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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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erlauchte Personen mit ihren zahlreichen Leibwachen, Dienerinnen und Dienern, daher waren jene, in denen sie übernachten wollten, leicht zu erfahren. Und mit Spionen zu besetzen.
    Zehn Shishi waren für diesen Selbstmordeinsatz ausgewählt worden und hielten sich in Otsu bereit. Jeder einzelne von den einhundertundsieben Shishi, die inzwischen in verschiedenen sicheren Häusern von Kyōto eingetroffen waren, hatte gebeten, in die Angriffstruppe aufgenommen zu werden. Auf Katsumatas Vorschlag hatten sie Lose gezogen. Drei Choshu, drei Satsuma und vier Tosa hatten die Ehre gewonnen und sich bereits auf verschiedene Zimmer in der Umgebung ihres Zielortes verteilt, der Herberge ›Zu den Zahlreichen Blumen‹.
    »Eeee«, flüsterte Sumomo, das junge Mädchen, aufgeregt, »nur noch fünf Tage, dann wird sonno-joi Wirklichkeit. Von diesem Schlag werden sich die Bakufu niemals erholen.«
    »Niemals!« Lächelnd sah Katsumata sie an; er mochte sie, die beste von all seinen Schülerinnen – wie Hiraga, bis auf Ori, der der beste unter den Männern war –, bewunderte ihren Mut, ihre Kraft und ihre Geschicklichkeit. Auch sie hatte sich freiwillig gemeldet, aber er hatte es verboten, weil sie für ihn eine viel zu wertvolle Waffe war, um sie auf ein so riskantes Unternehmen zu verschwenden. Er war froh, daß er ihr befohlen hatte, hierzubleiben, statt auf Hiragas Befehl ins Haus seines Vaters zurückzukehren. Sie hatte die neuesten Informationen aus Edo mitgebracht: die Bestätigung der Gerüchte über die ausgehandelte Entspannung zwischen Bakufu und Gai-Jin, den mißlungenen Überfall auf den Obersten Minister Anjo, die Ermordung Utanis und das Feuer, das seinen Palast zerstört hatte. Und, überaus wichtig, die Bestätigung des zunehmenden Zwistes zwischen Anjo und Toranaga Yoshi. »Woher diese Informationen stammen, weiß ich nicht«, hatte sie ihm zugeflüstert, »aber die Mama-san sagte, sie kämen aus einer Quelle, von der Sie wüßten.«
    Überdies berichtete sie von Shorins Tod. Wußte aber nichts weiter von Ori und Hiraga, höchstens, daß Oris Wunde heilte und beide sich mit Akimoto in der Yokohama-Niederlassung versteckten und Hiraga irgendwie, auf wunderbare Weise, zum Vertrauten eines Gai-Jin-Beamten geworden war.
    »Du hast recht, Sumomo«, sagte Katsumata. »Und unser nächster Hammerschlag wird das Toranaga-Shōgunat endgültig zerschmettern.«
    Unmittelbar nach der erfolgreichen Eliminierung Shōgun Nobusadas – während Prinzessin Yazu unter allen Umständen unangetastet bleiben mußte –, wollten die Shishi einen Massenangriff auf Ogamas Hauptquartier einleiten, um ihn zu ermorden, während Katsumata und die anderen die Tore eroberten, das sonno-joi- Banner hißten und allen verkündeten, daß die Macht wieder in die Hände des Kaisers zurückgekehrt sei, woraufhin alle wahren Daimyos und Samurai herbeiströmen würden, um ihm Gehorsam zu schwören.
    »Sonno-joi«, sagte sie, genauso begeistert wie alle anderen.
    Bis auf Takeda, einen der Choshu-Shishi. Voll Unbehagen rutschte er auf seinem Platz herum. »Ich weiß nicht, ob wir Ogama umbringen sollten. Er ist ein guter Daimyo, ein guter Führer – er hat verhindert, daß Sanjiro die Macht ergriff, hat verhindert, daß Tosa die Macht ergriff, er ist der einzige Daimyo, der die Befehle des Kaisers, die Gai-Jin aus dem Land zu treiben, durchzusetzen versucht. Hat er nicht die Shimonoseki-Meerenge blockiert? Nur unsere Kanonen stehen gegen die Gai-Jin-Schiffe – nur Choshu-Truppen stehen in vorderster Front, eh?«
    »Das stimmt, Takeda«, sagte ein hochangesehener Satsuma-Shishi. »Aber was hat Sensei Katsumata uns erklärt? Daß Ogama sich nun, da er allein die Macht ausübt, verändert hat. Wenn er den Kaiser ehrt, wäre es ihm nun, da er die Tore besitzt, ein leichtes, sonno-joi auszurufen und alle Macht dem Kaiser zurückzugeben. Genau das ist es nämlich, was wir tun werden, wenn wir die Tore erobert haben.«
    »Ja, aber…«
    »Ein leichtes, Takeda. Aber was hat er getan? Seine Macht dazu benutzt, den Hof nach seiner Laune zu manipulieren. Er will unbedingt Shōgun werden, nicht mehr und nicht weniger.«
    Zustimmendes Gemurmel; dann sagte Sumomo: »Bitte entschuldige, Takeda, aber Ogama ist eine starke Bedrohung. Ihr alle wißt, daß ich, genau wie Sensei Katsumata, Satsuma bin; wir sind uns einig, daß Sanjiro ebenfalls Gutes bewirkt hat, nur nicht für sonno-joi. Also muß er auf die Macht verzichten, freiwillig oder unter Zwang, und wird

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