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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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werden, ist David unter falschem Namen nach Amsterdam aufgebrochen. Auch für den Flug nach Rom zu Kilian Brahms hat er einen anderen Pass benutzt. Daher die drei unterschiedlichen Einreisestempel: Rom, Amsterdam, Mombasa …«
    »Und was soll das nun bedeuten?«
    »Italien. Niederlande. Kenia.«
    »Ich kenne die Namen der Länder, die …«, setzte Zaphire an, doch dann begann es in seinem Kopf zu rattern.
    »Genau!« Noahs Lächeln wurde breiter. Er drehte die rechte Handfläche nach außen. Die Handschellen klirrten.
    Italien. Niederlande. Kenia.
    »David hat in Princeton über flüssige Mikrochips promoviert.«
    Zaphire starrte auf die grob gestochene Tätowierung auf Noahs Handballen. Sein Blick war nicht länger ungläubig.
    Sondern entsetzt.
    I talien. N iederlande. K enia.
    »Es war reiner Zufall«, erklärte Noah weiter. »Ein Geistesblitz, als David, kurz bevor er erschossen wurde, vor meinen Augen seinen Koffer packte, um aus dem Hotel zu fliehen. Er überlegte, welchen Pass er als Nächstes benutzen sollte. Erinnerte sich an die Staaten, in denen er zuletzt war.«
    I.N.K.
    Tinte!
    »Das ist die Rettung.«
    »Du lügst«, sagte Zaphire, wie vom Donner gerührt.
    »Er selbst hat mir die Tätowierung gestochen.«
    Mit dem Füller aus dem Koffer.
    So vermutete Noah jedenfalls. So lückenlos, wie er seinem Vater die Erinnerung präsentierte, war sie längst nicht. Vieles reimte er sich zusammen, wie den Umstand, dass David auf der Suche nach einem sicheren Versteck den Film in Form eines flüssigen Mikrochips aufbewahrt haben musste.
    »Ich denke, er hat den Füller danach ausgewaschen, aber vielleicht habt ihr ihn auch gar nicht auf Rückstände überprüft. Wahrscheinlich habt ihr nach einem körperlichen Gegenstand gesucht. Dabei lag die Lösung die gesamte Zeit auf der Hand!«
    Auf meiner Hand!
    Noah wollte sein Handgelenk wieder drehen, doch Zaphire umklammerte es wie ein Schraubstock. »Noah«, sagte er und fuhr mit dem Zeigefinger über die erhabenen Tätowiernarben.
    »Das Video steckt in meiner Haut. Ich werde der Polizei davon erzählen. Ich werde es allen erzählen.«
    »Sie werden dir nicht glauben.«
    »Anfangs. Aber sie werden die Tinte analysieren.«
    »Schwachsinn.«
    »Und dann wird die ganze Welt die Wahrheit erfahren.«
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Niemals.« Zaphire klang traurig. »Erinnerst du dich, was ich dir vorhin zum Abschied gesagt habe?«
    Noah spürte, wie ihm das schmale Kissen unter dem Kopf weggezogen wurde.
    »Ich will ehrlich zu dir sein, John. Ich hätte dich getötet, wenn du wüsstest, wo das Video ist.«
    Das Letzte, was Noah von seinem Vater sah, waren die Tränen in seinen Augen. Dann nahm ihm das Kissen die Sicht.
    Das Kissen, das Zaphire unter Noahs Kopf weggezogen hatte und das er ihm nun auf Mund und Nase presste.
    Zum zweiten Mal in nur wenigen Minuten glaubte Noah das Bewusstsein zu verlieren. Er rüttelte an den Fesseln, strampelte mit den Beinen, drückte seinen Oberkörper hoch und versuchte, den Kopf unter dem Kissen wegzudrehen, aber alle Befreiungsversuche waren vergeblich. Gefesselt und fixiert war er dem alten Mann hilflos ausgeliefert.
    Altmann wäre stolz.
    Alles lief wieder nach Plan.
    Nur dauerte es für Noahs Geschmack etwas zu lange. Seine Lungen brüllten bereits nach Sauerstoff, als Zaphire endlich von mehreren Händen zurückgerissen wurde.
    Plötzlich konnte Noah den Arm wieder bewegen. Irgendjemand – vermutlich der Arzt, der ihn aufrichtete und ihm eine Atemmaske aufsetzte – hatte ihn befreit.
    Zu diesem Zeitpunkt war Zaphire bereits von zwei Polizisten aus dem Krankenwagen gezerrt worden, die ihn direkt vor den Toren der Porta Sant’ Anna zu einem mit Blaulicht wartenden Einsatzfahrzeug führten.
    »Celine«, krächzte Noah und tastete zu der Brusttasche seines Trainingsanzugs.
    Der Stift war noch da.
    Zwei weitere Sanitäter, eine Frau und ein Mann, drängten sich zu ihm ins Fahrzeuginnere, alle mit besorgten Mienen. Noah legte den Kopf schräg, sah an ihnen vorbei, und endlich entdeckte er Celine auf der Straße. Sie stand neben einer Gruppe von Schweizer Gardisten. Einer von ihnen hielt ein Mobiltelefon in der Hand und nickte.
    Gott sei Dank!
    Noah hätte am liebsten laut losgelacht und sich von der Maske und den Händen befreit, die ihn auf der Trage festhalten wollten.
    Also hat es geklappt.
    Altmanns »Spielzeug«, der HPX5, hatte funktioniert und die Aufnahme vom Inneren des Krankenwagens auf Celines Handy gefunkt.
    Und Celine hatte

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