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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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nicht er selbst gewesen. Katie hätte er leidgetan, wenn er nicht ihre beste Freundin hintergangen und dann ihre Schwester geschwängert hätte, nur um sie schließlich auch fallen zu lassen. So gab sie sich also eiskalt, wenn sie ausnahmsweise einmal mit ihm zu tun hatte.
    Katie hatte es aufgegeben, ihre Mutter anzurufen, denn die wurde nur verlegen und hektisch und wusste nicht, was tun. Und dennoch, mit zwei Personen, auch wenn beide nicht wussten, was tun, wäre alles ein wenig leichter gewesen. Immerhin hatte sie zwei Geburten mitgemacht, auch wenn man ihr nicht abnehmen würde, dass sie etwas so Chaotisches gutheißen könnte.
    Überflüssig zu erwähnen, dass Claras Hippiefreunde wie vom Erdboden verschluckt waren. Vermutlich war jemand in Claras Umständen, der nicht direkt enthusiastisch war und sein Kind Rainbow Sugardrop nennen wollte, ein echter Vollspießer.
    Blieben also sie beide übrig, und obwohl es verdammt viel Arbeit war und die Zukunft eher bedrohlich schien, kamen sie besser miteinander aus denn je.
    Die Hitze hielt im Juli an. London erstickte fast. Alte Menschen starben in ihren Wohnungen. Hunden wurden Autos zur Falle. Die Menschen, die nachts keinen Schlaf fanden, waren gereizt und angespannt. Der Straßenbelag schmolz. Clara, die eine andere Person mit sich herumschleppte, hatte große Probleme und saß die meiste Zeit unter dem elektrischen Ventilator und trank Frappuccinos, was Katie ziemlich teuer fand. Ihr ging auf, dass Clara nie einer komplizierteren Tätigkeit nachgegangen war, als Leute zu massieren oder kleine hässliche Schmuckteile anzufertigen, um sie dann bei irgendeinem Musikfestival zu verkaufen. Aber damit konnte sie Clara jetzt nicht kommen, sie konnte sie schließlich nicht gerade in dieser Situation dazu auffordern, endlich die Karriereleiter zu betreten. Clara konnte ja nicht einmal ihre Füße sehen.
    Tief in sich drin spürte sie eine große Angst. War es das jetzt? Würden sie auf ewig in dieser Wohnung zusammenleben und gemeinsam das Kind großziehen? Sie übernahm Verantwortung - sie würde nicht einfach irgendeinen Typen anschleppen oder die ganze Nacht Musik hören oder für ein Wochenende verschwinden können, wenn Babysitting angesagt war. Clara schien sich vollkommen mit dem Gedanken angefreundet zu haben, dass Katie in die Rolle des Ernährers schlüpfte, und nichts schien sie von dieser Idee abbringen zu können. Und Katie wollte es doch auch gar nicht anders, oder? Dieses Baby gehörte schließlich zur Familie. Sie würde es bis zur Besinnungslosigkeit lieben. Klar würde sie das.
    Diese Angst beseelte sie auch, als sie eines frühen Samstagsmorgens den Telefonhörer abnahm. Sie hatte bis spät abends an einer Promotion-Veranstaltung teilgenommen und war nicht wirklich wach. Clara ließ sich nicht anmerken, dass sie etwas gehört hatte. Da konnte sie auch gleich aufstehen und das Frühstück machen.
    »Hallo?«
    »Yeah, hi?«, sagte Katie und versuchte, ihre Schlafanzughose anzuziehen, die sich in der Hitze der Nacht offensichtlich verflüchtigt hatte.
    »Katie?«
    »Wer ist denn da?«
    »Ach, komm schon ... bitte, bitte. Haben wir das nicht lange genug gespielt?«
    Katie erkannte jetzt Harrys Highlandakzent und begann instinktiv, sich mit den Fingern die Haare zu entzausen. Seit Ewigkeiten hatte sie sich auf diese Situation vorbereitet - dass sie eiskalt sein würde und beherrscht und ihm signalisieren würde, wie egal es ihr war, dass er sie als ausgemachte Idiotin hingestellt hatte und dass er sicher selbst sah, was er an ihr verloren hatte. Überflüssig zu sagen, dass man dort oben absolut verzweifelt gewesen war und Iain sich die Augen ausgeheult hatte und man bitte gerne noch einmal über alles reden .
    Aber unter den gegenwärtigen Umständen tat das einfach nichts mehr zur Sache. Verglichen mit der Familie war es bedeutungslos.
    »Oh, Harry, nicht wahr?«
    Das hieß allerdings nicht, dass sie sich nicht auch ein wenig freute, seine Stimme zu hören.
    »Klar, natürlich bin ich das. Bist du immer noch entsetzlich sauer auf mich?«
    Katies Stimme wurde weich. »Gott, nein, natürlich nicht. Ich hatte es schon ganz vergessen. Vor allem, wo doch überall nur die Titten von diesem Mädel zu sehen waren.«
    Star Mackintosh, das musste Katie zugeben, war von Erfolg zu Erfolg geeilt, seit sie sich in der Show aus Versehen entblößt hatte. Manchmal fragte sich Katie, ob sie es nicht selbst hätte tun sollen.
    Eine Pause trat ein.
    »Hallo?«, sagte

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