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Nomaden des Weltalls

Titel: Nomaden des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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werde wohl auch ich gehören. Ich bin etwas müde.« Eine Serie energischer Befehle schien Kogamas Gähnen allerdings Lügen zu strafen. Vier Vierergruppen erhielten jeweils den Auftrag, in eine bestimmte Richtung zu gehen und auf einem anderen Wege vor Sonnenuntergang wieder zurückzukommen. Vor der Landung angefertigte Geländeskizzen wurden verteilt, die von den Gruppen so gut wie möglich zu ergänzen waren. Außerdem sollte von allem, was irgendwie ungewöhnlich war, Proben mitgebracht werden.
    Trevelyan bildete mit Sean, Nicki und Ilaloa eine der Gruppen. Ilaloa lehnte es ab, besondere Kleidung für den Erkundungsgang anzulegen. Die drei anderen rüsteten sich mit Overalls, Stiefeln, Handschuhen, Armband-Funksprechgeräten, Pistolen, Verbandszeug und Metalldosen für die Verwahrung von Proben aus.
    »Laßt Ilaloa nur machen«, sagte Kogama. »Kommt sie mit etwas Giftigem in Berührung, dann wissen wir wenigstens gleich, was gefährlich ist.«
    »Nichts ist gefährlich«, beharrte Ilaloa. Sie sprang aus der Luftschleuse auf den Grasboden und schauderte fast vor Wonne. Langsam die Arme hebend, wandte sie ihr Gesicht der Sonne zu.
    Nicki betrachtete die schlanke, weiße Gestalt mit einem Anflug von Neid. »Ich wollte, ich wäre genauso mutig wie sie – oder genauso unvorsichtig«, sagte sie. Tief Atem holend sah sie sich um und fügte hinzu: »Wunderschön ist es hier. Nicht weniger schön als auf Rendezvous. Daß es zwei solche Planeten geben könnte, hätte ich nie gedacht.«
    Trevelyan pflichtete ihr bei. Hier ließ es sich leben.
    Als sie auf den Wald zugingen, wurde Trevelyan seiner Laute und Stimmen gewahr. Das Zirpen und Flüstern war dem auf der Erde gewohnten nicht unähnlich, doch vermißte er die Geräusche von Heuschrecken und den Gesang der Lerche. Auch das Rauschen des Windes in den Blättern klang anders.
    Lachend und singend tanzte Ilaloa vor den anderen her. Wie eine Waldnymphe, dachte Trevelyan – und jeden Moment konnte Pan mit seiner Flöte aus dem Gebüsch treten.
    Die vier stiegen einen Abhang hinauf. Ein vom Boot aus versorgter Gyrokompaß diente ihnen zur Orientierung.
    »Sieht aus wie ein Park«, sagte Nicki nach langem Schweigen.
    Trevelyan zuckte zusammen. Irgend etwas an der Landschaft war ihm merkwürdig vorgekommen. Jetzt hatte er plötzlich ein flaues Gefühl im Magen. »Und wer«, fragte er langsam, »ist hier der Gärtner?«
    »Aber« – Nicki sah ihn verwirrt an – »niemand. Ich habe es einfach so gesagt.«
    »Es könnte so sein«, antwortete er mit gepreßter Stimme, »aber gewöhnlich ist das Leben ein Kampf um Raum. Das hier sieht – künstlich angelegt aus!«
    »Aber das ist doch albern, Micah. Niemand lebt hier. Nicht einmal X würde einen Park aus einer ganzen Welt machen, die er gar nicht bewohnt.«
    Trevelyan sah sich um. Ilaloa stand bei einem Baum, dessen Zweige schwer von dunkelfarbigen Früchten waren. Als sie eine davon pflückte, versuchte Sean, sie davon abzuhalten, aber sie lachte nur und biß einfach hinein.
    »Das ist wirklich sehr unvorsichtig«, sagte Trevelyan. Nicki, die Arm in Arm mit ihm ging, spürte, wie er erstarrte.
    Sean protestierte immer noch, als die beiden zu ihnen traten. Ilaloa hielt ihm die Frucht hin. »Schmeckt gut«, sagte sie.
    »Aber ...«
    »Versuch doch, Liebster.« Ihre Stimme klang schmeichelnd. »Würde ich dir etwas geben, was nicht gut für dich ist?«
    »Nein. Nein, natürlich nicht. Also meinetwegen.« Sean nahm die Frucht und kostete sie. Ein Ausdruck des Entzückens ging über sein schmales Gesicht.
    »Wunderbar!« rief er den anderen zu. »Das müßt ihr versuchen.«
    »Nein danke«, sagte Trevelyan. »Mit Dingen, die noch nicht ausreichend analysiert sind, sollte man keine Experimente machen. Selbst wenn man nicht gleich etwas spürt, könnte es Nachwirkungen geben.«
    Sie erreichten eine offene Wiese. Trevelyan erlegte ein Tier, einen kleinen Vierbeiner. Seine grüne Farbe hatte es von in seinem Pelz lebenden grünen Algen.
    »He«, rief Sean. »He, seht einmal her!«
    Trevelyan folgte ihm zu einem Baum am Rande der Wiese. Er sah anmutig aus, einer Pappel nicht unähnlich, und wiegte sich leise im Wind. Aber die Blätter hatten hervortretende Adern und ...
    Und sie würden im Dunkeln leuchten, wußte Trevelyan. In Forschungsberichten war von dieser Spezies die Rede gewesen, die unerklärlicherweise auf einem halben Dutzend verschiedener Welten zu finden war. Und die Stücke der Puzzles paßten zusammen.
    »Ein

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