Noch einmal - mit viel Liebe
warum so eine attraktive junge Frau ausgerechnet einen überheblichen Mistkerl wie Bram Rutger geheiratet hatte. Sie ahnte die Antwort und war unendlich froh darüber, dass sie selbst ein Leben führte, das nicht von Geld bestimmt wurde.
„Sie haben wirklich unglaubliches Glück mit Ihrem atemberaubenden Mann – und hier kommt er auch schon.“ Frida sprang auf, strich sich das Kleid glatt und lächelte geziert. „Schön, Sie zu sehen, Nick.“
Nick nickte, hatte jedoch für die auffallende Erscheinung, die nun davontänzelte, kaum einen Blick übrig, sondern sah Brittany an. Als er sich neben sie setzte, neigte sie sich näher zu ihm, damit der Duft seines Aftershaves sie umgab und all ihre Sinne zum Leben erweckte.
Auf Nicks Gesicht breitete sich langsam ein sehr sinnliches Lächeln aus, bei dem ihr sofort heiß wurde. „So langsam werden die Gäste immer weniger. Weißt du, was das bedeutet?“
„Nein, was denn?“, fragte Brittany gespielt unschuldig.
Er zwinkerte ihr übertrieben zu. „Dass wir der Band was in die Drinks schütten müssen, damit auch die letzten Gäste verschwinden, und zwar möglichst schnell.“
Brittany lachte, während ihr Herz heftig zu klopfen begann. Sie wusste, jetzt stand das „bald“ bevor, das Nick ihr versprochen hatte.
Seine Fliege saß leicht schief, das Haar war zerzaust, und seine braunen Augen drückten Gefühle aus, die sie nicht zu deuten wagte.
„Wie lange noch?“, fragte sie und sehnte sich danach, in seinen Armen zu liegen, damit sie ihre Gedanken und die Sehnsucht, für immer bei ihm zu sein, vergessen würde. Wenn sie einander heute Nacht liebten, würde das sicher die heftige Spannung zwischen ihnen mildern. Wenn es nach Brittany ging, konnte „bald“ gar nicht früh genug kommen.
Nick, der ihre Ungeduld spürte, legte den Arm um sie und zog sie an sich. „Ich werde jetzt der Band sagen, dass sie dieses Stück zum Letzten des heutigen Abends erklären. Rühr dich nicht von der Stelle, ich bin sofort wieder bei dir.“
Er küsste sie ganz leicht auf die Lippen und ließ Brittany allein mit ihrer Angst vor ihren wiedererwachten Gefühlen und dem Gedanken daran, dass sie bald wieder abreisen musste.
10. KAPITEL
Unruhig ging Brittany in der Küche hin und her, während Nick sich von den letzten Gästen verabschiedete.
Warum war sie nur so nervös? Es war ja schließlich nicht das erste Mal, dass sie mit ihm schlafen würde.
Doch als sie Nick auf das Haus zukommen sah, mit seinen breiten Schultern und den langen Beinen, das Gesicht und das schwarze Haar vom hellen Mondschein beleuchtet – da wusste sie, dass er mit dem Jungen von vor zehn Jahren nicht mehr zu vergleichen war. Schon damals hatte sie ihn wahnsinnig geliebt. Wie konnte sie da jetzt hoffen, sie könnte ihre Gefühle unter Kontrolle halten?
Als Nick sich näherte, setzte Brittany sich hastig auf den nächsten Stuhl und nahm sich eine Zeitschrift von einem Stapel. Dann tat sie so, als sei sie völlig in ihre Lektüre vertieft.
Sie blickte Nick, als dieser hereinkam, über den Rand der Zeitschrift hinweg an und war verwirrt über sein breites Lächeln. „Sind alle weg?“, fragte sie mit vor Nervosität hoher Stimme, räusperte sich und versteckte sich wieder hinter dem Heft.
„Ja.“ Als Nick zu ihr ging, hielt sie es vor Sehnsucht nach seinen Armen kaum noch aus. Gleichzeitig hatte sie furchtbare Angst, dass sie dann nie wieder würde abreisen wollen.
„Wie ich sehe, gönnst du dir ein wenig leichte Lektüre“, stellte er amüsiert fest. „Ich wusste gar nicht, dass du dich für die Paarungszeit von Rindern interessierst.“
Sie errötete heftig, klappte schnell die Zeitschrift zu und warf sie zurück auf den Stapel.
Nicks Augen glitzerten, als er die Hand nach ihr ausstreckte und sie auf die Füße zog. „Du brauchst doch in meiner Gegenwart nicht nervös zu sein.“
„Bin ich auch nicht“, entgegnete Brittany, deren Hände und Knie jedoch leicht zitterten.
„Ach nein?“ Nick zog vielsagend eine Augenbraue hoch.
Sie seufzte. „Also gut, ich gebe es zu. Ich bin ein bisschen nervös. Du etwa nicht?“
„Nein.“ Er legte ihr die Arme um die Taille, und Brittany wäre gern für immer in seiner Umarmung geblieben, die ihr so viel Wärme und Geborgenheit vermittelte.
„Wir sind ja keine Fremden, Red“, sagte er. „Heute Nacht geht es nur um dich und mich. Keine Zweifel, kein Analysieren, kein Bereuen. Okay?“
So ausgedrückt, klang das alles sehr vernünftig.
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