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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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in einiger Entfernung die Ausläufer des Vorgebirges sehen konnte, hinter denen eine schwache Linie am Horizont das Morgengrauen ankündigte. Sie war kaum wahrnehmbar, nicht viel mehr als ein unsicherer Hinweis auf einen neuen Tag.
    »Die versetzen mich zurück zur Einsatzpolizei …«, stöhnte Bryson.
    Ich packte ihn bei den Schultern und schüttelte ihn nochmals. »Das ist jetzt egal. Wie lange sind sie schon weg?«
    »Nicht lange«, stöhnte er. »Ein paar Minuten vielleicht. Hier, nimm meine Pistole und befrei mich von meinem Elend. Ich würde dasselbe für dich tun.«
    »Quatsch kein dummes Zeug!«, blaffte ich ihn an. Nachdenklich fügte ich hinzu: »Ich weiß, wo sie Carla hingebracht haben.« Jason hatte jeden Tag, den er in der Stadt gelebt hatte, von seiner Wohnung aus auf den Friedhof gestarrt. Es war also zu erwarten, dass sein besessener Bruder nun auch dorthin fliehen würde.

Ich gab Bryson das Telefon und drückte den grünen Knopf, der das Freizeichen ertönen ließ. »Ruf einen Krankenwagen, ehe du ohnmächtig wirst und einen noch größeren Gehirnschaden davonträgst, als du ohnehin schon hast, und gib mir deine Sig Sauer und die Schlüssel zum Taurus. Ich habe meine Knarre verloren, als die Mistkerle auf mich losgegangen sind.«
    »Wo willst du hin?«, wollte Bryson wissen, als er mit zitternden Fingern den Notruf wählte.
    Als ich über die Trümmer zur Eingangstür kletterte, kam mir die Antwort wie von selbst über die Lippen: »Lucas Kennuka stoppen.«
    Als ich durch die Stadt in Richtung Hügel raste, fielen mir ein paar Feuer auf, die entlang der Straße brannten. Auf dem Winchester Drive sah ich einen SUV, der sich um einen Telefonmast gewickelt hatte. Das war für eine Samstagnacht im Sommer nicht ungewöhnlich. Als jedoch meine Scheinwerfer die Szenerie erhellten, sah ich zwei splitternackte weiße Gestalten in die Dunkelheit davonjagen. Unwillkürlich schlang ich die Hände fester um das Lenkrad.
    Irgendwo ertönte über der Bucht das Echo einer Sirene, und das Licht roter Signalleuchten huschte über die Böschungen links und rechts der Highlands Avenue.
    »Hex noch mal!«, fluchte ich und schlug das Lenkrad scharf ein, um die Gabelung auf die Garden Hill Road noch zu erwischen. Als der Friedhof nur noch eine knappe Meile entfernt war, kam ich an eine Straßensperre. Die Besatzungen eines Polizei- und eines Krankenwagens waren mit einigen reglosen Gestalten auf dem Fußweg beschäftigt. Unter einer der anscheinend verunglückten Personen trat eine dunkle Lache hervor.
    Ein Polizist kam zu mir herüber, um mich wieder zurückzuschicken. »Ich muss hier aber durch!«, sagte ich entschlossen

und hielt ihm meine Dienstmarke entgegen. »Das ist ein polizeilicher Notfall.«
    »Schauen Sie sich mal um. Der ganze Bezirk ist ein verdammter polizeilicher Notfall«, antwortete er mit einem Seufzen.
    »Lassen Sie die Leiche nicht aus den Augen! Wenn sie wieder aufsteht, zünden Sie sie einfach an«, riet ich ihm und schlug das Lenkrad ein, um die Absperrung zu umfahren.
    Dann trat ich das Gaspedal durch und betete so inbrünstig, wie ich es seit langer Zeit nicht mehr getan hatte: »Bitte, bitte, strahlende Herrscherin, lass es noch nicht zu spät sein, wenn ich auf dem Friedhof ankomme!«
    Als ich Sunnys Handy anrief, sprang sofort die Mailbox an. »Ich hoffe, du hörst das ab, Cousinchen! Bring die Tinktur zum Garden-Hill-Friedhof, und beeil dich!« Mit quietschenden Reifen wich ich einer knurrenden Kreatur mit einem wenig konkreten Körper aus, die vor meinen Scheinwerfern zurückscheute wie Graf Dracula vor den Strahlen der Morgensonne. Vor einem ausgebrannten Campingladen brachte ich den Wagen am Bordstein zum Stehen und wählte Macs Nummer.
    »Luna Wilder«, sagte er. »Warum weiß ich nur, dass dieses ganze Durcheinander mit Ihnen zu tun hat?«
    »Mac, wie schnell können Sie das SWAT zum Garden-Hill-Friedhof schicken?«
    »Wilder, hier herrscht das blanke Chaos. Keine Chance.«
    »Mac«, sagte ich. »Es tut mir leid. Ich mache es wieder gut, sobald das hier vorbei ist, versprochen. Ich brauche jetzt Ihre Hilfe, andernfalls wird in Kürze nichts mehr übrig sein, um das es sich zu weinen lohnt.«
    Er seufzte. »Möglicherweise in einer halben Stunde. Aus allen Teilen der Stadt kommen Meldungen von Tierangriffen, Autounfällen und Menschen, die Geister sehen. Es ist ein echter Wahnsinn da draußen.«

»Glauben Sie mir, Mac …«, sagte ich und warf einen Blick auf die nicht mehr allzu weit

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