Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)
Heiterkeit. Ich wüsste nicht … Ich darf gar nicht daran
denken.«
Dann schniefte
sie los und weinte in meinen Nacken. Heiß schmerzten die Tränen, als sie meinen
Hals hinuntertanzten.
»So was
darfst du nie wieder machen, stell dir mal vor, du … und ich wäre jetzt allein …
schwanger!«
Ich nickte:
»War schon
blöd von mir, aber der Franz Joachim ist einfach losgespurtet wegen seinem Handy.
Ich konnte ihn nicht allein lassen.«
»Du hast
Franz Joachim gesagt … Und eine Waffe mitnehmen, überlege auch mal … Manchmal glaube
ich, du hast wirklich keinen Verstand!«
»Vielleicht
wären wir wirklich alle drei tot, die Schwester Barbara, Franz Joachim und ich.«
»Dein Kind
würde ohne Vater aufwachsen.«
»Unser Sohn.«
»Was wetten
wir, dass es ein Mädchen wird?«
»Nie im
Leben, ein Vater spürt das.«
Sie drückte
ihren schönen Kopf mit dem weichen, duftenden Haar noch fester an den meinigen.
Tränen der Sorge vermischten sich allmählich mit Tränen der Erleichterung und Freude.
»Meinst
du, wir sollten nicht langsam einen Namen für ihn aussuchen? Nicht, dass er denkt,
wir kümmern uns zu wenig um ihn.«
»Mädchennamen
wüsste ich schon einen: Barbara.«
»Hei, das
ist nicht fair, mich an meine größte Schande zu erinnern!«
»War doch
nur ein Spaß!«
Cäci legte
fest ihren linken Arm um meinen Hals, Schwitzkasten quasi. Meine bedauernswerte
Gesundheitslage ließ leider keinerlei Gegenwehr zu. Ich genoss es einfach, die Mutter
meines ungeborenen Sohnes so nahe neben mir zu haben. Wir repräsentierten schon
eine tolle Kleinstfamilie.
»Ich hätte
schon einen schönen Jungennamen.«
»Jetzt kommt
wieder etwas! Verschone mich, mein Revolverheld!«
»Axel Angus
Campino Bönle.«
»Ich wusste
es, du Spinner!«
Instinktiv
holte sie aus und vergaß wohl einen Augenblick meine missliche Gesundheitssituation,
das Gesäß betreffend.
Der Schmerz
war feurig, er bestrafte mich für alle Sünden der letzten Tage.
»Oh, Entschuldigung!«
»Das war
Buße genug für all meine Vergehen.«
»Schon,
aber nicht für das Geschenk, das du für die Schwester Barbara ausgesucht hast. Dafür
würde nicht einmal ein zweiter Schuss in die andere Schinkenseite ausreichen!«
»Was ihr
alle habt, das Geschenk ist für Barbara genau das richtige, basta!«
Von der Tür her klang Susis glockenhelle
Stimme:
»Hallo,
ist es okay, wenn ich wieder hereinkomme? Schaut mal, wen ich mitgebracht habe.«
Es war ein
weiterer Rock, ein langer, ein schwarzer, ein eleganter, mit vielen Knöpfen. Deo
in seiner Arbeitskleidung, der Soutane.
»Hallo,
Deo! Ist dir das Fräulein Magen noch begegnet, 200 Gramm Schwarzwurst, darf’s ein
bisschen mehr sein?«
Deo, der
entspannte Geistliche, ging auf meine gelungene Provokation überhaupt nicht ein.
Im würdevollen Näherschreiten blickte der hünenhafte Massai süffisant auf mein bandagiertes
Gesäß.
»Haaaa,
ista tatsächlich wah, da Dani hat sich in eigena Aasch geschossa. Hahaha!«
»Mach mir
lieber ein Bier auf und lass das dumme Geschwätz. Und Arsch sagt man nicht! Cäci,
kannst du mir den Schlauch in das Fläschchen reinstecken?«
»Ich weiß
nicht, die Narkose, ob da Bier eine gute Idee ist?«
»Ach was.
Prost!«
»Auuu Dani,
weißt du, was da Leute in die Stadt reda, hä?«
Ich fragte
nicht nach, Deo blieb jedoch zäh. Ich wusste, dass wieder irgendein Deo-Scherz kam,
der weit unter der Gürtellinie lag.
»Hei Dani,
weißt du, was da Leute in die Stadt reda? Hä, hä, soll ich dir saga?«
»Von mir
aus, wenn’s dir guttut.«
»Gott sei
Dank hatta da Revolvaheld Dani seina Revolva nicht voana reingesteckt!«
Susi und
Deo brüllten los vor Lachen. Cäci hielt sich, die Entsetzte mimend, eine Hand vor
den hübschen Mund und prustete mit einer Sekunde Verspätung los.
»Ha, ha,
ha, ganz toll, Deo, dir habe ich übrigens zu verdanken, dass in der Stadt noch viel
mehr herumgetratscht wird. Cäci fand das auch nicht wirklich lustig. Und die Kommissarin
noch weniger.«
»Das tut
mia wiaklich leid, ich habe aba da Kommissain angerufa und des klaa gestellt. Und
mich in alla Foam entschuldigt.«
»Ja toll,
man lacht jetzt doppelt über mich.«
»Nicht nua
lacha, viela brava Büaga von Bad Saulgau sind entsetzt üba dein Geschenk füa da
Schwesta Babaa, Dani, das kann ma doch nicht macha. Das veletzt doch da Wüade von
da gute Schwesta Babaa. Da braucht ma doch a bissale mea Empathie, Dani. So eina
Geschenk valetzt doch de Seela, gerada von so eina
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