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Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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es Sie nichta geba wüade, man müsste Sie efinda.«
    Mir wurde
es allmählich zu peinlich. So benimmt sich kein Massai. Auch wenn er Pfarrer ist.
Ich hob meinen Zeigefinger und mahnte:
    »Hei Deo,
nimms Gas weg, sonst gibt es heute Abend noch …«
    »Aba Dani,
erkenna ich da etwa Eifasucht? Eifasucht ist eina Todsünda!«
    »Wollust
aber auch.«
    »Aba Dani,
das ist doch keina Wollust, das ista eina heitara Kommunikation zwischa eina junga,
schöna Frau und eina aufgeschlossana ältara Herr.«
    »Pfarrer.«
    »Auch ein
Pfarra ist eina Mann, zwar eina besondara, aba er ist eina.«
    »Du benimmst
dich aber wie zwei , wie zwei Idioten.«
    »Aba Dani,
was ista denn nua los mit dia? Seit du deina komischa altverbackana Anzug trägst,
bist du päpstlicha wie da Papst, eina echta Spaßbremsa.«
    Ich wollte
Deo noch nichts von meiner Schwangerschaft verraten, dass da eine ganz andere Verantwortung
auf einen zukommt. Schwanger sein ist nicht so einfach wie Pfarrer sein. Da liegen
Welten dazwischen. Bald würde ich Deo als einen meiner engsten Freunde einweihen.
Und als Massai würde er mich verstehen. Immerhin ging es um meinen Sohn – auch Cäcis.
    Und wieder
tönte sein raues Lachen durch den klösterlichen Speisesaal. Auch Monika Magen lachte
herzlich-sympathisierend mit:
    »Jo, des
ischt klasse, dr Benle, päpschtlicher als dr Paapscht.«
    Überflüssigerweise
deutete sie auf ein goldgerahmtes Bild Benedikts XVI., das den Speisesaal der Nonnen
würdig zierte.
    »Papst Bönle,
dea humoalosa Rächa!«
    Deo blickte
auffordernd zu seiner neuen Liebe. Früher, bestimmt gestern noch war er großer Fan
der Gottesmutter Maria. Und heute vergötterte er das Goldene Schwein Monika. Ein
Götzenbild.
    »Was moinat
Se mit ma hummerlosa Recha?«
    »Ein hummerloser
Rechen, seid ihr alle von Sinnen, er meint humorloser Rächer, unser schwarzer Gaudi-Bursch.
Deutsch war noch nie seine Stärke«, ergänzte ich gemein.
    Cäci tätschelte
besänftigend meinen Oberschenkel.
    »Hei, sei
doch nicht so aggressiv, was ist denn los mit dir?«
    Die hatte
gut reden, sie war ja schon länger schwanger als ich. Offensichtlich brauchte ich
doch noch etwas Zeit.
    »Ich denke,
wir gehen bald ins Bett. Ich dusche noch.«
    »Wir ist
gut … getrennte Schlafzimmer. Wie ist das eigentlich in deinem Zustand, ähh, ich
möchte meinen Sohn ja nicht aufwecken, aber wenn ich ganz sachte …«
    »Mein Gott, der ist nicht, es ist nicht größer als ein Engerling.«
    »Trotzdem
hat er ein Recht auf Schlaf, und wenns da ein bisschen schaukelt, rockt und rollt,
dann ruht er bestimmt besser.«
    »Nein, getrennte
Schlafzimmer, keine Ehe, kein Kloster-Rock’n’Roll. Geschieht dir recht, du weißt,
dass wir nur als Verheiratete ein Doppelzimmer bekommen hätten. Und das Vertrauen
der Schwestern möchte ich nicht missbrauchen. Wie gesagt, ich dusche jetzt noch
und gehe dann ins Bett. Hast du eigentlich meinen Mitfahrer noch einmal gesehen,
den Theodor?«
    »Nein, der
hat sich gleich nach dem Essen verzogen, hatte sich aber noch eine Handvoll Nonnenfürzle
geschnappt. Der kann ruhig ein paar Kilo mehr am Leib vertragen, der Hungerhaken.
Au, die Nonnenfürzle, da geh ich noch in die Küche, das Rezept brauche ich. Deo,
wie heißt denn die Küchenschwester, die die tollen Nonnenfürzle macht?«
    Deo kicherte
mit Monika Magen herum und ließ sich ungern stören, antwortete mir aber gnädigerweise:
    »Das ist
da Schwesta Babaaa, die ista aba nicht bloß Küchaschwesta, sondan auch Künstlarin,
de malt schöna Bilda. De hat auch schon in da Kreissparkassa Ausstellung gahabt.«
    »Wie heißt
die?«
    »Schwesta
Babaaa!«
    »Barbara?
Ah, danke.«
    Cäci war
schon aufgestanden und gähnte:
    »Ich gehe
jetzt. Körperhygiene. Klopf bei mir noch zum Gutenachtsagen, und nimm mein Handy
mit, das will ich nicht mit in die Dusche nehmen.«
    »Okay. Soll
ich nicht mitkommen? Einseifen?«
    »Nix da,
Kloster und unverheiratet!«
    Ich konnte
es nicht mehr hören.
    Ich ging
zur Küche, aus der der Nachschub der begehrten Nachspeise nun endgültig versiegt
schien, um mich bei der Köchin und Künstlerin Schwester Barbara zu bedanken.
    Ich öffnete
die Tür und rief:
    »Hallo,
ich möchte mich für den tollen Nachtisch bedanken. Das Rezept … vielleicht können
Sie mir das rausschreiben?«
    Die Küche
schien schon weitgehend aufgeräumt, der steinerne Boden war blitzeblank. Es roch
nicht nur nach Fettgebackenem, sondern auch nach Spül- und Reinigungsmittel. Meine
Stimme erzeugte einen

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