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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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nicht glauben, daß ich mich von dir hab’ überreden lassen, das hier mitzumachen«, flüsterte er.
    Es hatte tatsächlich einiger Anstrengung bedurft, vor allem nachdem er sie wegen dieser Sache im Chevy angeschnauzt hatte, als sie früher am Tag das Anwesen von Winston verlassen hatten.
    »Himmel, Kel«, hatte er gesagt, während der Fahrtwind sein Haar zerzauste, »wenn du eine gottverdammte Katze haben willst, dann kauf ich dir eben eine gottverdammte Katze!«
    »Aber ich will diese Katze haben!«
    »Warum?« fragte er gereizt. »Sie ist alt, sie ist verlaust…«
    »Sie ist eine Menge Geld wert«, unterbrach sie ihn.
    Auf dem Wasserbett in ihrer winzigen Wohnung in der Nähe vom Melrose hatte sie es ihm dann erklärt. Er hatte sie angestarrt und seinen Kopf geschüttelt. »Du willst diese Katze kidnappen und ein Lösegeld für sie verlangen?«
    »Das würde ich nie tun!« rief sie beleidigt aus und bedeckte ihre Brüste züchtig mit dem Bettlaken.
    »Was dann? Da bin ich aber mal gespannt.«
    »Ich will sie kidnappen und dann eine Belohnung für sie kassieren.«
    »Oh, prima«, spottete Rick, »das ist natürlich etwas anderes. Eine Belohnung für so was wie: Die Katze läuft davon, wir finden sie, nehmen sie mit nach Hause und stoßen dann zufällig auf die Vermißtenanzeige in der Zeitung?«
    »Genau.«
    Er hatte sie verwirrt angesehen, als hätte man ihm einen Schlag mit dem Knüppel versetzt; aber dann hatten sich seine Augen zu schmalen Schlitzen verengt.
    »Der alte Mann hat ’ne ganze Menge Geld… und es ist ja nur eine Katze.«
    »Nur eine Katze«, sagte sie und streichelte ihn zärtlich, »nur eine dumme alte Katze.«
    Der Mond spiegelte sich auf der glitzernden Oberfläche des Swimmingpools; das war das einzige Licht, das die Veranda erhellte. Das große pinkfarbene Haus lag im Dunkeln.
    »Hast du den Schraubenzieher?« flüsterte sie.
    Rick, genau wie sie ganz in Schwarz gekleidet, schluckte und nickte.
    Aber es war gar nicht nötig, die Verandatür aufzubrechen; auch sie war unverschlossen. Sie bewegten sich ganz langsam und vorsichtig durch das Haus. Nicht einmal sie selbst konnten die Geräusche ihrer Schritte vernehmen, geschweige denn ein halbtauber alter Mann.
    Bald schon waren sie im Safari-Zimmer angelangt, und Kelli schaltete die grün getönte Schreibtischlampe an. Der aufgehängte Löwenkopf, die Tiergestalten und die Plastikpflanzen waren unheimliche, verzerrte Schatten.
    »Sie ist da in der Ecke«, sagte Kelli.
    »Du nimmst sie. Du wolltest sie ja haben.«
    »Vielleicht kratzt sie mich!«
    »Vielleicht kratzt sie mich !«
    »Kinder, streitet euch doch nicht«, sagte Samuel Winston. Seine Stimme klang ganz freundlich, obwohl er eine riesige Elefantenbüchse auf sie gerichtet hielt. Er hatte sie von dem Gewehrständer direkt neben der Tür genommen.
    Kelli sprang schnell hinter Rick, der beide Hände vorstreckte, wie um dem alten Mann Einhalt zu gebieten. »Ruhig, Mr. Winston«, sagte er, »tun Sie nichts, was Sie nachher bereuen…«
    Der alte Mann kam näher. »Seid nicht ihr Kinder es, die ein wenig unbesonnen handeln? Mir mein kleines Mädchen stehlen zu wollen! Wenn ihr Geld braucht, hättet ihr mich nur zu fragen brauchen!«
    »Bitte, Mr. Winston«, flehte Rick. »Rufen Sie nicht die Bullen. Es war falsch von uns, hier einzubrechen…«
    »Sehr falsch, Rick. Ich bin enttäuscht. Ich habe dich für einen netten jungen Burschen gehalten… Und du Kelli? Wie außerordentlich traurig.«
    Kelli wußte nicht, was sie sagen sollte; sie war in ihrem bisherigen Leben nur zweimal beim Stehlen erwischt worden, und beide Male war es ihr gelungen, sich glimpflich aus der Affäre zu ziehen; einmal, indem sie bittere Krokodilstränen geweint hatte, das andere Mal mit ihren Verführungskünsten. Keins von beiden schien hier angebracht.
    »Rick könnte Ihnen ein Jahr lang den Pool umsonst reinigen!« platzte es aus ihr heraus. »Bitte rufen Sie nicht die Polizei, Mr. Winston!«
    »Ich habe nie vorgehabt, die Polizei zu rufen«, sagte der alte Mann.
    Rick wich einen Schritt zurück, Kelli klammerte sich noch fester an ihn. Sekunden dehnten sich wie Minuten.
    Dann senkte der alte Mann das Gewehr. »Keine Sorge«, sagte er, und es klang fast ein wenig erschöpft. »Ich werde euch auch nicht erschießen.«
    Rick seufzte erleichtert, Kelli lockerte ihren Griff. Der alte Mann drehte sich um und stellte das Gewehr in den Ständer zurück. »Ich weiß, wie das ist, wenn man in einer Stadt lebt, in der

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