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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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Mutter neben mich und ließ den Kopf nur eine Handbreit von meinem Gesicht entfernt auf den Boden sinken. In ihren geweiteten, glasigen Augen lag ein Hauch von Sorge.
    »Nicht weinen.« Ihre rauen Fingerspitzen wischten mir die Tränen vom Gesicht. »Bald sind wir bei Aires, und dann wird es keine Schmerzen und keine Traurigkeit mehr geben. Nur noch Glück und Freude. Und wir werden malen können – du und ich –, und Aires kann so viele Autos reparieren, wie er will.«
    Ich erkannte meine eigene Stimme kaum wieder, so heiser und zittrig klang sie. »Ich will nicht sterben, Mama. Bitte lass mich nicht sterben.«
    »Sch«, machte sie. »Du darfst es dir nicht als Sterben vorstellen.« Sie gähnte, und ihre Lider flatterten. »Wir werden bloß schlafen, und wenn wir wieder aufwachen, sind wir bei deinem Bruder.«
    Sie lächelte, und ich schluchzte: »Oh Gott, Daddy!«
    Mir wurde übel. Ich würde meinen Dad nie wiedersehen. Meinen Vater, der mich doch hier abholen sollte und der jetzt endlich, so betete ich die ganze Zeit inständig, durch diese Tür kommen musste.
Bitte, Daddy, bitte. Ich brauche dich
.
    »Ich erzähle dir eine Geschichte, so wie damals, als du noch ganz klein warst. Kassandra hatte eine wunderschöne Tochter namens Andromeda …«
    Ich schlug die Augen auf und blinzelte mehrmals. Mrs Collins stand im Türrahmen, und Dr. Reed saß auf dem Stuhl neben der Liege. Ich schob die Decke weg. Schweiß lief mir am Gesicht entlang. Das Blut pochte im Rhythmus meines Herzschlags in meinen Ohren. Meine Haut brannte, während ich mich von der Liege aufraffte, und mein Körper fühlte sich nach der Last der Erinnerung auf einmal leicht an.
    Kalte Luft schlug mir ins Gesicht und raubte mir die Orientierung. Ich war gestürzt und hatte eines der Buntglasfenster mit umgerissen, die meine Mutter im Wohnzimmer aufgestellt hatte, aber warum? War es ein Versehen gewesen? Wohl kaum, sonst wäre sie nicht so vollkommen ruhig geblieben, so … entschlossen. Aber sie hatte sich entschuldigt.
    »Daddy«, flüsterte ich. Tränen brannten mir in den Augen, und ich wandte mich Mrs Collins zu. Ich wollte eine Erklärung. Es musste eine Erklärung geben, er hätte mich doch sonst nicht dort gelassen, niemals. Meine Kehle war wie zugeschnürt, auch schlucken half nichts. »Wo war er?«
    Mrs Collins sagte: »Ich glaube, das reicht für heute.«
    Ich wedelte mit der Hand, zum Zeichen, dass ich diese Antwort nicht hinnahm. »Nein. Nein, ich habe mich an etwas erinnert, und jetzt sind Sie an der Reihe.«
    »Ich verstehe, dass es dich frustriert, aber dein Unterbewusstsein muss das Schritt für Schritt verarbeiten.«
    Ein tiefes Unbehagen rumorte in meiner Brust, und alles in mir verkrampfte sich und sackte auf einmal nach unten. Ein quälender Gedanke zerrte an mir …
Hatte er mich im Stich gelassen?
»Wo war mein Vater?«
    Hinter Mrs Collins ertönte auf einmal die Stimme meines Vaters. »Ich hatte vergessen, dich abzuholen.«

[zurück]
Noah
    Ich ließ mich zwanzig Minuten durch die Schulflure treiben. Echos Nervosität war mit Händen zu greifen gewesen. Ich wollte ihr genügend Zeit geben, bis sie das Krankenzimmer erreicht hatte und ihre Hypnosesitzung in Gang gekommen war, bevor ich das Büro in Angriff nahm.
    »Bei Aires habe ich mich geborgen gefühlt.« Echos Stimme drang bis ins Sekretariat. Verdammt, Mrs Collins hatte die Tür zum Krankenzimmer offen gelassen. Theoretisch war ja auch niemand mehr im Gebäude.
    »Ashley.« Ich erstarrte. Echos Stimme klang so schläfrig. Am liebsten wäre ich stehen geblieben und hätte zugehört, aber dann hätte ich die Gelegenheit verstreichen lassen, Antworten für uns beide zu finden.
    Meine Mutter wäre bestimmt stolz auf mich gewesen – in das Büro meiner Therapeutin einzubrechen. Wobei die Bürotür allerdings weit offen stand. Ich versuchte die Gewissensbisse, die dennoch an mir nagten, beiseitezuschieben, aber sie verschwanden sowieso in dem Moment, als ich den Ordner mit meinem Namen unter zwei anderen entdeckte.
    Ich zog ihn heraus und blätterte hastig die Seiten um, bis ich die Informationen zu meinen Brüdern fand. Ich notierte sie auf der Rückseite einer der Collegebroschüren, die Mrs Collins mir gegeben hatte, und achtete darauf, ja kein Detail zu vergessen.
    »Noah. Was machst du hier?« Mr Emerson versetzte mir einen Höllenschreck, aber ich schaffte es, mir nichts anmerken zu lassen und unauffällig meine Akte zu schließen, bevor ich mich zu ihm

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