Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
gab.
»Wenn du nicht nach Hause gehen willst, worauf hast du Lust?«, fragte ich und setzte mich aufs Bett.
Echo ließ sich auf die Couch sinken und schlang die Arme um sich. »Lila hat mir angeboten, dass ich heute Nacht bei ihr bleiben kann, aber dann kam plötzlich Stephen …« Ihr Ton ließ ahnen, dass sie sich lieber die Nägel ausreißen lassen würde, als da noch mal hinzugehen.
»Antonios Eltern sind verreist. Beth und Isaiah sind schon dort und bleiben über Nacht.« Die Unmenge Gras, die Beth mitgenommen hatte, brauchte ich ja nicht zu erwähnen.
Beinahe wäre mir ihr gedämpftes »Yippee« entgangen, aber ihr gequältes, sarkastisches Grinsen war kaum zu übersehen.
»Er hat ausdrücklich angerufen und gefragt, ob ich dich mitbringe.« Und aus genau dem Grund hatte ich die Party Echo gegenüber nicht erwähnt. Kumpel hin oder her, er verstand sich einfach zu gut mit meinem Mädchen. Aber wenn es sie zum Lächeln brachte, mit einem andern Kunstcrack abzuhängen, dann würde ich es schlucken.
»Können wir …« Ihr Knie wippte. »Können wir hierbleiben?«
»Ja.«
Sie zog an ihren Ärmeln und starrte auf den Boden. Wenigstens trug sie in meiner Gegenwart die Handschuhe nicht mehr. Mir fielen eine Menge Sachen ein, die ich bei sturmfreier Bude mit Echo machen konnte. Himmel, wie oft hatte ich mir genau so einen Augenblick in meinen Phantasien ausgemalt! Aber verdammt, für sie wollte ich einfach ein besserer Mensch sein. »Hast du Lust auf normal?«
Sie schaute verdutzt. »Willst du lernen?«
»Es gibt anderes aus der Kategorie.« Ich zog unauffällig meine Jeans zurecht, griff nach der Fernbedienung, ließ mich neben Echo auf die Couch fallen und zog ihren schlanken Körper an mich. Ich genoss das Gefühl, wie sie sich entspannte und an mich schmiegte, während ich nach einem vielsprechenden Sender suchte. »Ich mach uns sogar Popcorn.«
Den ganzen Film hindurch rutschten wir unbehaglich auf dem Sofa herum, beugten uns vor, um Popcorn zu essen, versuchten, es uns bequem zu machen, und wurden dabei immer verkrampfter. Ich wusste nicht wohin mit meinen Händen, die nichts anderes wollten, als bekannte und noch unbekannte Gefilde von Echos himmlischem Körper zu erforschen. Zumindest für die Dauer eines Films schaffte ich es, den Gentleman zu geben. Als der Abspann lief, war meine linke Hand eingeschlafen, weil ich sie mir unter den Kopf geschoben hatte, um sie von Echos flachem Bauch fernzuhalten.
Schließlich riss mir der Geduldsfaden. »Das ist ja lächerlich.« Ich packte sie und warf sie mir über die Schulter. Ihre nackten Füße baumelten vor mir in der Luft.
Ihr helles Kichern erfüllte den Raum. »Was machst du?« Ich ließ sie aufs Bett fallen und beugte mich über sie. Ihr feuerrotes Haar breitete sich übers ganze Kopfkissen. Meine Sirene lächelte mich an.
»Mich entspannen«, sagte ich.
Das Lachen, das eben noch in ihren Augen getanzt hatte, verschwand, und jetzt sprach purer Hunger aus ihrem Blick. Ihre zarten Finger glitten an meinem Arm hinauf und versetzten jede Zelle meines Körpers in Erregung. »Du siehst aber nicht so aus, als ob du entspannt wärst.« Ihr Ton war so sinnlich, dass sich etwas tief in mir regte.
Ich schluckte und versuchte das unerwartete nervöse Kribbeln in meiner Magengrube wegzuschieben. »Echo …«
Ein Gefühl wallte in meiner Brust auf und raubte mir fast den Atem. Ich war wie gelähmt von ihrer Schönheit.
Ihre Finger glitten weiter an meinen Armen hinauf und von dort auf meinen Oberkörper. Kühne Gesten für sie. Echos Brüste hoben und senkten sich in einem beschleunigten Rhythmus. »Ich will heute Nacht bei dir bleiben.«
Ich holte scharf Luft, während ihre Finger langsam den Muskeln auf meiner Brust nach unten folgten, und flehte sie im Geiste an, nicht aufzuhören. Eine zarte Röte überzog ihre Wangen, ich streichelte sie und ließ mich neben ihr aufs Bett sinken. »Bist du sicher?«
»Ja.«
»Und dein Vater?«
»Mit dem werde ich schon fertig«, flüsterte sie.
Ihre zarten Finger woben sich in mein Haar, und sie zog mein Gesicht zu sich. Ich atmete ihren köstlichen, warmen Duft ein: Zimtschnecken, frisch aus dem Ofen. Der Geschmack ihrer Lippen enttäuschte nicht. Eine süße Verlockung auf meiner Zunge, die mir bewusst machte, welches Geschenk Echo mir anbot.
Dieses Mädchen hatte mein Herz und meine Seele in Besitz genommen. Sie hatte sich mir geöffnet, mir ihre Liebe geschenkt und nicht ein einziges Mal etwas dafür
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