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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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»Tu bloß nicht so. Als ob du nicht der federführende Schüler bei den Streichen der letzten zwei Tage gewesen wärst. Henrik Maulhart kann es bezeugen. Ich sag nur: Mehl im Föhn, Kleber auf den Türklinken, Zahnpasta in den Schuhen, Juckpulver auf den Kopfkissen, Quark im Zahnputzbecher, manipulierte Wasserhähne, feuchte Handtücher unterm Laken … Soll ich noch weiter aufzählen?«
    Donnerschlag! Hundertpro alles Jokes aus meinem Buch. Alle! Aber … aber für nichts davon war ICH verantwortlich. Null!
    Ich war doch die ganze Zeit über mit Finn und der Coolmachaktion und Skelettfinger beschäftigt gewesen.
    »Ich-ich war das nicht«, stammelte ich und bekam dabei so weiche Knie, dass ich mich am liebsten hingesetzt hätte.
    »Und was war mit der Folie im Türrahmen?«, fragte Finn und sah dabei aus wie eine unschuldige Maus, auf die sich gleich ein Falke stürzt. »Das kam doch auch von dir, Rick!«
    Mann, dass der auch niiie seine Klappe halten konnte!
    Frau Püttelmeyer war Finns total überflüssiger Einwand natürlich nicht entgangen.
    »Sag ich ja!«, triumphierte sie. »Aber diesmal bist du zu weit gegangen, Richard. Eindeutig!«
    Ich war baff. Ich konnte nichts sagen. Klappte den Mund nur stumm auf und zu und sah dabei bestimmt aus wie ein Karpfen auf Landausflug.
    »Horrortreffen um Mitternacht«, stöhnte ich schließlich entsetzt. »Wenn die anderen davon Wind bekommen, bin ich geliefert.«
    »Genau!«, rief Frau Püttelmeyer. »Und deshalb bleibt die Geschichte auch schön unter uns. Niemand erfährt davon. Allerdings gibt es eine Bedingung, Richard.«
    »Bedingung?«, röchelte ich.
    Die schlimmste Lehrerin aller Zeiten grinste falsch. »Jawohl. Ganz ohne Strafe kommst du mir nicht davon. Irgendwann muss man den Spieß auch mal umdrehen. Ganz besonders als Lehrerin.«
    »Und – hicks – wie, – hicks – ich meine – hicks –, was meinen Sie damit … hicks ?« Finn hatte offenbar vor Schreck einen schlimmen Schluckauf bekommen.
    »Morgen Abend ist unsere Klassenfahrtsparty. Und Herr von Pichelstein wird uns sein neues, selbst komponiertes Lied auf der Gitarre vortragen.«
    Okay, das war grausam. Aber wenn’s nicht anders ging, mit dieser Bedingung konnte ich leben. Und außerdem gab es ja Ohropax. Oder Watte. Oder Lehm. Irgendetwas würde ich mir schon in die Lauscher schieben.
    »Es ist ein sehr schöner lebensbejahender Text. Besonders gut geeignet für die Stimmfarbe eines Jungen in deinem Alter, Richard.«
    Prima. Und warum will Herilein es dann trällern?, schoss es mir durch den Kopf.
    Wollte er gar nicht. Null. Ein anderer sollte. Zur Strafe. Für die angeblichen Streiche, die er gar nicht verbockt hatte.
    »Du wirst singen, Richard!«, machte die Püttelmeyer meine böse Vorahnung zur grausamen Gewissheit. Total normal klang ihre Stimme dabei. Kein bisschen so, als ob ihr klar wäre, was für eine unfassbare Ungeheuerlichkeit gerade über ihre knallroten Pferdelippen gekommen war. »Du wirst morgen Abend zu Beginn unserer schönen Party freiwillig Heriberts Liedchen singen. Und er wird dich auf der Gitarre begleiten.«
    Ich umfasste meine Kehle, weil ich plötzlich das Gefühl hatte zu ersticken. »Und … und wenn ich mich weigere?«, krächzte ich.
    Frau Püttelmeyers Gesicht verfinsterte sich. Es wurde megamäßigunfassbargrausamtiefschwarzdunkelfinster.
    »Dann«, krähte sie wie ein wild gewordener Gockel, »wird’s schrecklich. Wenn erst einmal alle erfahren haben, dass du dich von deiner Lehrerin so ins Bockshorn jagen lassen hast, mein Lieber!«
    Finn stöhnte verzweifelt auf und dem gab es nichts hinzuzufügen.
    Eine halbe Stunde später lag ich wieder im Bett. Ich starrte an die nachtschwarze Zimmerdecke und dachte nach. Oder nein, ich versuchte nachzudenken. So richtig wollte das aber nicht klappen. Kein Wunder. Mein Hirn stand nämlich noch unter Schock.
    »Rick«, kam es leise aus dem Bett unter mir. »Kannst du auch nicht einschlafen?«
    »Ich mach das nicht«, flüsterte ich zurück. »Ich denk gar nicht daran. Ich mach mich nicht vor der ganzen Klasse und der 7.2 zum Vollhorst.«
    »Verflixt«, schien Finn unter mir der Schlafanzugkragen zu platzen. »Ich versuche schon die ganze Zeit über, dir was wegen Skelettfinger zu sagen. Jetzt vergiss doch mal das blöde Lied und hör mir zu …«
    »Lass mich bloß mit Skelettfinger in Ruhe«, fuhr ich ihn etwas schroff an, denn ich hatte gerade echt andere Sorgen. Dann gähnte ich übertrieben laut. »So, und jetzt wird

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