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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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mangelnden Grog wieder aus.« Er rülpste und grinste. »Solange man badet. Jesus, die sind ganz verrückt nach Wasser und Bädern, aber wenn man gebadet hat, dann sind sie sehr eifrig und treiben’s bis zum Geht-nicht-mehr!« Er lachte dröhnend über seinen Witz und sagte dann hart: »Wir haben erstklassige Dampferkohle, Kamerad, Tonnen, genug für unsere ganze Scheißflotte. Zum halben Hongkonger Preis pro Tonne.«
    »Wo? Lieferbar wo?« sagte Jamie, dessen Miene sich aufhellte. Dampferkohle war überaus wertvoll und knapp, besonders für die Flotte, und ein lokaler Lieferant wäre ein Geschenk Gottes und eine ständige Einkommensquelle. Selbst zum doppelten Hongkonger Preis könnte er alles verkaufen, was er bekommen konnte, vom halben Preis ganz zu schweigen.
    »Lieferbar wo?«
    »Hier in Yokohama, Herrgott, aber Sie legen Sixpence pro Tonne für Johnny Cornishman auf die Bank.« Er kippte den Rum. »Sie zahlen in Gold oder Silber-Mex, und Sie zahlen an diesen Kerl.« Er reichte Jamie ein Stück Papier, auf dem stand: Dorf Yokohama, Shoya Ryoshi, Gyokoyama-Kaufmann. »Der Typ kennt sich aus, mit allem, weiß, was zu tun ist, weiß Bescheid. Kennen Sie den Kerl?«
    »Ja, er ist der Dorfvorsteher.«
    »Gut. Mein Guv sagte, daß Sie ihn kennen.«
    »Wer ist das, Ihr Guv?«
    Cornishman grinste. »Der Herr Großwesir persönlich. Wir brauchen keine Namen. Nur Zeitverschwendung. Machen wir den Handel oder nicht?«
    Nach einem Augenblick sagte Jamie: »Wo ist das Flöz?«
    »Mein Fund gehört mir, Kamerad, nicht Ihnen.« Der kleine Mann lachte gehässig. »Es ist nicht weit, aber auf feindlichem Gebiet. Hören Sie, mein erstes Flöz ist offen, mit einem Berg von Kohle in der Nähe von tausend Schreihälsen, die graben und tragen, genug für zwanzig Flotten und zwanzig Jahre.«
    »Wieso kommen Sie zu mir? Wieso bieten Sie mir den Handel an?«
    »Verdammt, weil Norbert tot ist und Sie jetzt der verdammte King sind, denn der Tai-Pan ist auch tot. Yokopoko ist ganz schön gefährlich, was?« Cornishman hielt sein Glas hoch. »Hätt’ gern noch einen Grog, wenn’s recht ist, Mr. Allmächtig von Struan.«
    Wieder schenkte Jamie ihm ein und setzte sich dann. Cornishman bemerkte, daß er nur halb soviel eingegossen hatte wie beim erstenmal, und grunzte. »Was soll das?«
    »Wir zahlen ein Fünftel des Hongkong-Preises, abzüglich Zoll, lieferbar hier, erste Lieferung in dreißig Tagen. Keine Nebengeschäfte.«
    Die Augen des kleinen Mannes huschten flink wie die einer Ratte im Raum umher. »Zölle zahlen Sie, Kamerad. Meine Nebengeschäfte bleiben, wie sie sind. Ich sag Ihnen was: Übermorgen schicken Sie einen Kohlenkahn in die Nähe von Edo, wohin ich Ihnen sage. Übermorgen. Wir füllen ihn, Sie zahlen ein Fünftel, wenn er voll ist, und bringen ihn hier nach Yokohama. Den Rest zahlen Sie diesem Opa da, der auf dem Papier steht. Und Sixpence pro Tonne auf meinen Namen auf die Bank, Johnny Cornishman. Fairer geht’s nicht, was? Sie kriegen die Kohle, bevor Sie zahlen, und das zum halben Hongkonger Preis.«
    »Insgesamt ein Fünftel vom Hongkong-Preis.«
    Das Gesicht des kleinen Mannes verzog sich wütend. »Zum Hongkonger Preis machen Sie einen dicken Profit, Herrgott, die Kohle ist hier, nicht in Scheißhongkong. Sie sparen Transport, Versicherung und Gott weiß was – wir sind keine verdammten Waldmenschen, das ist ein tolles Geschäft!«
    Jamie lachte. »Ich sag Ihnen was: Für den ersten Kahn zahle ich ein Drittel des Hongkong-Preises. Wenn die Qualität so ist, wie Sie sagen, und Sie die Lieferung eines Kahns pro Woche oder der Ihnen möglichen Menge garantieren, erhöhe ich im Laufe des Jahres auf die Hälfte des Hongkong-Preises minus fünfzehn Prozent. Threepence pro Tonne werden für Sie beiseite gelegt. Was ist mit Ihrem Partner, wie hieß er noch, Charlie Yank?«
    »Sixpence oder gar nichts.« Wieder sah er sich flink im Raum um und schaute ihn dann mit glitzernden Augen an. »Er ist tot wie Ihr Tai-Pan, aber er hatte nicht das Glück, so fein zu sterben wie er.«
    »Hüten Sie Ihre Zunge, wenn Sie von unserem Tai-Pan reden.«
    »Machen Sie sich nicht ins Hemd, Kamerad. Das war keine Respektlosigkeit, wir würden alle gern im Bett einer hübschen Kleinen auf Gevatter Tod treffen.« Er trank sein Glas leer und stand auf. »In zwei Tagen, zwölf Uhr. Beladen wird hier.« Er reichte Jamie eine kleine, handgezeichnete Landkarte. Das X befand sich an der Küste ein paar Meilen von Kanagawa, südlich der

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