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no_way_out (German Edition)

no_way_out (German Edition)

Titel: no_way_out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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auf leeren Regalen.
    Ich hatte meine Tattoos. Isabella ihre Schränke.
    Sie war tot. Und ich hatte sie behandelt wie Scheiße. Es gab nichts, womit ich das wieder gutmachen konnte.
    »Halt mal.« Smiley drückte mir die Leuchte in die Hand. »Das da!« Er zeigte auf Leons Bild.
    Ich konnte mich nicht bewegen. Nur der Lichtstrahl schwankte betrunken über das Bild. »Mach es nicht kaputt«, flüsterte ich heiser.
    »Keine Angst, ich passe auf«, versprach Smiley.
    Vorsichtig nahm er das Gemälde von der Schrankwand, trug es zum Bett und legte es mit dem Bild nach unten auf den Überwurf.
    Die Leinwand war auf einen Holzrahmen gespannt. In der Mitte hatte Isabella zur Verstärkung und Stabilisierung ein hölzernes Verbindungsstück angebracht, höchstens drei, vier Millimeter dick, dafür mindestens zehn Zentimeter breit. Smiley fuhr mit der Hand zwischen die Leinwand und das Teil. »Ich glaube, wir haben sie gefunden, die Beweise gegen Jake«, sagte er ganz ruhig. Genauso ruhig löste er etwas von der Unterseite des Verbindungsstücks und hielt es ins Licht. Es war ein winzig kleines Notizbuch.
    Smiley öffnete es. Auf der ersten Seite stachen mir die Buchstaben BtN ins Auge. Der Rest des Buches war vollgekritzelt mit Notizen. Wir warfen nur ein paar kurze Blicke auf einzelne Seiten. Für mehr reichte unsere Zeit nicht, doch es genügte, um zu erkennen, dass wir Zündstoff in den Händen hielten.
    Wir waren bereit für den letzten Teil unseres Plans. Die Beweise der Polizei zu übergeben.
    Ganz in der Nähe knarrte es.
    »Licht aus!«, zischte Smiley.
    Ich machte die Lampe aus. Trotzdem wurde es taghell. Geblendet schloss ich die Augen.
    Ein vertrautes Lachen hallte durch das Atelier. »Also, auf die Idee wäre ich nicht gekommen«, hörte ich eine Stimme sagen. Jake, der Spieler. Er hatte gewonnen.

 
    John_Gambler @derSpieler
    Schenk deinem Gegner nichts. Kein Mitleid. Keine Gnade. Nichts. #Spielregeln
     
     
     
    Ich öffnete die Augen. Jake setzte sich auf Isabellas Bett. Um uns herum standen vier seiner schwarz gekleideten Handlanger.
    »Ich glaube, du hast etwas, das mir gehört.« Mit einer lockeren Bewegung gab Jake einem der Männer ein Zeichen. Er ging auf Smiley zu und streckte fordernd seinen Arm aus. »Mein Boss hätte gerne seinen Besitz zurück.«
    »Na, dann hol ihn dir doch.« Smileys Kopf musste in irgendeinen Spezialmodus gerutscht sein, denn er war immer noch total ruhig.
    »Nicht!«, schrie ich.
    Zu spät. Mit einem einzigen Schlag beförderte der Typ Smiley auf den Boden. Bevor er aufprallte, knallte sein Schädel gegen die Kante eines Stuhls. Das Notizbuch rutschte aus seiner kraftlosen Hand. Der Mann lächelte zufrieden. »Heb das Ding auf!«, befahl er mir.
    Ich sah Blut aus Smileys Ohr sickern und sackte in die Knie. Eine Hand legte sich schwer auf meinen Nacken.
    »Aufheben!«, wiederholte der Mann.
    Für mich gab es nur noch Smiley. Ich streckte meinen Arm nach ihm aus, doch die Hand riss mich zurück. Ich tickte aus. Brüllend schlug und trat ich um mich. Jeder einzelne Schlag ging ins Leere, bei jedem hatte ich das Gefühl, es zerreiße mich, aber ich hörte erst auf, als mich der Mann in die Knie zwang und meinen Kopf nach unten drückte. »Nicht zu heftig«, sagte Jake. »Ich brauche ihn noch.«
    Ich drehte den Kopf zur Seite und versuchte, Jake anzuspucken. Er schien das total lustig zu finden, denn wieder hallte sein Lachen durch den Raum. »Bist ein zäher Kerl.«
    Ich sah nur seine Füße und einen Teil seiner Beine. Sie bewegten sich auf mich zu. Dicht vor mir kauerte Jake nieder. »Gutes Spiel, Kumpel, hast uns echt auf Trab gehalten.«
    Ich presste meine Zähne aufeinander.
    »Aber du weißt ja, wie das ist. The winner takes it all. « Jake fuhr mir mit dem Zeigefinger über die Stirn. Bei der Schläfe stoppte er und drückte mir die Fingerspitze gegen den Knochen. »Peng«, sagte er leise.
    Krankes Schwein.
    Er beugte sich dicht zu mir herunter. »Du hast verloren. Weißt du, warum? Weil du auf dein Herz hörst. So ein Schwachsinn. Typen wie du hören immer auf ihr Herz. Deshalb steht ihr am Ende auf der Verliererseite.« Er lachte. »Ich habe etwas, das dir wirklich ans Herz gehen wird. Bevor du stirbst, darfst du Edy-Baby erschießen.«
    Meine Zähne knirschten. Nicht antworten, befahl ich mir. Nicht antworten! Jake bluffte. Edy war im Krankenhaus. Unser Handyfilm machte Jake spätestens am Morgen zu Journalistenfutter und zum Bullenziel! Er hatte keine Chance mehr, Edy

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