Noelles Demut
Meilen weit. Dann fuhr er in einen Waldweg, stellte den Motor ab und befreite seine Erektion. Vor seinem geistigen Auge sah er Noelle, mit gefesselten Armen vor ihm kniend. Gierig hatte sie den Mund geöffnet und erwartete seinen Samen.
Kapitel 13
Ihre Hände waren kalt vor Aufregung, als Noelle das Marquis betrat. Das Restaurant war sehr elegant in Schwarz und Weiß gehalten. Die dunklen Lackmöbel bildeten einen krassen Kontrast zu den weißen Damasttischdecken. Völlig schnörkellos wirkte der Raum puristisch extravagant. Lucian Green kam ihr lächelnd entgegen.
„Mrs. Wingham, ich freue mich, Sie wiederzusehen.“
„Wirklich?“, entfuhr es ihr.
Mr. Green lachte. „Aber ja. Simon hat mir viel von Ihnen erzählt. Wenn jemand Simon dazu bringt, Gemüse zu lieben, muss er ein Genie sein.“
Noelle bekam rote Ohren und folgte ihm in die Küche. Wie angewurzelt blieb sie in der Tür stehen.
„Noelle Wingham! So sieht man sich wieder. Du bist dürr, Kindchen. Iss mehr!“
„Frédéric, was machst du hier?“
„Ich bin dein neuer Chef.“
Scheiße! Und ich hätte den Job so gern gehabt. Fassungslos hörte sie Frédérics nächsten Worten zu. „Mr. Green, Sie können den anderen absagen. Wir haben unseren neuen Souschef. Ich will Noelle.“
„Aber wieso?“, fragte Noelle. „Du hast nur an mir rumgemeckert. Nichts konnte ich dir recht machen.“
„Kindchen, ich habe dir die beste Ausbildung angedeihen lassen, die du bekommen konntest, aber dann wolltest du nicht gehen. Ich musste dich doch irgendwie loswerden, damit du dir die Hörner abstößt. Allerdings hatte ich erwartet, dass du mittlerweile ein eigenes Restaurant hast. Was ist passiert?“
Mr. Green räusperte sich. „Ich möchte eure traute Zweisamkeit nicht stören, aber es geht hier immer noch um einen Job. Sie scheinen nicht sehr erfreut zu sein, unter Frédérics Leitung arbeiten zu müssen, Mrs. Wingham?“
„Ich …“
„Papperlapapp! Noelle wird hier arbeiten. Sie werden keine Bessere finden, Mr. Green. Noelle weiß, was ich von ihr erwarte, und sie wird diesem Standard entsprechen.“ Frédéric umfasste ihren Oberarm und befühlte ihre Muskeln.
„Was hast du nur gemacht? Du siehst furchtbar aus.“
Noelle entzog Frédéric ihren Arm. „Lass das! Ich werde das schon schaffen.“
„Also wollen Sie den Job?“, fragte Mr. Green.
„Ja! Auch mit Frédéric möchte ich diesen Job. Ich liebe die französische Küche.“
„Was heißt hier auch mit Frédéric ? Ich muss doch sehr bitten!“
„Kommen Sie bitte mit in mein Büro, Mrs. Wingham!“
Noelle folgte ihm und musste dabei in sich hineinschmunzeln. Was für ein Wiedersehen. Frédéric hatte sich nicht verändert. Nur, dass er so großen Respekt vor ihren Kochkünsten hatte, war ihr damals nicht bewusst gewesen. Sein ewiges Nörgeln war ihr auf die Nerven gegangen und der Grund für ihren Weggang gewesen.
„Bitte nehmen Sie Platz. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“
„Ein Wasser wäre nett, danke.“
Lucian goss ihr ein Glas Wasser ein, stellte es auf den Tisch und setzte sich ihr gegenüber.
Noelle reichte ihm die Mappe mit ihren Zeugnissen und Urkunden. Mr. Green schob die Mappe beiseite und sah sie ernst an.
„Erzählen Sie mir von Ihrer Arbeit mit Frédéric.“
„Ich habe drei Jahre unter seiner Leitung in Marseille gearbeitet. Er ist ein brillanter Koch, sehr kreativ.“
„Das weiß ich bereits. Erzählen Sie mir von den Spannungen zwischen Ihnen. Ich will keinen Ärger in meiner Küche.“
„Die ersten zwei Jahre waren wir ein perfekt eingespieltes Team. Dann begann Frédéric, mich zu schikanieren. Er schmeckte meine Speisen neu ab, ließ Essen nicht rausgehen, schrie ständig rum. Es war nicht zum Aushalten. Er hat nie davon gesprochen, dass ich meinen eigenen Weg gehen soll. Das habe ich heute zum ersten Mal gehört.“
„Er hält große Stücke auf Sie.“
„Das kann er auch. Ich bin durch seine Schule gegangen und war die Einzige, die es geschafft hat. Alle anderen sind an ihm zerbrochen.“
„Sie haben Vertrauen in Ihre Arbeit, das ist gut. Sind Sie sich sicher, dass Sie körperlich schon dazu in der Lage sind?“
„Würden Sie mir diese Frage stellen, wenn Sie nicht mit Simon Baker befreundet wären?“
Lucian sah Noelle lächelnd von oben bis unten an.
„Nein, vermutlich nicht. Sie haben recht. Ich lasse mich von persönlichen Gefühlen leiten. Ich kann Ihnen versichern, dass das normalerweise nicht meine Art ist.“
Weitere Kostenlose Bücher