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Noch einmal leben

Noch einmal leben

Titel: Noch einmal leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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darauf hingearbeitet. Also bitte, hier ist deine Chance. Leg dich auf mich.“
    Seine Augen funkelten gehässig. „Ich vergreife mich nicht an Kindern.“
    „Du Mistkerl! Ich bin über sechzehn.“
    „Nach dem Kalender. Aber nur ein Kind würde so eine saublöde Schau wie diese abziehen, wo jeder zusehen kann. Es ist geschmacklos, Risa. Wenn du wirklich mit mir bumsen willst, dann steh auf, wir ziehen uns an irgendeinen ungestörten Ort zurück, und ich tue dir den Gefallen. Aber wenn du nur vor aller Welt beweisen willst, daß du alt genug bist, etwas Verrufenes zu tun …“
    „Wäre ich denn die erste, die es auf so einer Party treiben würde?“
    „Hör auf,“ sagte er. Er ließ sich neben ihr nieder und schlug leicht gegen die Außenseite ihres linken Oberschenkels. „Darf ich das Thema wechseln? Was weißt du von Onkel Pauls Transplantation? Wer wird ihn kriegen?“
    Verdrossen über seine Gleichgültigkeit ihrer Begierde gegenüber, preßte Risa die Oberschenkel zusammen und sagte: „Woher soll ich das denn wissen?“
    „Ich habe gehört, John Roditis soll ihn bekommen.“
    „Nicht solange mein Vater da noch ein Wörtchen mitreden kann.“
    „Das wäre vielleicht ein Hammer, was?“ sagte Rod. „Roditis ist schon so sehr weit gekommen, aber mit Onkel Paul würde er zum Titan. Er wäre das Wirtschaftsgenie des Jahrhunderts.“
    Risa gähnte. Sie wandte sich ab und tauchte die Zehen ins Wasser. Eine graue, gespenstische Krabbe lief über den Sand und verschwand wieder, indem sie sich mit atemberaubender Geschwindigkeit eingrub. Risa sagte: „Mein Vater will nicht, daß Roditis Onkel Paul bekommt. Mark ist gut mit Santoliquido befreundet, und Santoliquido trifft die Entscheidung, verstehst du?“
    Rod nickte. „Aus deinem Munde hört es sich an, als wäre die Sache schon gegessen.“
    „So soll es auch sein. Denn falls Roditis Onkel Paul kriegt, wäre er berechtigt, an unseren Familientreffen teilzunehmen. Er hätte sogar das Recht, sich mitten in unsere Angelegenheiten zu drängen. Das wäre doch schrecklich, oder? Dieser unangenehme, aggressive kleine Mann säße frech an diesem Strand hier, schlürfte einen Drink und zwänge uns, höflich zu ihm zu sein – Onkel Paul zuliebe. Aber so weit wird es nicht kommen.“
    „Vielleicht. Vielleicht auch nicht.“
    „Niemals.“
    „Wenn es so weit gar nicht erst kommen soll“, sagte Rod, „was hat dann Roditis’ Privatsekretär hier zu suchen?“
    „Wo?“
    „Dort“, sagte Rod und streckte den Arm aus.
    Risa sah zu der Stelle und entdeckte eine Gruppe Neuankömmlinge, die von den Cabanas kommend zum Strand hinunterstiegen. Sie wurden von Elena Volterra angeführt. Sie hatte so gut wie nichts an. Ihr eingecremter Körper glitzerte, Fusionsknoten blitzten in ihrer Haut auf. Die üppigen Brüste hielt sie geschickt mit einem Hauch Sprayon-Masse in Form. Neben ihr ging fett und rosig Francesco Santoliquido. Eine Schrittlänge hinter ihm kam ein attraktives Paar, die Risa als David und Gloria Loeb erkannte. Zur Rechten Glorias befand sich ein sehr großer und sehr dünner Mann mit außergewöhnlich blasser Haut und blonden Haaren, der Charles Noyes wirklich sehr ähnlich war. Charles Noyes, den jeder als rechte Hand von John Roditis kannte.
    Sein Auftauchen am Strand rief überall aufgeregtes Getuschel hervor. Köpfe fuhren herum, Geflüster erfüllte die Luft. Noyes selbst schien sich in seiner Haut nicht wohl zu fühlen. Er hatte sich dick eingeschmiert, um seine Haut vor der Sonne zu schützen. Aber selbst jetzt blickte er sich dauernd über die Schultern, um sich zu vergewissern, ob er noch keinen Sonnenbrand hatte.
    „Was will der denn hier?“, murmelte Risa.
    „Vielleicht ist Roditis auch hier“, sagte Rod, „und unterhält sich gerade angeregt mit deinem Vater im Hauptgebäude.“
    „Nein, niemals.“ Risa hielt Ausschau nach Mark Kaufmann, konnte ihn aber nirgends entdecken. Aber das mit Roditis konnte nicht sein, sagte sie sich. Dann erinnerte sie sich: „Noyes ist doch Glorias Bruder. Er ist sicher einfach so mitgekommen. Das muß nicht unbedingt etwas mit Roditis zu tun haben.“
    „Ich hoffe, du hast recht. Trotzdem ist es etwas merkwürdig, Roditis’ Vertrauten in unserer Mitte zu haben – wie der Tod im Garten des Lebens.“
    „Ich will mal hingehen und mehr herausfinden.“
    „Tu das“, sagte Rod. „Ich gehe solange schwimmen. Später werde ich ja doch alles von dir erfahren.“
    Er sprang von den Felsen und tauchte in

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