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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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umdrehte.
    Ich hielt die Broschüren hoch. »Collegeplanung.« Warum nicht gleich noch ein paar Bonuspunkte bei ihm landen …
    »Gut.« Er warf einen Blick ins Sekretariat zurück. »Sehr gut.«
    »Ich will nicht sterben, Mama. Bitte lass mich nicht sterben.« Echos Stimme klang gequält über den Gang, die unterschwellige Panik war unüberhörbar. Sowohl Mr Emerson als auch ich gingen unwillkürlich einen Schritt in die Richtung. Unsere simultane Bewegung ließ uns beide innehalten, unsicher, wie wir reagieren sollten. Sie schrie: »Oh Gott, Daddy!«
    Mr Emerson war ganz grau im Gesicht. »Ich denke, du solltest jetzt gehen.«
    Mein Herz schlug schneller. Angespannt blickte ich Mr Emerson an und wartete auf irgendeine Erklärung, warum das Mädchen, das ich liebte, seinen Namen mit solcher Panik und Verzweiflung rief.
    Er stützte sich mit einer Hand an der Wand ab. »Geh jetzt, Noah.«
    Sollte ich gehen oder bleiben? Wenn ich blieb, müsste ich meine Anwesenheit erklären, riskierte, ertappt zu werden und die Informationen über meine Brüder zu verlieren. Und ich riskierte einen Streit mit Echos Vater.
    Wenn ich ging, war ich eine Memme. Nicht der Held, den Echo brauchte. Aber ich würde es wiedergutmachen. Ich würde schon einen Weg finden. Ich verließ das Sekretariat und wählte Echos Handynummer.
    »Ich bin’s. Ihr wisst ja, was zu tun ist«, sagte ihre süße Stimme auf der Mailbox.
    »Hey, Baby. Ruf mich an, sobald du kannst. Ich …« Liebe dich. »Ich muss deine Stimme hören.«

[zurück]
Echo
    »Du hast es vergessen?« Mein Inneres wurde auf einmal hart und gefühllos. »So, wie man vergisst, die Eier im Laden mitzunehmen oder die Kleider in der Reinigung abzuholen? So, wie man vergisst, einen Krümel aufzuheben, der auf den Boden gefallen ist? Du hast vergessen, mich abzuholen?«
    Mein Vater zog an seinem Ohr und hatte die Augen zu Boden geschlagen. »Ich, äh …« Er räusperte sich. »Ashley hatte an dem Abend ihr Highschool-Jahrgangstreffen, und wir waren schon spät dran nach deiner Preisverleihung. Ich habe dich bei deiner Mutter abgesetzt, damit du ihr von deinem ersten Preis beim Governor’s Cup erzählen konntest, und dann habe ich irgendwie die Zeit vergessen.«
    Mein Blick wanderte zwischen Mrs Collins und meinem Vater hin und her. Dr. Reed rutschte auf seinem Stuhl, doch ich ignorierte ihn. Mrs Collins stand auffallend still da und ließ mich nicht aus den Augen.
    »Was war es denn nun?«, fragte ich. »Hast du die Zeit vergessen oder mich vergessen?«
    Sein Adamsapfel hüpfte. Das Chaos in meinem Kopf lichtete sich auf einmal, wie wenn eine Glühbirne angeht. »Du solltest sie bei ihrem Treffen absetzen und dann zurückkommen und mich abholen. Es sollte ein ganz kurzer Besuch sein, aber Ashley hat dich überredet, mit ihr reinzugehen.«
    Er nickte kaum merklich. »Es tut mir leid, Echo.«
    Ich kämpfte gegen das schwarze Loch in meinem Bewusstsein. Da musste noch mehr sein. »Anscheinend war Mom nicht gerade in Bestform, warum hast du mich da bei ihr gelassen?« Oder noch besser gefragt – warum war ich geblieben?
    Mrs Collins unterbrach das Ganze mit einem bemüht heiteren Ton und einem Lächeln. »Warum gehen wir nicht in mein Büro und besprechen diesen Durchbruch in Ruhe und bei einem Getränk? Du magst doch Diet Coke, oder?«
    Der Zorn verlieh mir eine Kühnheit, die ich mir nie hätte träumen lassen. »Ich gehe nirgendwohin, bis er mir antwortet. Warum hast du mich dort gelassen?«
    »Mr Emerson, lassen wir Echo ein wenig Zeit, sich zu sammeln, während wir uns kurz unterhalten.«
    »Nein.« Ich ging einen Schritt auf meinen Vater zu. »Er soll mir gefälligst antworten.«
    »Echo …«, hob Mrs Collins erneut an, doch ich hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen.
    »Sie glauben, er wäre jetzt streng? Dann hätten Sie ihn mal nach der Scheidung erleben sollen. Ich habe meine Mutter zwei Jahre lang nicht gesehen. Können Sie sich vorstellen, wie das war, die Pubertät ohne eine Mutter? Die erste Periode, Sport- BH s, Jungs. Ich hatte niemanden.«
    »Du hattest Ashley«, sagte mein Vater. »Ich habe deine Mutter nicht von dir ferngehalten. Sie wusste, was sie zu tun hatte, um dich besuchen zu dürfen. Aber sie hat sich anders entschieden.«
    »Nein!«, schleuderte ich ihm entgegen. »Du hast Ashley den Vorzug gegeben und meine Mutter kaputt gemacht. Aber Mom hat sich wieder aufgerappelt, nicht wahr? Sie hat sich Hilfe gesucht. Sie hat ihre Medizin genommen, und

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