Noelles Demut
schmiegte sich an seine Brust. Mann, das Mädel hatte wirklich getankt. Unangenehm wehte ihm ihre Alkoholfahne ins Gesicht.
„Wow! Was für eine Brust.“ Sie streichelte über seine angespannten Brustmuskeln. Simon grinste sich eins, trug sie in ihr Schlafzimmer und wollte Lydia auf ihrem Bett ablegen, doch sie ließ seinen umschlungenen Nacken nicht los. „Hältst du mich noch ein bisschen?“
„Jetzt ist es aber gut, Lydia. Das ist mein Freund. Lass deine Finger von ihm.“
Simon löste vorsichtig, aber bestimmt Lydias klammernde Hände um seinen Nacken, richtete sich auf und grinste Noelle an: „Gehen wir etwa miteinander?“
Ein lächerlich leichter Schlag traf seine Schulter. „Mach dich bloß nicht über mich lustig. Das ist schon peinlich genug.“
Simon verkniff sich das Lachen und ging in den Flur hinaus.
„Mist! Ich glaube, ich muss mich um sie kümmern. Lydia verträgt nicht viel. Das kann eine lange Nacht werden“, sagte Noelle sichtlich genervt, als sie Simon zur Tür brachte.
„Ist schon okay. Ich sollte sowieso besser gehen. Ruf mich an, jederzeit. Und überleg dir, wann wir nach Boston fahren. Schieb es nicht zu lange auf.“ Simon öffnete bereits die Tür.
„Simon!“
„Ja?“
„Ich bin seit einer Ewigkeit nicht mehr geküsst worden. Das war schön.“
„Gott, Nell! Du raubst mir den Verstand.“
Im nächsten Augenblick zog er sie in seine Arme. Es war gefährlich, sie zu spüren, aber er konnte nicht anders. Ihre Zungen tanzten miteinander. Ein sinnliches Spiel aus Verführung und Hunger. Noelle presste sich an seinen Körper und rieb sich an ihm. Simons Erektion pochte, und das kleine Luder erhöhte den Druck ihres Beckens immer mehr. Im hintersten Winkel seines Hirns entdeckte Simon den letzten Rest Verstand und schaltete ihn ein. Er löste sich von Noelle und trat zwei Schritte zurück. Er hatte sich noch nie so sehr nach einer Frau gesehnt wie in diesem Moment nach Nell. Er musste auf der Stelle verschwinden.
„Nelly?“, drang ein klägliches Flehen ins Treppenhaus.
„Ruf mich an“, forderte Simon, drehte sich abrupt um und rannte die Stufen hinunter.
Kapitel 8
Genüsslich nippte Noelle an ihrem Milchkaffee und sah nach draußen. Im Baum vor dem Fenster stritten zwei Vögel. Ihr hektisches Gezwitscher kündete von Frühling und Sonne. Neuanfang! Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. Ja, auch für sie gab es einen Neuanfang, mit Simon an ihrer Seite. Als er gestern Nacht fluchtartig die Treppe runtergerannt war, hatte sie überrascht festgestellt, dass sie erregt war. Lydias verzweifeltes Rufen hatte sie davon abgehalten, sich diesem Gefühl hinzugeben.
Wie war es möglich, dass der Körper so schnell vergaß und sich seinen Trieben überließ? Allein die Tatsache, dass sie Simons Nähe so sehr genoss, fühlte sich unrealistisch an. Wenn man im Fernsehen Berichte über misshandelte Frauen sah, brauchte diese Jahre, um darüber hinwegzukommen, wenn sie es überhaupt schafften. Warum war das bei ihr nicht so? Wie kam es, dass Simon für sie wie Medizin war? Ein Lächeln von ihm war Balsam für ihre Seele.
Noelle schüttelte den Kopf. Sie hatte keine Lust, sich zu analysieren. Es war natürlich, sich zu einem attraktiven Mann hingezogen zu fühlen und ihn zu begehren. Das musste man nicht hinterfragen. Und attraktiv war Simon ohne Zweifel. Sein unglaublicher Körper strotzte nur so vor unbändiger Kraft. Die Sanftheit seiner Berührungen hatten Noelle überwältigt. Er war so zärtlich, so … Ihre Scham zog sich verlangend zusammen und entlockte ihr ein Seufzen.
„Hi!“
Noelle wirbelte herum und verschüttete ihren Kaffee. „Mann! Bist du wahnsinnig, dich so anzuschleichen?“
Lydia fasste sich an die Stirn und lehnte sich an die Wand. „Bitte nicht so laut. Mir platzt der Kopf.“
Noelle wischte den Tisch ab, goss Kaffee in Lydias Lieblingstasse und stellte sie an ihren Platz.
„Das glaube ich gern. Du weißt doch, dass du nichts verträgst. Ich dachte, du warst bei Paul?“
Seufzend ließ sich Lydia auf den Stuhl sinken und umklammerte die Tasse. „Das war ich. Wir haben eine Flasche Absinth getrunken.“
„Absinth? Na, viel Spaß. Der Kater wird dir den ganzen Tag erhalten bleiben.“
„Mist! Ich muss in einer Stunde im Laden sein.“
„Du kannst so nicht zur Arbeit. Was sollen die Kunden denken?“
„Und was soll mein Chef von mir denken, wenn ich nicht zur Arbeit komme, weil ich gesoffen habe?“
„Strafe muss
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