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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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eigentlichen Stadt Edo. »Sie bringen die Tender, wir steuern die Arbeitskraft bei.«
    »In zwei Tagen geht es nicht, das ist ein Sonntag. Machen wir’s am Montag.«
    »‘türlich, der Tag des Herrn ist der Tag des Herrn. Also in drei Tagen.«
    Jamie studierte die Karte. Ein ungeschützter Kohlenkahn mit Tendern und Mannschaft könnte ein verlockendes Angriffsziel sein. »Der Kahn wird der Navy gehören, und die Kohle ist für sie, daher nehme ich an, daß sie eine Fregatte mitschicken werden, die vor der Küste liegen wird.«
    »Meinetwegen können Sie die ganze Scheißflotte mitschicken.« Cornishman versuchte, würdevoll zu erscheinen. »Ich habe einen Mordsfund gemacht, und wir sind fein raus, bei Gott, sehr fein.«
    »Freut mich, das zu hören.«
    »Also Sixpence oder gar nichts!«
    »Fourpence.«
    Cornishman spie aus. »Sixpence, bei Gott, ich kenne den Wert der Kohle und ihren Wert für die Scheißflotte und was Sie daran verdienen können. Vielleicht mach ich den Handel direkt.«
    »Das könnten Sie versuchen«, sagte Jamie und riskierte das Spiel. »Ich sage Ihnen, Fourpence für die ersten zehn Kähne, Sixpence für den Rest.«
    Der kleine Mann sah ihn finster an. »Jetzt weiß ich, wieso ihr das verdammte Noble House seid.« Er streckte die rauhe, schwielige Hand aus. »Ihr Wort als Vertreter von Struan.« Sie schüttelten sich die Hand. Dann sagte Cornishman: »Ach, übrigens, haben Sie Quecksilber?«
    Jamie war sofort wieder aufmerksam. Quecksilber benutzte man zur Gewinnung von Gold. »Ja. Wieviel brauchen Sie?«
    »Zunächst nicht viel. Setzen Sie’s auf die Rechnung?«
    »In Ordnung. Wohnen Sie im Yokohama Arms?«
    »Verdammt unwahrscheinlich – Drunk Town ist nichts mehr für mich«, sagte Cornishman schnaubend. »Ich mach mich gleich auf den Rückweg, und Sie halten die Lieferung geheim, den Handel geheim, keine Namen – ich will nicht, daß irgendwelche Scheißhinterwäldler in meinen Claim einbrechen.« Er schickte sich zum Gehen an.
    »Warten Sie! Wie kann ich mich mit Ihnen in Verbindung setzen?«
    »Ich gehe auf meinen Claim zurück, Kamerad.« Wieder entblößte er mit bösartigem Lächeln sein Zahnfleisch. »Meine Samurais und Sänften sind draußen vor dem Nordtor, ich lasse mich kaum sehen. Wenn ich das nächste Mal wiederkomme, komme ich als Herr. Nichts mehr mit Scheiß-Drunk-Town. Und Sie nehmen keine Verbindung mehr mit mir auf, wenden Sie sich an den Opa. Ich bin jetzt ein angesehener Händler, vergessen Sie das nicht. Geben Sie dem Kahn das Quecksilber mit.« Damit ging er hinaus.
    Gedankenverloren starrte Jamie die Wände an. Ein zuverlässiger Kohlenlieferant wäre wunderbar, aber damit wird es wohl ein Ende haben, wenn die Flotte Edo dem Erdboden gleichmacht. Und wieso Quecksilber? Hat der schmutzige Kerl wirklich etwas gefunden? Und wer ist der eigentliche Chef? Wenn ich so darüber nachdenke – wer ist denn meiner?
    Tess, bis zum Ende des Monats. Wieviel Loyalität bin ich ihr schuldig? Rückhaltlose Loyalität. Bis zum Ende des Monats.
    Regen prasselte gegen das Fenster. Er stand auf und schaute auf die Bucht hinaus. Das Meer war von einem schmutzigeren Grau als zuvor, und die Wolken am Himmel hingen tief. Zweifellos wäre der Sturm schlimm für den Kutter, aber nicht für ein Schiff. Ah, da ist er ja!
    Ein paar hundert Meter von ihrer Pier entfernt pflügte der Kutter vorsichtig durch die Wellen; er nahm zwar etwas Wasser auf, aber nicht sehr viel. Die Bugwelle versprühte eine Menge Gischt, und die Flagge von Struan’s stand auf halbmast – wie die Flagge auf ihrem Gebäude seit dem Tod des Tai-Pan. Sein Fernglas lag auf der Fensterbank. Jetzt konnte er Hoag und Pallidar in der Kajüte deutlich sehen. Der mit einer Flagge bedeckte Sarg war, wie er es angeordnet hatte, sicher auf einer der Bänke festgezurrt. Es gab ihm einen Stich, Löwe und Drache ineinander verschlungen um Malcolms Sarg zu sehen – ein Anblick, mit dem er niemals gerechnet hatte. Dann fiel ihm ein, daß es ja nicht der Sarg seines Freundes war, sondern der eines unbekannten Eingeborenen; zumindest hoffte er das.
    »Vargas, nehmen Sie diesen Packen Post, kopieren und versiegeln Sie ihn – mit dem Rest werde ich mich heute nachmittag befassen. Ich komme später zurück.«
    »Captain Biddy war nicht im Club, aber man erwartete ihn, Senhor. Ich hab eine Nachricht hinterlassen.«
    »Danke.« Ohne Eile legte er Mantel und Hut an und ging hinaus, stemmte sich gegen Wind und Regen. Er war nahezu allein in

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