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Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders

Titel: Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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warum sie immer schwierig sein müssen.
    Joni hat ihre Aufmerksamkeit gerade lange genug von Chuck abgezogen, um mitzukriegen, was da gerade läuft.
    » Bleib nicht wie ein Eisklotz hier sitzen«, sagt sie.
    » Wenn du nicht rübergehst, tu ich’s– und erzähl ihm, dass du dich total in ihn verknallt hast«, verkündet Ted. Ich bin mir nicht sicher, ob er es nur im Spaß meint.
    Zwischen Gruppendruck und Tapferkeit ist ein sehr schmaler Grat. Joni und Ted werden nicht lockerlassen, das weiß ich, also mache ich mich zur anderen Seite der Turnhalle auf. Zu Noah. Eine Lehrerin wirft mir einen strengen Blick zu, dass ich auf meinem Sitz bleiben soll, aber das kümmert mich nicht. Aus den Lautsprechern kann ich Infinite Darlenes laut dröhnende Stimme hören: » Und jetzt zum Quarterback… dem einzigen… wahren… und besten… darf ich vorstellen… MICH!«
    Ich blicke auf die Menge. Alle jubeln und klatschen Beifall, nur ein paar elitäre Drag Queens heucheln Langeweile.
    Dann drängle ich mich auf der anderen Seite durch, um zur Treppe der Zuschauertribüne zu kommen. Ich weiß überhaupt nicht, was ich gleich sagen soll. Bestimmt mache ich mich total lächerlich.
    Ich kann nicht mehr denken, ich spüre nur noch dieses intensive Gefühl. Mein Gehirn schlägt im gleichen Rhythmus wie mein Herz. Meine Schritte schwanken wie meine Hoffnungen.
    Endlich bin ich oben auf der Tribüne angelangt. Ich habe vollkommen den Überblick verloren. Ich kann Noah nicht finden. Ich werfe einen Blick zu Joni und Ted und erstarre, als ich bemerke, dass sie mir beide mit den Fingern den Weg weisen. Der Auftritt des Footballteams ist vorbei und das Quiz-Bowl-Team bereitet sich am Spielfeldrand auf seinen Einsatz vor. Infinite Darlene badet noch einmal im tosenden Beifall. Ich könnte schwören, dass sie mir zublinzelt, als sie in meine Richtung blickt.
    Ich konzentriere mich auf den Platz neben Noah. Nicht auf seine verrückten, coolen Haare oder seine blauen Wildlederschuhe oder die Farbflecken an seinen Händen und Armen.
    Dann bin ich neben ihm.
    » Ist der Platz noch frei?«, frage ich.
    Er blickt zu mir hoch. Und nach einem unendlich langen Herzschlag breitet sich über sein Gesicht ein Lächeln aus.
    » Hallo«, sagt er. » Ich hab überall nach dir gesucht.«
    Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin so glücklich. Und so ängstlich.
    Ein Raunen geht durchs Publikum, als das Quiz-Bowl-Team endlich angekündigt wird. Sie rennen aufs Spielfeld und zielen mit Bowlingkugeln auf Kegel, während sie gleichzeitig Fragen zu Einsteins Relativitätstheorie beantworten.
    » Ich hab auch nach dir gesucht«, sage ich schließlich.
    » Cool«, sagt er, und es ist cool. Sehr cool.
    Ich setze mich neben ihn. Das Publikum applaudiert gerade dem Kapitän des Quiz-Bowl-Teams, der mit einem Wurf alle Kegel umgelegt und gleichzeitig sämtliche Werke der Brontë-Schwestern aufgezählt hat.
    Ich will Noah keine Angst einjagen, indem ich ihm erzähle, wie es mir Angst macht, dass wir uns begegnet sind. Ich will ihm nicht erzählen, wie wichtig es mir ist. Er muss es selbst spüren.
    Deshalb sage ich nur: » Coole Schuhe.« Und wir reden über blaue Wildlederschuhe und den Laden, in dem er sie gekauft hat. Wir reden, als die Badminton-Mannschaft ihre weißen Federbälle fliegen lässt. Wir reden, als der French-Cuisine-Klub stolz sein perfektes Soufflé hochhält– und wir lachen, als es in sich zusammenfällt.
    Ich suche nach Zeichen, dass er mich versteht. Ich suche nach Zeichen, dass meine Hoffnung sich erfüllt.
    » Was für ein glücklicher Zufall, findest du nicht auch?«, sagt er. Daraufhin falle ich fast vom Sitz. Ich bin nämlich ein großer Anhänger des Glaubens an den glücklichen Zufall– wenn all die verstreuten Puzzlestücke sich plötzlich zu einem Ganzen fügen, wenn man plötzlich erkennt, welcher Sinn dahintersteckt, das ist ein überwältigender Augenblick.
    Wir reden über Musik und stellen fest, dass wir dieselbe Musik mögen. Wir reden über Filme und stellen fest, dass wir dieselben Filme mögen.
    » Gibt es so was wie dich wirklich?«, platze ich heraus.
    » Nein«, sagt er mit einem Lächeln. » Das hab ich schon mit vier Jahren herausgefunden.«
    » Was war da, als du vier warst?«
    » Ich hatte eine Theorie. Obwohl ich natürlich noch viel zu jung war, um zu wissen, dass es sich um eine Theorie handelte. Ich hatte damals eine Fantasiefreundin, die mir immer und überallhin gefolgt ist. Am Tisch musste extra für sie

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