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Noch ein Tag und eine Nacht

Noch ein Tag und eine Nacht

Titel: Noch ein Tag und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabio Volo
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dieses Spiel. Aber soll ich das wirklich Michela vorschlagen?, fragte ich mich.
    Ach ja, und das mit dem Eisschwanz haben wir auch gemacht. Man nimmt ein Präservativ, füllt es mit Wasser und legt es in das Gefrierfach, so bekommt man einen Eisschwanz. Für sie ist es eine Abkühlung, aber für einen selbst auch; beim Eindringen fühlt sich alles kühl an. Und bei Gebrauch schmilzt er dann langsam. PS: Unbedingt im Präservativ lassen. PPS : Nur im Sommer.
    Dieses Wochenende mit Monica werde ich nie vergessen: unauslöschliche Bilder und Details.
    Da ich keinen ausgeprägten Perversionen anhänge, kaufte ich schließlich nur Seidenbänder zum Augenverbinden und Fesseln sowie ein vibrierendes Ei, das Wireless Vibrating Egg. Als wir es ein paar Tage später ausprobierten, konnten wir uns kaum halten vor Lachen. Von da an machte ich mit Michela alles Mögliche, was ich mich bisher nicht getraut hatte. Mir fiel ein, was Silvia gesagt hatte: »Es gibt nichts Schlimmeres als wohlerzogenen Sex.« Es ist gar nicht so, dass manche Frauen bestimmte Dinge mitmachen und andere nicht. Der Unterschied ist nur, dass manche Frauen sich sofort auf alles einlassen, während man andere erst behutsam heranführen muss. Bei Michela war alles ein Spiel. Nie pervers. Wir konnten ganze Abende damit zubringen, uns nur zu küssen und zu schmusen – oder ganz anders loslegen. Es gab Tage, an denen ich praktisch das Bett nicht verließ. Diese Tage, an denen man alles wird. Sich dauernd verwandelt, sich von Minute zu Minute verändert. Man ist ein Liebespaar, dann wird er zum Vater, zum Sohn, zum Essen für sie, man wird zu Schiffchen, Gewissheiten, Ängsten, Mysterien. Erinnerungen, Farben, Regen. Höhlen. Liebe um ein Feuer. Sternenhimmel, Fenster mit Meerblick. Lichtstrahlen zwischen grünen Blättern. Obst. Weiße Laken, die zum Trocknen auf der Leine hängen. Bunte Blechdosen. Abendkleider. Lichtexplosionen… in einem Band mit Liebe eingebunden all das, was sonst im Weltall sich entfaltet …
    Mit ihr zu schlafen war wie eine Versöhnung ohne vorherigen Streit. Im Bett zu bleiben, sich zu lieben und zu lachen ist Leben pur.
    Eines Tages gelang mir sogar etwas, das ich schon öfter vergeblich versucht hatte: in ihr drin zu bleiben, ohne mich zu rühren. In einem Buch hatte ich mal gelesen, dass sich Mann und Frau, wenn sie ohne Orgasmus still ineinander liegen, mit Energie aufladen. So streichelten wir uns und plauderten stundenlang, ich in ihr.
    Vor mir sehe ich immer noch ihr Gesicht in meinen Händen. Dabei funkelten ihre Augen wie mein Leben in diesen Tagen. Wir unterhielten uns leise, fast flüsternd. Und noch etwas erlebte ich mit ihr zum ersten Mal. Ich lag auf ihr, wir knutschten, und ich flüsterte ihr ins Ohr: Sie kam zum Orgasmus, ohne dass ich sie weiter angefasst hätte. Ich küsste nur ihren Hals, ihre Lippen und flüsterte ihr dabei Phantasien ins Ohr. Na ja, Phantasien waren es eigentlich nicht. Ich zählte nur auf, was ich in Kürze mit ihr machen würde.
    Die Tüte aus dem Sexshop in der Hand, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu ihr. Plötzlich bemerkte Michela einen Mann, der eine Haustür aufschloss. Schnell rannte sie zu ihm und bat ihn, die Tür offen zu lassen, weil wir auch dort wohnten. Dann hielt sie die Tür auf, und als ich sie erreicht hatte, flüsterte sie mir zu: »Folge mir.« Wir gingen die Treppe hinauf.
    »Kennst du jemanden in diesem Haus?«
    »Nein, ich bin zum ersten Mal hier.«
    »Und was machen wir dann hier?«
    »Nachsehen, ob man vielleicht aufs Dach kommt.«
    »Und warum machen wir das nicht in deinem Haus?«
    »Das dauert zu lange.«
    Als wir auf dem obersten Treppenabsatz ankamen, war dort tatsächlich eine Tür, die aufs Dach führte.
    Es war das erste Mal, dass ich in Manhattan auf ein Dach stieg. Diese Dächer kannte ich nur aus Filmen. Aber ich muss schon sagen, der Anblick war atemberaubend. Man sah die erleuchteten Hochhäuser in Uptown wie auf einem Poster. Während ich mich noch ganz entzückt umsah, begann Michela mich zu küssen und verkündete, sie wolle auf der Stelle mit mir schlafen. Sie lehnte sich an eine Mauer und zog mich an sich. Während wir uns küssten, machte sie meine Hose auf, und ich schob ihr Kleid nach oben und zog ihr den Slip aus. Sie hob ein Bein und legte es um mich. Ich sah auf sie und auf die Stadt hinunter. Ich schlief mit ihr, aber auch mit ganz Manhattan.
    Auf dem Weg nach unten blieben wir dauernd auf der Treppe stehen, um uns zu küssen. Der Sex auf dem

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