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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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Schlaf und wohliger Wärme. Nein, es war kein Traum gewesen. Nocona schlief neben ihr, hatte sich auf den Bauch gedreht und hielt sein Kopfkissen mit beiden Armen umklammert.
    „Ich will dich in eine Decke aus Wind hüllen.“ Naduah strich mit den Spitzen ihrer Finger über seine Wange. „Ich will dich in einer Wiege aus Träumen schaukeln. Ich werde dir ein Lied vom Gras singen.“
    „Wenn der Wind mir durchs Haar weht“, kam es schläfrig zurück, „weiß ich, dass du dich in meinem Herzen bewegst.“
    „Ihr kennt das Lied auch?“ Naduah schnupperte an seinem zerzausten Haar. Alles roch nach Schlüsselblumenöl und dem Aroma ihrer Liebe. Die Muskeln ihres Körpers schmerzten, ihr Schoß brannte. Nie hatte sich ein Schmerz herrlicher angefühlt. „Huka hat es immer gesungen. Für Mahto.“
    „Sicher kennen wir es. Es ist uralt.“ Nocona gähnte und fuhr mit dem Daumen über seinen Mundwinkel. Sie beugte sich über ihn und küsste seine Schulter. Genüsslich ließ sie ihre Zunge über die duftende Haut wandern und zerfloss schier vor Wonne. „Sieh nur, wir sehen aus wie Murmeltiere.“
    Dank der Mischung aus Öl und Fell klebten zahllose Härchen auf ihren Körpern. Glucksend rollte sie sich wieder auf die Seite und zog die Decke bis an ihr Kinn hoch. Eine solch selige Leichtigkeit erfüllte sie, wie sie sie nie zuvor verspürt hatte. Ewig hätte sie hier liegen können, in ihrer weichen, warmen Zuflucht, doch Nocona war des Schlafens überdrüssig.
    Behände stand er auf, ging zu seinen Kleidern hinüber und zog sich an. Sie stieß ein sehnsuchtsvolles Gurren aus, während sie ihn beobachtete. Am liebsten wäre es ihr, Nocona nur noch so zu sehen wie in der vergangenen Nacht. Nackt und willig unter ihren Händen. Jedes Kleidungsstück, das er sich überzog, wollte sie wieder von seinem Körper reißen. Um ihn erneut zu küssen und zu berühren. Um die Glätte seiner Haut zu spüren und ihn in sich aufzunehmen.
    „Komm, mein Murmeltier.“ Einladend streckte er ihr die Arme entgegen. „Draußen wartet der Sonnenaufgang. Ich will mit dir den Tag begrüßen.“
    Kälte kroch über Naduahs Haut, als sie sich aus den Fellen schälte und nach ihrem Kleid angelte.
    „Das ist viel zu dünn. Warte.“ Nocona ging zu einer Truhe und wühlte darin herum. Schnell wurde er fündig. „Hier, nimm ein Hemd von mir. Und die Stiefel. Sie dürften zu groß sein, aber ich will nicht, dass du am ersten Tag unserer Ehe erfrierst.“
    „Ich bin nicht so zart, wie du denkst.“
    „Das weiß ich. Aber jetzt zieh es an. Komm schon.“
    Nach ausgiebigem Gähnen und Strecken schlüpfte sie in seine Kleider, was nicht nur wegen des dicken, weichen Leders eine Wohltat war. All das, was sie jetzt trug, gehörte ihm. Es roch nach ihm und trug die Wärme seiner Haut in sich. Zwar fiel ihr das Hemd bis über die Knie und war fast so lang wie ihr Schlafkleid, doch sie beschloss, nie wieder etwas anderes zu tragen.
    „Setz dich hin!“ befahl sie. „Ich werde mich um dein Haar kümmern. Wie es sich für eine Ehefrau gehört.“
    Er gehorchte mit einem diebischen Lächeln. Sie suchte nach einer Bürste und einem Lederband, fand beides recht schnell und kniete sich hinter ihn. Behutsam ließ sie ihre Finger durch sein Haar gleiten, beobachtete das Schimmern darauf, schnupperte daran und hielt es an ihre Lippen, um seine Weichheit zu spüren.
    Langsam ließ sie die Bürste durch jede einzelne Strähne gleiten. Immer wieder fing er ihre Hand ein und hauchte Küsse darauf, ließ seine Finger über ihre Arme gleiten und bedachte sie mit erstaunten Seitenblicken, als könnte er nicht glauben, dass ihre Leben nun zu einem geworden waren.
    Schließlich, als Naduah die Bürste beiseitelegte und nur noch mit den Fingern durch das schwere, glänzende Haar strich, wand er sich wohlig unter ihren Berührungen.
    „Lass uns rausgehen, mein Blauauge. Sonst werden wir nichts mehr vom Sonnenaufgang sehen, weil ich wieder über dich herfallen muss.“
    Sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Oh ja, mochte er sie nur packen und sich auf sie werfen. Genauso wie gestern. Nichts anderes wünschte sie sich. Sie nahm zwei Haarsträhnen in Höhe seiner Schläfen auf, zwirbelte sie zusammen und verknotete sie am Hinterkopf mit dem Lederband.
    „Es wird noch viele Sonnenaufgänge geben“, gurrte sie in sein Ohr. „Wir können gern dort weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben.“
    „Meine kleine, lüsterne Haselmaus.“ Nocona fuhr herum und zog

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