No Sex in the City
Katie.
»Nun, Hauptsache, es ist vergessen«, sagte Harry und hüstelte. »Ich bin manchmal etwas impulsiv. Ähm, das hast du ja gemerkt.«
»Das war eine dumme Geschichte, und ich war echt beleidigt«, sagte Katie. »Aber alles in allem gibt es Schlimmeres.«
Harry schwieg schon wieder. Er hatte sich auf Kämpfe, Tränen, verächtliche Kommentare gefasst gemacht ... alles, nur das nicht. Sie schien ihm wirklich nichts nachzutragen. Seine vorbereitete Rede wirkte daher etwas fehl am Platze. »Nun, es geht um Folgendes«, sagte er. »Klarerweise würde ich mich lieber umbringen, als es zu sagen, aber wir brauchen dich hier.«
»Nein, braucht ihr nicht«, sagte Katie. »Ich bin fertig. Wir haben unseren Teil getan, die Kampagne ist angelaufen, die Sache ist in der Region und weit darüber hinaus bekannt. Würde mich sehr überraschen, wenn sie nach der Party an den Plänen festhalten. Dazu haben wir ihnen zu viel Ärger gemacht. Du solltest also zufrieden sein. Von Olivia habe ich gehört, dass Pluto Enterprises Gift und Galle spuckt.«
»Ja, aber ... Wir brauchen dich trotzdem.«
»Nun, das hättest du dir überlegen sollen, bevor du mich im landesweiten Fernsehen beleidigt hast.« Katie war jetzt hellwach. »Oder meinst du nicht?«
»Doch«, sagte Harry zerknirscht. »Ich bin im Scheinwerferlicht in Panik geraten.«
»Bullshit!«
»Francis vermisst dich.«
»Das ist emotionale Erpressung. Francis liebt jeden, der ihm etwas von seinem Sandwich abgibt. Warum rufst du also wirklich an?«
»Nun, die Sache mit der Party, die du dir ausgedacht hast . Wir kommen gut voran, aber es entgleitet uns ein wenig.«
»Entgleitet? Inwiefern?«
»Nun, es scheinen ziemlich viele Leute zu kommen.«
»Wie viele?«
Harry sagte etwas, das wie fünfhundert klang, aber das konnte nicht sein.
»Wie viele?«
»Fünfhundert.«
»Fünfhundert!«
»Es ist ein bisschen ausgeartet nach der Fernsehgeschichte«, murmelte Harry.
»Scheint so. Wer organisiert das denn, verdammt noch mal?«
»Tja, also ich natürlich, und Tante Senga übernimmt das Catering .«
»Himmel.«
»Und dann wurde alles ein bisschen verrückt, denn es kommen ja so viele Frauen, und da hatten die Kumpels aus der Meerjungfrau auch noch ein paar Ideen, und jetzt finden also, ähm, Wettbewerbe und Sklavenauktionen und solche Dinge statt.«
»Sklavenauktionen und solche Dinge ...«, wiederholte Katie.
»Mmh, ja.«
»Oh Gott«, sagte Katie. »Wenn ich freikriege, würde ich fast gerne kommen. Klingt so, als gäbe es da etwas zu sehen.«
Dann fragte sie sich, was für Iain in einer Sklavenauktion wohl rausspringen würde, und das ließ sie traurig und ein wenig wehmütig werden. Sie versuchte, an etwas anderes zu denken.
»Nun, darum brauchen wir dich hier oben.«
»Oh nein, bestimmt nicht. Ihr braucht nur jemanden, den ihr hinterher für alles verantwortlich machen könnt. Dann fühlst du dich vielleicht bemüßigt, mich wieder eine Schlampe zu nennen, und die Sache wird kein gutes Ende nehmen.«
»Das siehst du falsch«, protestierte Harry. »Die Leute fragen ständig nach dir. Und in der Zeitung, ähm ... da waren ein paar sehr nette Artikel drin.«
Katie war wider Willen erfreut. »Nun, das ... Nein, definitiv nicht. Was machst du sonst so?«
»Ich wollte gerade mit Francis raus.«
»Und das Wetter?«
»Mmh, es weht ein frischer Wind. Durchaus steife Brise. Wir gehen zur Steilküste, sobald ich es geschafft habe, ihn zu wecken.«
Katie dachte darüber nach, wie schön es wäre, wenn gerade jetzt ein frischer Wind wehen würde. Selbst wenn man nur herumstand und telefonierte, geriet man schon ins Schwitzen.
»Also, viel Erfolg bei allem, und lass mich wissen, wie es gelaufen ist. Kannst du dich übrigens erinnern, dass ich dir von meiner Schwester erzählt habe?«
» Ja .«
»Nun, das Kind kommt eine Ecke eher als gedacht. Und sie ist aus Indien zurück, um es hier zur Welt zu bringen. Sie wohnt hier. Und, äh, ich bin die Einzige, die sich um sie kümmern kann.« Das hatte sie ein wenig zu schnell hervorgestoßen.
»Was ist mit deiner Mutter?«, fragte Harry.
»Wir wollen ihr die Aufregung ersparen«, sagte Katie. »Sie ist ... sie ist ein wenig nervös.«
»Quatsch!«, sagte Harry. »Für so etwas sind Mütter da. Ehrlich, du solltest sie unbedingt mit einbeziehen. Hol sie als Babysitter und komm hoch. So bald wie möglich.«
»Danke«, sagte Katie. »Aber das geht wirklich nicht. Trotzdem schön, von dir gehört zu haben.«
Und das
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