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Nomaden des Weltalls

Titel: Nomaden des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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stellte die beiden anderen Mitglieder seiner Gruppe vor und fügte hinzu: »Wir sind vom Nomadenschiff Peregrinus ...«
    »Ja. Soviel wissen wir bereits.«
    »Aber Ilaloa hat nicht gesagt ... Sind Sie Telepathen?«
    »Nicht in dem Sinn, wie Sie es meinen. Aber wir haben die Peregrinus erwartet.«
    »Und was haben Sie in bezug auf uns für Absichten?«
    »Friedliche. Wir – das heißt ein paar von uns, die die entsprechenden Kenntnisse haben – werden Ihr Boot zum Schiff zurückbringen. Es schwebt zu hoch, als daß die Mannschaft das Geschehen hier unten mit Teleskopen beobachten könnte, und nachdem sie keinen Funkalarm erhalten hat, wird sie auch keinen Verdacht hegen. Sobald wir im Bootshangar sind, lassen wir das Schlafgas ausströmen, das sich durch die Ventilation sehr rasch verteilen wird. Alle Nomaden werden in Landungsbooten heruntergebracht. Aber niemandem wird ein Leid geschehen.
    Wollen Sie jetzt mit uns kommen? Unser Ziel ist jener Teil der Insel, wo Sie sich nach unserer Meinung am wohlsten fühlen werden. Auch die anderen Mitglieder Ihrer Besatzung werden dort landen.«
    »Ja – ja, natürlich.«
    Nicki ging ein paar Schritte hinter Trevelyan, eine Hand auf Seans Schulter. Der Nomade bewegte sich wie ein Blinder. Trevelyan blieb neben Esperero, und die anderen Alori schwebten an ihrer Seite. Schwebten – ihm fiel kein anderes Wort ein für die leichte, lautlose Anmut ihrer Bewegungen. Der Wald nahm sie auf.
    »Fragen Sie, was immer Sie wollen«, sagte Esperero. »Sie sind hier, um zu lernen.«
    »Wie haben Sie uns hierher dirigiert? Und woher wußten Sie ...?«
    »Was Lorinya anbelangt oder Rendezvous, wie Sie es nennen«, sagte Esperero, »so hatten wir es bereits etwa fünfzig Jahre lang kolonisiert, als die Nomaden kamen, und wir beobachteten sie dann lange Zeit. Manchen von uns war ihre Sprache bereits bekannt, und wir hatten Mittel, sie auch dann zu studieren, wenn keine Alori anwesend waren.« Als Trevelyan die Augenbrauen hochzog, sagte der Fremde nur: »Die Bäume haben zu unseren Leuten gesprochen.«
    Nach einer kurzen Weile fuhr er fort: »Vor vier Jahren äußerte Kapitän Joachim den Verdacht, den er in bezug auf diesen Sektor des Weltraumes hatte. Es war nur logisch, daß er früher oder später der Frage nachgehen würde, und wir beschlossen, einen Agenten an Bord seines Schiffes zu schleusen. Ilaloa wurde ausgewählt und geschult. Als die Peregrinus in diesem Jahr zurückkam, fiel es ihr nicht schwer, mit Hilfe der empathischen Fähigkeiten unseres Volkes jemanden zu finden, der sie mitnehmen würde. Was sie im einzelnen zur Beeinflussung und zum Verlauf Ihrer Reise tat, weiß ich noch nicht ...«
    »Das kann ich Ihnen sagen.« Trevelyan berichtete über die Geschehnisse in Kaukasu. »Offenkundig hat sie dort gar keine fremden Gedanken aufgefangen. Sie ist eine hervorragende Schauspielerin.«
    »Ja. Durch die Konstellation, die Ilaloa Ihnen angab, sorgte sie dafür, daß Sie auf Ihrem direkten Kurs hierher in den Gravitationswirbel geraten mußten.«
    »Mhm. Und wie ich vermute, haben Sie bei ihr Hypnoseblockierungen vorgenommen, so daß sie sich selbst im Falle hypnotischer Einwirkungen wie vorgesehen verhielt?«
    »Haben Sie das versucht? Ja, natürlich wurde an alle Eventualitäten gedacht.«
    »Bis auf den Wirbel«, sagte Trevelyan grimmig. »Der hätte uns fast vernichtet.«
    »In diesem Falle«, sagte Esperero, »hätten wir zumindest einen potentiellen Feind weniger.«
    In seinem Ton war etwas Fremdartiges. Es war nicht zynische Gleichgültigkeit, sondern etwas anderes – die Hinnahme eines Geschickes?
    »Alles haben Sie überlebt«, fuhr der Alorianer fort. »Unsere Idee war, Sie zu einer Kolonie zu locken, um Sie gefangenzunehmen. Auf einem halben Dutzend gleich wahrscheinlicher Kolonien war man auf Ihre Ankunft vorbereitet. Zufällig bin ich derjenige, den Sie ... soll ich sagen: auswählten?« Sein Lächeln war hintergründig, und auch Trevelyan konnte sich eines leichten Grinsens nicht ganz erwehren.
    »Ich hätte es wissen sollen«, sagte er dann bedrückt. »Hätte ich daran gedacht, Ilaloa ein wenig zu durchleuchten, dann hätte ich gemerkt, was wirklich gespielt wird.«
    »Sie sind kein Nomade, oder?«
    »Nein. Die Nomaden hielten sich nicht lange mit Analysen und Überlegungen auf, und ich hatte zu viel anderes zu tun. Aber wenn ich gewußt hätte, daß man die Lorinyaner einfach für eine Art wilden Volksstamm hielt ...
    Ilaloa sprach fast perfektes Basic, und das

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