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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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ist Jackie?« Meine Einbildungskraft spielte alle Möglichkeiten durch, und keine davon war erfreulich. Im Magen hatte ich ein Gefühl, als habe sich der in diesem Moment umgestülpt.
    »Sir, ich muß Sie noch einmal auffordern …«
    »Der Eigentümer ist mein Freund«, sagte ich. »Sagen Sie mir doch nur, was passiert ist.«
    Der Polizist schickte einen Blick zum Himmel. Er war ein junger Bursche, nicht älter als zwanzig. »Ihrem Freund ist nichts passiert«, sagte er. »Ich hoffe, das beruhigt Sie. Aber jetzt, bitte …«
    Die Tür ging auf und heraus kam Chief Maven.
    »Maven, was zum Teufel ist denn hier los?«
    »Immer mit der Ruhe, McKnight. Es sei denn, Sie wollten den Rest des Tages auf dem Rücksitz eines Streifenwagens verbringen …«
    »Wo ist Jackie?«
    »Da drinnen«, sagte er und trat neben das Jüngelchen. »Ich kümmere mich um diesen Herrn, Trooper. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Ich möchte ihn sehen.«
    »Das geht jetzt nicht. Er ist verhaftet.«
    »Verhaftet? Und weshalb bitte?«
    »Entgegennahme gestohlener Güter, zum einen. Vorbereitung eines bewaffneten Raubüberfalls. Mal sehen, was noch dazukommt.«
    Ich stand da und sah ihn an, während die heißen Sonnenstrahlen von den Streifenwagen überall hin reflektiert wurden. Ich erwartete, daß dies alles einen Sinn ergäbe. Das geschah aber nicht.
    »Maven, das ist doch Wahnsinn. Da steckt doch Vargas hinter, stimmt’s? Geht es darum? Dann habe ich Ihnen nämlich etwas …«
    »Vargas hat überhaupt nichts getan, außer sich mit vorgehaltener Waffe ausrauben zu lassen. Vor zwei Stunden haben wir Ihrem Freund Mr.   Connery einen Durchsuchungsbefehl präsentiert. Einen der gestohlenen Gegenstände haben wir schon in einem Versteck in seinem Schlafzimmer gefunden.«
    »Was? Was haben Sie gefunden?«
    »Zur selben Stunde vollstrecken wir die Durchsuchungsbefehle gegen Bennett O’Dell und Gill LaMarche. Alle drei werden auf die Wache gebracht, und noch in der nächsten Stunde wird Anzeige gegen sie erstattet. Als wichtigen Zeugen weise ich Sie darauf hin, daß man in Bälde zwecks Beantwortung weiterer Fragen an Sie herantreten wird. Ich glaube, das ist alles, was ich Ihnen im Moment zu sagen habe.«
    Es dauerte etwas, bis ich das verdaut hatte. Alle drei verhaftet. »Wieso sind Sie hier?« sagte ich schließlich. »Die anderen zwei wohnen in Ihrer Stadt. Wieso sind Sie dann hier draußen in Paradise? Um mich mit der Nase reinzustoßen?«
    »Das ist ein Fall im Soo, McKnight. Das wissen Sie. Ich bin nach hier gekommen, weil ich wußte, daß Sie über kurz oder lang auftauchen würden. Dann würden Sie wissen wollen, was zum Teufel denn hier los sei, und niemand würde es Ihnen sagen. Das wiederum heißt, daß Sie mit einem armen Streifenpolizisten Streit anfangen würden, und zu guter Letzt hätte man Sie verhaftet. Da ich aber nun hier bin, kann ich Ihnen wenigstens alles erzählen, was Sie wissen müssen, und Ihnen etliche Peinlichkeiten ersparen. Deshalb bin ich hier, McKnight, nicht weil ich es in irgendeiner Weise genießen würde, Ihnen das alles zu erzählen.«
    »Klar«, sagte ich. »Ich bin sicher, es bricht Ihnen das Herz.«
    »Na, hören Sie mal, ich nehme doch alle Rücksicht auf Sie. Ich weiß, wie frustrierend das für Sie sein muß, mit anzusehen, wie Ihr bester Freund verhaftet wird.«
    »Wenn Sie einen Durchsuchungsbefehl erwirkt haben, mußten Sie dafür gute Gründe geltend machen. Was war das? Was hat sich Vargas da ausgedacht?«
    »Ich habe Ihnen bereits gesagt, daß Vargas nichts damit zu tun hat. Darüber hinaus, das wissen Sie selber, kann ich keine Details des Falles mit Ihnen erörtern.«
    »Nun reden Sie schon«, sagte ich.
    Er stieß langsam die Luft aus, nahm den Hut ab und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. »Nun gut«, sagte er, »ich nehme an, daß Sie es sowieso bald rausfinden.«
    »Was rausfinden?«
    »Wir haben eine Videoaufzeichnung, McKnight. Wir haben das ganze Dinge gefilmt, in lebensechten Farben.«
    »Wovon reden Sie da? Wie um alles in der Welt haben Sie …«
    Ich hielt inne. Irgendwie wußte ich plötzlich, was er sagen würde, noch bevor er es sagte.
    »Das Videoband haben wir von Ihrem Ex-Partner. Vom guten alten Leon Prudell.«

Kapitel 9
    Ich wollte irgendwas machen, mich einmischen, irgendwen sprechen, ihnen klarmachen, daß sie einen Fehler begingen. Aber ich wußte, ich würde so erfolgreich sein wie Vargas’ kleiner Hund, bellen und an ihren Fersen knabbern, ohne irgend etwas

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