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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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darin, daß Tess vertraulich an den Aufsichtsratsvorsitzenden herantreten, ihm die Fakten mitteilen und ihm sagen sollte, Details des Planes seien bereits unterwegs nach Washington. Dann sollte sie den Vorschlag machen, Brock’s die Unterstützung zu entziehen, Struan’s einen sechsmonatigen Zahlungsaufschub zu gewähren, sofort die Kontrolle über Brock’s zu übernehmen und die Aktiva zu Sonderpreisen zu verkaufen, genug, um die Schulden zu decken, so daß Tyler und Morgan Brock in Zucker ertranken, den sie nicht bezahlen konnten. Schließlich sollte die Bank sich noch bereit erklären, Brock’s verpfändete vierzig Prozent an der Bank in vier Teile aufzuteilen, einen für den Aufsichtsratsvorsitzenden, einen für zwei Aufsichtsratstmitglieder seiner Wahl, einen für das Noble House.
    »Als Gegenleistung für was? Warum sollte die Bank Tyler einen Strich durch die Rechnung machen?« hatte Tess gefragt.
    »Nun«, hatte Gornt geantwortet, »weil sie dabei große Gewinne machen, der Vorsitzende und alle anderen, und weil sie Tyler eigentlich hassen und fürchten. Sie, Mrs. Struan, werden nicht gehaßt, Sie sind das Noble House und keine Bedrohung für sie. Haß, nicht Geld allein ist das Öl, das die Welt schmiert.«
    »Da bin ich anderer Meinung, aber lassen wir das. Zurück zu diesem sagenhaften Chop. Was schlagen Sie vor, was damit geschehen soll?« Ihr Lächeln war zynisch gewesen. »Falls Sie ihn bekommen.«
    »Was immer Sie wollen, Ma’am.«
    »Vielleicht sollten Sie ihn mit der Prancing Cloud nach Hongkong bringen.«
    »Nein, Verzeihung, das ist zu früh, es sei denn, Sie lassen die Cloud ein oder zwei Wochen irgendwo liegen. Ich werde ihn rechtzeitig bringen.«
    »Warum warten? Schicken Sie ihn, Strongbow ist vertrauenswürdig.«
    »Ich werde ihn rechtzeitig herbringen.« Er erinnerte sich, daß ihre Augen, meistens so farblos und scheinbar unschuldig, ihn durchbohrt hatten. »Ich verspreche es.«
    »Lassen wir das für den Augenblick beiseite. Der Preis, Mr. Gornt?«
    »Den würde ich Ihnen gern nennen, wenn ich zurückkomme, Ma’am.«
    Sie hatte trocken gelacht. »Ich bin sicher, daß Sie das tun werden. Ich dachte, Sie kennen mich inzwischen gut genug, um keinen Versuch zu unternehmen, mich oder Struan’s zu erpressen. Sie könnten es aufschieben bis zum letzten Moment, bis ich mit dem Angriff auf Tyler und die Bank begonnen habe; Struan’s wäre dann schrecklich exponiert, und ich würde allem zustimmen müssen, was immer Sie auch verlangen.«
    »Es muß auf beiden Seiten Vertrauen herrschen. Ich habe mich an meinen Teil des Vertrags gehalten und Ihnen die Beweise gegeben, die Sie brauchen, um Tyler Brock und Morgan zu vernichten; ich vertraue darauf, daß Sie sich auch an Ihren Teil halten, Ma’am. Ein kurzer Aufschub ist nicht zuviel verlangt, ich schwöre, ich werde rechtzeitig zurück sein. Was ich aus Yokohama mitbringe, ist der Zuckerguß auf dem Kuchen, und der Preis wird fair sein.«
    »Ich habe Kuchen und Zuckerguß nie gemocht, Mr. Gornt – alle derartigen Vorlieben wurden mir von meinem Vater ausgeprügelt, der solche Verweichlichungen mißbilligte, als ich noch sehr jung war. Der Preis?«
    »Ma’am, ich darf Ihnen versichern, daß es ein Preis sein wird, den Sie gern bezahlen werden, bei meiner Ehre und meinem Wort als Gentleman.«
    Sie hatte ihn angesehen. »Mr. Gornt, ich darf Ihnen meinerseits versichern, daß Sie, wenn Sie mich betrügen, ein überaus unglücklicher Mann und darüber hinaus Persona non grata in Asien und im ganzen Empire sein werden – bei meiner Ehre und meinen Wort als Tai-Pan des Noble House…«
    Gornt wurde kalt, als er sich daran erinnerte, wie Tess ihn mit Worten eingekreist hatte, mit welchem Stolz sie Tai-Pan des Noble House gesagt hatte, selbst als sie hinzufügte: »Für wie kurze Zeit auch immer.« Plötzlich war ihm aufgegangen, daß diese Frau jetzt tatsächlich Tai-Pan war, und er hatte begriffen, daß derjenige, der bald den Titel tragen würde, damit noch lange nicht die Macht hatte. Angst stieg in ihm auf, als ihm klarwurde, daß er lange Zeit mit ihr würde umgehen müssen und vielleicht, indem er Brock’s zerstörte, ein Ungeheuer geschaffen hatte, das seinen eigenen Untergang herbeiführen würde.
    Gott im Himmel, sie kann mich nach Lust und Laune in Stücke zerlegen! Wie mache ich sie zu meiner Verbündeten, und zwar auf Dauer? Sie muß meine Verbündete sein, um welchen Preis auch immer.
    Gelächter von Dimitri und Marlowe brachte ihn

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