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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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ein Wagen, um sie zum Flughafen zurückzubringen. Katie schmiss sich auf den Vordersitz, dann schoben sie sich langsam in den Londoner Verkehr. Es war ein großartiger, wahnsinnig heißer Tag, die Luft war golden und schwer, als sie an der Themse entlangfuhren.
    Harry hätte sich in den Arsch beißen können. Er war, das musste er zugeben . Er war eifersüchtig. Niemals hätte er damit gerechnet. Er hatte auch einfach vergessen, dass Iain immer sein eigenes Ding machte. Aber das war es nicht unbedingt. Er hatte ganz klar . Das kam ihm alles so fremd vor, so hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt . Er hatte einfach überreagiert. Die Sache war, dass er sie irgendwie mochte. Nein, er mochte sie sogar sehr. Sie war schlagfertig, das gefiel ihm. Das brauchte er. Harry wurde erstmals bewusst, wie gleichförmig sein Leben verlaufen war. Für so lange Zeit. Nie hatte sich etwas getan. Und er hatte gedacht, dass ihm das gefiel. Aber es gefiel ihm nicht. Er war nicht glücklich, in keinster Weise. Andererseits, warum schuftete er wie ein Blöder für diese verdammte Sache? Um dann alles zu vermasseln . im Fernsehen! Er hätte überhaupt nie im Fernsehen auftreten dürfen. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er hatte ihr einen Gefallen tun wollen. Mehr war es nicht gewesen. Gott, war er ein Idiot.
    »Hör mal«, sagte er und wurde unvorteilhaft rot. Wie hatte er das sagen können? Was für ein Typ war er? Sein Gesicht wurde noch roter. »Es tut mir wirklich leid. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe.«
    »Du hast gedacht, dass du ein verdammter Volltrottel bist und im Fernsehen mal etwas ganz Übles von dir geben willst«, sagte Katie. »Jetzt lass mich in Ruhe.«
    Sie starrte aus dem Fenster. Massen von Menschen waren am Ufer der Themse unterwegs, sie saßen auf Bänken, liefen herum, hielten an den Ständen mit den antiquarischen Büchern oder starrten einfach in den Fluss. Paare spazierten Hand in Hand, Büroangestellte liefen in Grüppchen zum Pub, Familien aller Hautfarben ließen ihre Kinder herumlaufen, ließen sie Sonne und Auslauf genießen.
    Harry starrte auch auf das Panorama, das an ihnen vorbeizog, aber er sah nichts. Städte waren nichts für ihn, waren es nie gewesen. Es war ihm vollkommen unverständlich, warum sich Leute freiwillig übereinanderstapeln ließen und für dieses Privileg auch noch horrende Summen auszugeben bereit waren. Nur eines verstand er jetzt. Er wollte . er wollte Katie. Das wollte er tatsächlich, und er verfluchte sich selbst, weil er das nicht eher kapiert hatte.
    »Katie«, sagte er, beugte sich vor, und seine Stimme klang jetzt weich. Es war nicht leicht, das alles zu erklären, und er wusste nicht, ob er es hinbekommen würde, ob sie überhaupt interessiert sein würde. Vielleicht war die Sache zwischen ihr und Iain sowieso schon zu weit fortgeschritten. Vielleicht war es zu spät. Vielleicht hatte er sich zu lange verschlossen. Idiot, Idiot, Idiot.
    »Katie«, begann er wieder. Sie sagte irgendetwas, aber er konnte es nicht verstehen.
    »Halten Sie an«, hatte sie zu dem Fahrer gesagt.
    Sie drehte sich zu Harry um, und ihre Hände zitterten. »Ich denke, ich habe meine Arbeit getan, oder? Meine Pläne haben sich geändert. Ich fahre nicht mit zum Flughafen. Ich fahre nach Hause.«
    i6. Kapitel
    Spätfrühling, die Sonne brannte bereits. London wurde bei schönem Wetter sofort angenehmer, die Leute lächelten fast und aßen draußen oder saßen sogar in Straßencaf6s, hatten Sonnenbrillen auf und tranken Caffè Latte (Kontinentalbrühe, sagte Louise dazu, aber Katie mochte es). Es war großartig hier, hatte Katie beschlossen. Es war fantastisch und wunderbar, und nicht eine Sekunde lang hatte sie grünen Wiesen und baufälligen Häusern und Hackfleisch und Kartoffeln und freundlichen Hunden nachgeweint, auch nicht der frischen Luft, die nach Heide roch und morgens rein und süß von den Bergen herabwehte. Sie dachte nie daran, auch nicht an grässliche Männer und bescheuerte Pflastersteine.
    Das Londoner Leben hatte sie wieder, und Olivia hatte sich ihrer angenommen und ihren Auftrag - das Ansehen der Forstverwaltung zu verbessern - als erfolgreich abgeschlossen bewertet, sie waren schließlich bei Richard & Judy gelandet und im Anschluss daran in etlichen überregionalen Zeitungen und Frauenmagazinen, die sich aufgemacht hatten zu diesem mystischen Ort voller kräftiger Männer, die mit ihren Hunden spazieren gingen und von netten altmodischen Mädchen

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