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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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ein paar Zeilen schreiben, dann werden wir die Briefe gemeinsam abschicken.« Er nahm ihre Hand. »Sie wird dich ebensosehr lieben wie ich, das weiß ich genau.«
    Abermals sagte Hiraga: »Wenn Gai-Jin weglaufen, Shoya mir sagen schnell gehen – er groß viel Angst vor Samurai, groß viel Angst.«
    »Das glaube ich.« Tyrer setzte sich bequemer im Sessel zurecht; Hiraga, ihm gegenüber, fühlte sich ebenfalls unbehaglich. Das Wohnzimmer der kleinen Hütte auf dem Gelände der Gesandtschaft, die Tyrer mit Dr. Babcott teilte, war spärlich möbliert, und in der Luft hing der Geruch von Ölen und Salben in den Töpfchen auf den Regalen, die eine Wand säumten. Die offenen Fenster ließen die Nachtluft herein, und obwohl es nicht kalt war, überlief Hiraga, der sich noch immer nicht von dem Schrecken über sein knappes Entkommen erholt hatte, eine Gänsehaut. Als sich die Aufrührer davongemacht hatten und ihm der Fluchtweg über den Hinterausgang offenstand, hatte er dem Shoya und dem Ashigari gesagt: »Ihr wißt, was passiert, wenn ich hier erwischt werde! Also haltet lieber den Mund, denn ein paar Prügel werden schneller vergessen sein als eine Einkerkerung, die niemand von uns – auch deine Frau und die Kinder nicht – je überleben werden. Sonno-joi!«
    Tyrer sagte gerade: »Aber ich begreife nicht, warum dieser Offizier, der eben noch vernünftig war, unvermittelt so brutal und gleich darauf wieder vernünftig wurde und alle so taten, als sei nichts geschehen.«
    Hiraga seufzte. »Alles einfach, Taira-san. Der Hauptmann wissen, Ashigari lügen… nicht sagen Wahrheit, und Shoya nicht sagen Wahrheit, und Männer nicht sagen Wahrheit, also er schlägt, um Gesicht zu wahren – nicht sagen Wahrheit zu Samurai ist sehr schlimm, gegen Gesetz. Strafe korrekt, also alle glücklich, kein Problem.«
    »Für die vielleicht nicht«, entgegnete Tyrer bedrückt, »wir aber haben viele Probleme. Sir William ist überhaupt nicht zufrieden, weder mit dem Kerl, der umgebracht wurde, noch mit Ihnen.«
    »Ich kein Problem, ich nicht angreifen, Männer mich angreifen.«
    »Tut mir leid, Nakama, aber das ist nicht der springende Punkt. Er sagt, Sie sind ein Ärgernis, eine unnötige Komplikation, tut mir leid, aber er hat recht. Bald werden die Behörden erfahren, daß Sie hier sind, das heißt, wenn sie es inzwischen nicht längst wissen. Dann werden sie verlangen, daß wir Sie ausliefern – darum kommen wir nicht herum, irgendwann einmal müssen wir gehorchen.«
    »Bitte? Nicht verstehn.«
    Immer wieder versuchte Tyrer ihm mit immer einfacheren Worten klarzumachen, was er meinte; dann setzte er hinzu: »Sir William meint, ich soll Ihnen sagen, es wäre am besten, wenn Sie sich davonschleichen und einfach verschwinden, solange Sie können.«
    Fast wäre Hiragas Herz stehengeblieben. Seit er der Falle im Dorf entronnen war, hatte er verzweifelt versucht, eine Möglichkeit zu finden, den unvermeidlichen Folgen des Aufstands sowie der Möglichkeit, gesehen zu werden, aus dem Weg zu gehen: Der Samurai-Offizier würde mit Sicherheit erkennen, daß sich ein Shishi in der Niederlassung aufhielt. Keine Lösung war ihm eingefallen – außer der, sich weiterhin hier zu verstecken. Jeder Fluchtversuch war im Augenblick doppelt gefährlich. Die Samurai würden ihre Wachsamkeit verstärken, und wenn ihnen klar wurde, daß er der Hiraga auf dem Plakat war…
    Fast hätte er laut aufgeschrien, so verwirrt war sein Verstand durch die sich überstürzenden Ereignisse und die furchtbare Panik und Angst, die er seit Oris Verrat durchlitt. Dann konzentrierte er sich, und er fing aus Tyrers Geschwafel darüber, daß er einen so wertvollen Helfer auf seiner Suche nach Kenntnissen über die Japaner nur ungern verliere, daß es aber offenbar keine Möglichkeit gebe, das zu vermeiden, ein Schlüsselwort auf.
    Auf einmal war sein Kopf wieder klar. »Habe Idee, Taira-san«, sagte er leise. »Jetzt gehen schlecht für mich, sehr schlecht, sicher sterben. Will helfen englisch Freunde, will wertvoller Helfen sein, sehr wertvoller Freund. Ich weiß über Satsuma Daimyo, weiß Satsuma Geheimnisse. Shoya gibt mir viele Informationen. Ich kann erklären, wie machen Satsuma gehorchen, vielleicht sogar Bakufu gehorchen. Ich will helfen. Fragen Sir William: Ich gebe Informationen für Gai-Jin Sicherheit, Sie mich halten in Sicherheit und geben mir Informationen. Guter Austausch. Freunde, neh?«
    Erfreut erwog Tyrer das Angebot: Sir William wird sicherlich

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