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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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entfernten Hügel des Friedhofs, »… es wird noch schlimmer werden.«
    »Wilder, ich weiß nicht, was Sie gerade vorhaben, aber wenn die Situation den Einsatz eines SWAT-Teams verlangt, dann warten Sie jetzt auch gefälligst auf das SWAT-Team. Ist das klar?«
    »Ja«, sagte ich. »Aber das kann ich nicht.«
    Mac atmete hörbar aus. »Natürlich nicht … wie immer, und genau das ist auch der Grund für mein graues Haar, meinen viel zu hohen Blutdruck und meinen Reizmagen, Wilder! Sie werden mich noch ins Grab bringen.«
    Donais Handy begann zu brummen und zeigte Sunnys Nummer an. »Mac, ich muss auflegen.«
    »Passen Sie auf, wo Sie hintreten, wenn Sie auf dem Friedhof rumlaufen«, sagte Mac. »Die vielen unmarkierten Gräber machen Garden Hill selbst für Werwölfe zu einer halsbrecherischen Angelegenheit.«
    Ein Wendigo heulte irgendwo in seinem Versteck. »Ja, ich habe davon gehört«, erwiderte ich und beendete das Gespräch.
    Sunny hatte aufgelegt, bis ich endlich herausfand, mit welcher Taste von Donais Blackberry man Anrufe annahm. Fluchend hämmerte ich auf der Tastatur herum, um die Liste der eingegangenen Anrufe anzuzeigen. Als ich auf den Eintrag unter der Nummer von Sunny blickte, stockte mir der Atem: Jason Kennuka.
    »Hex noch mal!«, murmelte ich ungläubig und starrte auf die Anrufliste. Die Gespräche reichten über Monate zurück. Das Datum des ersten Anrufs lag lange vor dem ersten Mord, ja sogar lange vor dem Beginn von Jasons Überwachungstätigkeit.
    »Scheiße!«, hauchte ich und raste mit Brysons Auto zum Friedhof.
    Sunny saß im Fairlane vor dem Tor, ihr Kopf drehte sich dauernd hin und her, als steckte er auf einem Stock. Ich parkte schräg hinter ihr und klopfte an die Scheibe. »Warum fährst du meinen Wagen?«
    Sunny kreischte und riss die Arme in einer Art Kung-Fu-Haltung nach oben. »Gott, Luna! Mach so was nicht mit mir!« Sie kurbelte das Fenster herunter und reichte mir ein verstöpseltes Glasfläschchen, das sich warm anfühlte. Im Inneren des Fläschchens glitzerte eine zinnfarbene Flüssigkeit. »Das ist das Beste, was ich in dreißig Minuten mischen konnte. Ich habe aus dem Buch einen Vier-Ecken-Zauber in einem Kreis benutzt und …«
    »Wird es wehtun?«, unterbrach ich sie.
    Sunny lächelte grimmig. »Scheiße, klar wird es wehtun, und zwar höllisch!«
    »Gut, dann nimm Brysons Wagen und verschwinde! Es ist zu gefährlich hier.«
    »Nein«, widersprach Sunny. Sie stieg aus, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte mich an. »Wenn, dann warte ich im Auto, aber ich lasse mich nicht wegschicken wie einen dummen Handlanger!«
    »Ich habe keine Zeit, um mit dir zu streiten«, blaffte ich sie an. Der Blackberry in meiner Tasche schien mit jeder Sekunde schwerer zu werden.
    »Dann lass es einfach!«, entgegnete Sunny. »Los, reiß den Typen den Arsch auf!«
    »Jawohl, Ma am!«, knurrte ich und sprang in den Fairlane. Ich nahm die Einwegspritze, riss die Kappe ab und zog eine volle Ladung der Tinktur auf. Ich steckte sie in meinen Ärmel, fixierte sie und verstaute den Rest der Tinktur in meiner Jackentasche.
    Entschlossener denn je packte ich das Lenkrad und raste durch das Friedhofstor.

21
    Auf dem Garden-Hill-Friedhof wurde längst niemand mehr begraben. Er war in den Fünfzigerjahren wegen Überfüllung geschlossen worden, und kurz vor Ausbruch der Hex Riots hatten die Totengräber jede Menge Leichen ausgebuddelt, um die Grabstätten an neue Interessenten verkaufen zu können. Das Ganze war erst aufgeflogen, als sich einige Bewohner Waterfronts über die Massen an übel riechenden Kadavern beklagt hatten, die in ihrem Viertel abgelegt wurden. Möglicherweise hatten die geschäftigen Friedhofsangestellten gehofft, die vertrockneten Gebeine ihrer ehemaligen Kunden würden als Halloween-Dekoration durchgehen.
    Der Friedhof war seit jeher in einem beklagenswerten Zustand: Schlechte Beleuchtung und abgesunkene Gräber machten jeden Spaziergang zu einer halsbrecherischen Angelegenheit. Die provisorischen Straßen und Trampelpfade waren holprig und zugewachsen und führten eigentlich nirgendwohin. Als junge Polizistin war ich in dieser Gegend oft Streife gelaufen, hatte aber bis auf ein paar Möchtegern-Bluthexen, die an Halloween eine Katze opfern wollten, nie ernstliche Probleme gehabt. Ich hatte die angehenden Schwarzmagierinnen schnell zur Vernunft bringen können – der Anblick meiner funkelnden Reißzähne hatte ihnen schon gereicht –, und die verängstigte Katze fand

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