no_way_out (German Edition)
etwas zu tun.
»Hilf ihm hoch!«, befahl Jake seinem Handlanger.
Der Typ zwang mich in die Höhe. Ich biss mir auf die Lippen. Jake lächelte. »Bring ihn zu ihr!«
Er suchte sich zwei weitere Handlanger aus und zeigte auf Smiley. »Ihr bringt mir den da. Und das Notizbuch.«
Er blufft. Er blufft. Er blufft. Wie ein Mantra ließ ich die Wörter in meinem Kopf kreisen. Edy war im Krankenhaus! Sie würde nicht sterben.
Der Typ schleppte mich zum Fenster. »Siehst du das Licht da drüben?«, fragte er.
Ich antwortete nicht. Ich hätte nicht antworten können, selbst wenn ich gewollt hätte. Die Angst drückte mir die Kehle zu. Das Haus war hell erleuchtet. Aber Edy war nicht hier! Sie konnte nicht hier sein!
Smiley stöhnte. Ich versuchte, mich aus dem Griff zu winden. Es war unmöglich. Der Kerl war hart wie Stahl und verstand es, mir ein Maximum an Schmerzen zuzufügen, ohne dass ich das Bewusstsein verlor. »Keine Sorge«, sagte er zu mir. »Du wirst deinen Kumpel noch einmal sehen, bevor er stirbt.«
Er packte mich und brachte mich nach draußen.
Über den Platz vor dem Haus, wo ich wie ein Wurm versucht hatte, von Jake wegzukriechen. Durch die Eingangstür, vor der der Nachbar gestanden hatte. Hätte er uns doch nicht gehen lassen! Die Treppe hoch in einen Flur, in dem ich noch nie gewesen war. Hinter mir hörte ich Jakes Männer. Schwere Schritte und dazwischen immer wieder ein Stöhnen. Smiley! Neben einer der Türen wartete Jake auf uns. Noch einmal bäumte ich mich auf. Es war sinnlos. Jake drückte die Klinke nach unten und stieß die Tür auf. Ich sah das Bett. Die Kissen. Ein blasses Gesicht. Augen voller Angst. »Willkommen in der Hölle«, raunte Jake mir ins Ohr.
Levi Xander @LeviTheVoice
Kostbare Dinge, die man nicht kaufen kann: Liebe #kostbareDinge
Ich wirbelte herum und stürzte mich auf ihn. Noch nie hatte ich so viel Kraft gehabt. Wir fielen beide zu Boden, ich klammerte mich an ihn, schlang meine Arme um seinen Hals und drückte zu.
»Verpisst euch.« Ich konnte kaum sprechen. »Oder ich bringe euren Boss um.«
»Du den Boss, ich die Kleine«, sagte der Typ, der mich in Edys Zimmer geschleppt hatte. »Und danach knalle ich deinen Freund ab.«
Jake röchelte. Seine Finger gruben sich in meine Arme, seine Beine zuckten.
»Mick!«, kreischte Smiley. »Er wird Edy umbringen.«
Nein! Ich hatte Jake!
»Und weißt du, was das Beste ist?«, fragte der Typ. »Wir werden es so aussehen lassen, als ob du es gewesen bist. Du wanderst in den Knast und hast ein paar neue Albträume.«
Ich ließ Jake los. Er wälzte sich auf dem Boden und rang nach Luft. Einer seiner Handlanger half ihm hoch. Mit mir waren sie nicht so nett. Ich wurde auf die Füße gezerrt und von zwei Typen festgehalten.
»Ich sage dir jetzt, wie es läuft.« Jakes Kehlkopf hatte ordentlich was abbekommen. Er konnte kaum sprechen. Einer der Männer rannte los und kam mit einem Glas Wasser zurück. Jakes Hände zitterten, als er ein paar Schlucke trank. Das war jedoch das einzige Anzeichen dafür, dass ihn mein Angriff mitgenommen hatte.
»Es ist ganz einfach.« Er drehte das Glas in seinen Händen. »Der große böse Mann da drüben gibt dir eine Waffe. Du wirst damit Edy-Baby erschießen. Weißt ja, wie so was geht, nicht wahr? Einfach abdrücken. Und dieses Mal auch ordentlich zielen.« Sein Lachen machte mich fertig. »Danach geht es ganz schnell. Der andere böse Mann pustet dir und Smiley das Licht aus. Ich werde einen Einbruch melden. Leider, leider wird es dann aber schon gelaufen sein, wenn die Polizei eintrifft. Mir bleibt nur noch, den Beamten als gebrochener Mann zu erzählen, was passiert ist. Du bist in unser Haus eingedrungen, um uns zu drohen und mit schmutzigen Fotos zu erpressen, damit wir unsere Zeugenaussagen gegen dich zurückziehen. Es ist zu einem heftigen Kampf gekommen, bei dem du meine geliebte Stieftochter getötet hast, und ich dich und deinen Komplizen in Notwehr erschossen habe. Danke übrigens für die gut sichtbaren Würgemale und Kratzer am Hals. Sie werden meine Aussage sehr glaubhaft machen.«
Ich starrte den durchgeknallten Irren an und wusste, dass er mit dieser Geschichte davonkommen würde. »Möglich, dass wir alle draufgehen.« Ich atmete die Angst aus mir heraus. »Aber ich werde Edy nicht erschießen.«
»Das wird nicht wirklich etwas am Endstand unseres Spiels ändern.« Jake trank sein Glas aus und reichte es einem seiner Befehlsempfänger. »Seht ihr, es ist so:
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