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Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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heiligen Stand
der Ehe?«
    »Warum wir ,
wollen Sie etwa auch heiraten?«
    »Oh, haben
Sie auch gesagt? Gute Nacht.«
    Sie beschrieb
mit ihrem wohlgeformten Zeigefinger eine Linie von meiner Schulter bis auf den Boden:
    »Wäre auch
ein schöner Hochzeitsanzug, Herr Bönle! Ah, noch etwas, bevor ich’s vergesse. Obwohl
Sie ja ständig diesen Eindruck vermitteln, sind Sie doch nicht auf den Kopf gefallen.
Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen dem Mord und dem, was hier mit dem Ködler
passiert ist?«
    »Ah, es
war also Mord?«
    »Suizid
mit Sicherheit nicht, selbst Sie könnten sich, nachdem Sie sich die Hand abgeschnitten
haben, nicht noch den Kopf abschneiden. Obwohl … Ihnen traue ich einiges zu.«
    »Ein Zusammenhang?
Ja.«
    »Warum?«
    »Feeling.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das noch nicht alles war. Ich kann aber nicht
sagen, warum.«
    Ich spekulierte
einfach wild weiter, um zu sehen, was noch aus ihr herauszubekommen war:
    »Ich bin
mir sicher, dass das nicht die letzte Leiche war. Mein Gefühl sagt mir, dass da
bald noch jemand sterben wird, und ich hoffe …«
    »Seit gestern
wird ein junger Mann aus Wolfartsweiler vermisst. Er war auf einer Fasnetsveranstaltung
in Friedberg, im Dorfgemeinschaftshaus. Er wollte nach Hause laufen. Ist aber nicht
bei seiner Mutter angekommen. Gut, das muss nichts heißen, wenn ein junger Mann
in dem Alter nicht zur Mama kommt. Wissen Sie da etwa schon irgendwas?«
    »Nein. Wie
alt?«
    »Alt genug,
geht Sie nichts an, über 18.«
    »Und bei
Freunden ist er nicht untergetaucht, oder Freundin, irgendetwas im Alkoholrausch?«
    »Die Mutter
hat wohl alle in Frage kommenden Bekanntschaften durchtelefoniert, hat aber nichts
erreicht. Sie ist in großer Sorge, weil ihr Sohn sonst recht zuverlässig ist. Sie
hat auch Angst wegen der Kälte. Wenn er vielleicht zu viel getrunken hat und die
Orientierung verloren … Wenn Sie etwas hören oder herausbekommen, Sie melden sich.
Die Polizei ermittelt, verstehen Sie, was ich meine?«
    Ich verstand
genau, was sie meinte, das war eine versteckte Aufforderung mitzuarbeiten.
    Sie hob
kurz ihren stolzen Kopf, fokussierte mich streng und verdrängte Cäci für ein Verhör
mit Schwester Immaculata-Flora.
    Cäci setzte
sich neben mich und berichtete von ihrem Gespräch mit der jungen Schwester. Vor
allem die Aussage, dass der Ordensfrau das eigenartige Motorgeräusch des Wagens,
aus dem vermutlich die Leichenteile stammten, bekannt vorkam, interessierte mich.
Da musste ich bald mal nachhaken, wenn sie nicht zu scheu war. Und wenn es morgen
früh möglich wäre, das Kloster zu verlassen, würde ich mit Cäci die Strecke von
Friedberg nach Wolfartsweiler gern abfahren.
    »Oh, wea
komm denn da mit da Wuastspezialitäten, das wiad doch nicht des Fräulein Maga sein?«
    Deodonatus
Ngumbum, mein Freund und Massai-Pfarrer aus Riedhagen, hob seine großen Hände wie
zum Lobe des Allmächtigen und blickte abwechselnd entzückt zum dekorativen Wurstgebinde
im efeuverzierten Flechtkorb und zum gepunkteten Kostüm der Fleischereifachverkäuferin
aus Ostrach. Wobei letztendlich das Wurstgebinde mit einem eindeutigen Sieg die
Gunst des Geistlichen gewann.
    »Deo, beherrsch
dich, verträgst du das Franziskus-Wasser nicht? Wir haben doch schon gegessen. Als
Geistlicher musst du doch wissen, dass Gula, die Völlerei, eine Todsünde ist.«
    »He Dani,
was ista los mit dia, sonst bista du doch auch nicht so. Ein bisschen Spaß mussa
sein. Außadem braucht meina großa Köapa mea Eneagie als deina! Ein bisschen Spaß
mussa sein.«
    Den letzten
Satz sang er mit der bekannten und bestimmt auch im klösterlichen Kontext beliebten
Melodie.
    »Ja, Roberto.«
    Und wieder
wieherte er los wie Black Beauty vor einer Pferdeschlachterei. Monika Magen setzte
sich wieder neben den hocherfreuten Schwarzen und rief in die Runde:
    »Biowuuscht
fir älle. D Schwaazwuuscht ischt fir da Neger.«
    Stille im
Saal.
    Deodonatus
mimte den Entsetzten, machte große, weiße Glupschaugen und rief:
    »Aba Fräulen
Maga, das heißta nicht Nega, sondan Fabiga, schauat Sie doch meina Haut, ist bunt
wie Regaboga!«
    Monika führte
keck ihren Zeigefinger zu ihrer rosafarbenen Zunge, rubbelte kräftig über Deos Handrücken
und bemerkte trocken:
    »Vielleicht
isch dronter a Färble?«
    Deo schien
noch nie einen besseren Scherz gehört zu haben. Er führte seinen rechten Arm sanft
und gewagt um das, was Frau Magens Hüfte sein konnte, und zog sie charmierend an
sich.
    »Oh, Fräulein
Maga, wenn

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