clara trug einen alten schmutzigen Poncho, der ihren mächtigen Bauch nicht wirklich verdeckte.
    »Hallo, Clara. Toll siehst du aus«, sagte sie steif. »Steht dir gut. Ich bin dann mal weg. Will jemand was?«
    Clara heulte nur noch mehr. »Es tut mir leid, Louise«, schluchzte sie.
    »Wie entzückend, dass du meinen Namen noch weißt«, sagte Louise. »War ja nicht immer so. Entschuldigt mich.«
    Und sie lief einigermaßen würdevoll hinaus, wie Katie fand.
    Olivia brachte eine Kanne Kräutertee, der gewohnt ekelhaft war, aber Clara schien ihn zu mögen.
    »Okay«, sagte Katie. »Erzähl uns die Geschichte.«
    Die Geschichte war nicht sehr lang, natürlich, aber es dauerte etwas, bis sie zwischen all den Schluchzern heraus war. Unverheiratet und schwanger zu sein war nicht gerade ein großer Spaß in Indien, wie sich herausgestellt hatte, und Max hatte plötzlich den Mittelklassebubi hervorgekehrt und nur noch nach Hause gewollt, einen Job annehmen, außerdem habe er sich immer eine Familie gewünscht, aber die hätte er dann doch lieber mit jemandem Bodenständiges gegründet, mit jemandem wie Louise zum Beispiel und nicht mit einem flatterhaften Freigeist wie Clara zum Beispiel.
    »Er ist einfach so kalt geworden«, schluchzte sie. »Als würde ihm das alles keinen Spaß mehr machen.«
    »Wie schwanger bist du denn?«, fragte Katie. »Ich dachte, es wäre erst ein paar Monate her.«
    »Nein, wir sind sehr schnell schwanger geworden, aber ich habe es ewig nicht gemerkt. Ich habe sowieso immer so viel gebrochen, und meine Periode war auch immer schon unregelmäßig, ich war ja so dünn und so .«
    Katie verdrehte innerlich die Augen, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen. »Also?«
    Clara sah zu Boden. »Siebeneinhalb, glaube ich.«
    »Monate? Oh Gott.«
    Katie war froh, dass Louise sich das nicht anhören musste, sie wäre auf Clara losgegangen. Max, der Louise jahrelang gebremst und zur Vorsicht ermahnt hatte, war offensichtlich, nachdem er Clara getroffen hatte, in Sekundenschnelle von jedem Gedanken an Verhütung abgekommen.
    »Ich weiß«, sagte Clara unglücklich. »Dann kam der Monsun, und wir lebten in einer kleinen Hütte, weil wir fast kein Geld mehr hatten, und Max fing an zu toben und zu fluchen, das sei alles Scheiße, wie man denn in einer solchen Situation ein Baby bekommen könne, und er sei ja wohl total wahnsinnig geworden, als er mich getroffen habe, und wäre es doch nur nie passiert.«
    »Tut mir leid, Schätzchen«, sagte Katie und legte ihren Arm um Clara. Und es tat ihr tatsächlich leid. Egal wie sauer man auf jemanden ist - wenn er die Quittung bekam, fühlte man sich nicht wirklich gut, vor allem wenn er zur eigenen Familie gehörte.
    Clara schniefte. »Ich habe also eine Rikscha genommen und mich in die Stadt bringen lassen, von dort bin ich mit dem Zug zum Flughafen gefahren - das hat Ewigkeiten gedauert -, und dann habe ich mich in ein Flugzeug gesetzt. Ich habe übrigens deine Kreditkartennummer angegeben.«
    Katie ließ das für den Moment auf sich beruhen.
    »Und da bin ich also. Ich weiß nicht, was ich tun soll, und ich werde von einem ausgemachten Schwein ein Baby bekommen. Ich weiß nicht, wohin, und ich weiß nicht, wie ich für das Kind sorgen soll, ich werde also eine von diesen Sozialhilfemüttern sein und schließlich bei Trisha landen und mir vor Publikum gute Tipps geben lassen .«
    Die Schluchzer steigerten sich nun ins Dramatische.
    »Du bist nur ein wenig müde«, sagte Katie. »Wir nehmen jetzt erst einmal ein Bad, dann schlafen wir, und dann reden wir darüber, wie es weitergeht. Alles wird gut, das verspreche ich dir.«
    Clara sah sie an, und ihre Miene verriet, wie wirklich wichtig es war, dass Katie recht

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