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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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einsam. Mein Vater starb, bevor ich geboren wurde.«
    »Oh… meine Liebe. Das tut mir wirklich leid…«
    Sie mußte wohl ganz gut geschauspielert haben, denn sein Mitgefühl schien echt zu sein.
    »Darf ich Sie um einen Gefallen bitten, Mr. Winston?«
    »Alles, was Sie möchten, Kindchen.«
    »Darf ich wieder einmal bei Ihnen vorbeischauen, um mit Ihnen zu plaudern? Irgendwann, wenn Rick wieder vorbeikommt, um den Pool zu reinigen?«
    Seine farblosen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln; er streichelte seine Katze. »Ich bestehe darauf, meine Liebe. Ich bestehe darauf.« Ein Räuspern kündigte an, daß Rick sich zu der kleinen Gruppe gesellt hatte; sein Körper war schweißgebadet. Er schenkte Mr. Winston ein Lächeln, doch auf seiner Stirn zeigten sich tiefe Falten.
    »So gut wie fertig«, sagte er.
    Mr. Winston nickte und stand auf. Die Katze behielt er in seinen Armen. Er kraulte den Nacken des Tieres, dem diese Aufmerksamkeit zu gefallen schien, denn es streckte sich wohlig. »Würdet ihr jungen Leute mich bitte entschuldigen? Ich bringe mein kleines Mädchen ins Haus. Dort ist es kühler.«
    »Natürlich.« Kelli lächelte und beobachtete, wie er das Haus durch die gläserne Verandatür betrat.
    »Ich weiß, was du vorhast«, zischte Rick ihr ins Ohr.
    Sie gab ihm keine Antwort.
    »Er ist alt genug, um dein Urgroßvater zu sein. Außerdem, wenn er an jemandem interessiert wäre, dann eher an mir!«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Was glaubst du wohl?« Er schmunzelte. »Er ist seit ewigen Zeiten ein Junggeselle. Außerdem ist er kein Narr – er hätte dich in kurzer Zeit durchschaut.«
    »Und falls nicht, dann würdest du ihm einen kleinen Hinweis zukommen lassen, nehme ich an.«
    »Möglich. Sei mit dem zufrieden, was du hast.«
    »Mit dir, meinst du? Einem Poolboy?«
    »Mir macht’s nichts aus, wenn du den ganzen Tag nur faul auf deinem Hintern liegst, oder?«
    Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg und versuchte, eine schlagfertige Antwort zu finden, aber noch bevor sie etwas sagen konnte, wurde die Verandatür aufgeschoben, und der alte Mann trat wieder hinaus.
    Rick und Kelli grinsten.
    Als Mr. Winston näher kam, fragte Kelli. »Darf ich Ihr Badezimmer benutzen?«
    »Aber sicher, meine Liebe. Direkt links neben der Küche.«
    Im Haus zögerte sie nur einen kurzen Moment. Sie befand sich in einem Fernsehzimmer, das mit knorrigem Kiefernholz getäfelt war. Der Nippes sah recht billig aus, und die einzigen Gegenstände, die etwas wert waren, waren zu groß für ihre Handtasche. Sie ging weiter, ganz wie jemand, der beim Einkaufen nach Sonderangeboten Ausschau hält, durchquerte einen engen Flur und erreichte die Küche. Sie hielt an und ging ein paar Schritte zurück. Sie nahm ein kleines Ölgemälde von einem Tiger von der Wand und begann, es in ihre Tasche zu stopfen. Aber dann änderte sie ihre Meinung und hängte es zurück; der Rahmen gefiel ihr nicht.
    In der Küche wandte sie sich nach rechts und gelangte in einen großen feierlich wirkenden Empfangssaal. Eine breite Treppe wand sich nach oben. Kelli stand unter dem Schatten eines kunstvoll gearbeiteten Kronleuchters aus Kristall. An einer Seite der Halle befand sich eine geschlossene, schwere Tür aus dunklem Holz. Sie hatte keine Zeit, nach oben zu gehen und die Hosentaschen des alten Mannes zu untersuchen, also versuchte sie ihr Glück mit der Tür. Sie war nicht abgesperrt.
    Der Raum dahinter war mit einer abscheulichen Tapete tapeziert, ein Zebrastreifen-Muster, genau wie das Wohnzimmer ihres stets besoffenen Onkels Bob; aber es gab auch eine Menge Pflanzen, einige in Töpfen, andere hingen von der Decke hinunter. Erst als sie eine der Pflanzen aus Versehen streifte, bemerkte sie, daß alles aus Plastik war – und staubig. Juhuu, dachte sie. Ein reicher alter Mann wie Winston müßte doch eigentlich ganz verrückt darauf sein, sich eine verdammte Haushälterin zuzulegen.
    Es gab einen Kamin mit einem Löwenkopf darüber, und ganz im Gegensatz zu den Pflanzen schien dieser Löwe echt zu sein. Seine Fänge sahen furchteinflößend aus. Lebensgroße Puppen oder Statuen oder so etwas Ähnliches von anderen Tieren standen hier und da auf kleinen Podesten an den Wänden: ein Affe, eine Hyäne, eine zusammengerollte Schlange. Igitt! Das Sofa war mit etwas bedeckt, das wie das Fell eines Leoparden aussah, und die zebragestreiften Wände waren übersät mit Photographien von Leuten, die wohl sehr berühmt sein mußten, denn alle Bilder

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