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Noras großer Traum (German Edition)

Noras großer Traum (German Edition)

Titel: Noras großer Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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Dr. Morrison. Wenn du mich wirklich lieben würdest, hättest du schon lange bemerkt, wie unglücklich ich hier bin. Und wenn es dir ernst mit dem Fortbestand unserer Ehe wäre, wüsstest du, dass ich nirgends lieber leben würde als in Sydney. Dort waren wir übrigens beide einmal sehr glücklich.« Traurig, aber bestimmt hatte sie dann noch gesagt: »Ich bin nun mal keine Florence Nightingale oder Mutter Teresa. Ich bin weder für das Leben hier geschaffen noch für ein Hungergebiet in Afrika. Das mag vielleicht arrogant klingen, Tom, aber nicht jeder kann so etwas ertragen. Und man darf es auch nicht von jedem fordern.«
    Erschüttert hatte er ihr zugehört. Sie schien schon öfter mit dem Gedanken gespielt zu haben, ihre Beziehung zu beenden. Das hatte er bei ihren Worten gespürt. Mit gesenktem Kopf überlegte er, bevor er sie wieder ansah und leise sagte: »Und wenn ich nicht nach Afrika ginge? Wenn ich hier bliebe?«
    Sarah schien sich nun ebenfalls nicht sehr wohl in ihrer Haut zu fühlen. Sie war wütend darüber, dass er seine Entscheidung ohne sie getroffen hatte, aber sie wollte nun auch wieder nicht, dass er ihretwegen auf etwas verzichtete, was ihm offensichtlich so wichtig war, nur in dem Bemühen, halbherzig ihre Ehe aufrechtzuerhalten. Auch sie hatte sich den Verlauf ihrer Beziehung, die einmal so viel versprechend begonnen hatte, anders vorgestellt. Zögernd legte sie nun eine Hand auf seinen Arm.
    »Ach, Tom, was soll das jetzt noch? Im Grunde wissen wir es doch beide schon länger, oder? Dass es zu Ende ist.«
    Er hatte auf seine Füße gestarrt und nach einer Weile genickt. Mit einem Scheitern seiner Ehe nach so kurzer Zeit hatte er nicht gerechnet. Er empfand diese Tatsache als persönliches Versagen, als eine private Bankrotterklärung. Er war aufgestanden und hatte sich einen Drink genehmigt, bevor er sich zu ihr umdrehte und niedergeschlagen fragte: »Was wirst du jetzt tun?«
    Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück und schlug die langen Beine übereinander. »Komm schon, Tom, mach keine Katastrophe daraus. So etwas passiert anderen Leuten auch. Es wäre schön, wenn wir einfach friedlich auseinander gehen könnten.« Abwartend hatte sie einer Reaktion von ihm entgegengesehen, doch als er nur stumm sein Glas in den Händen drehte, hatte sie schließlich weitergesprochen. »Es wird dich kaum überraschen. Ich gehe nach Sydney zurück. Wenn du einverstanden bist, werde ich dort auch die Scheidung einreichen.« Als er immer noch nicht reagierte, hatte sie den Kopf schräg gelegt und ihn fragend angesehen. Diese Geste hatte er früher so an ihr geliebt, jetzt schmerzte sie ihn, in Verbindung mit den Worten, die ihr so glatt über die Lippen kamen. Ihr schien das Ganze nicht besonders viel auszumachen. »Tom?«
    Er riss sich zusammen. Wenn sie nicht unter dem Ende ihrer Beziehung litt, wollte er ihr auch nicht die Genugtuung gönnen zu sehen, wie sehr es ihn traf. Er hatte sich wieder im Griff, als er aufsah und ruhig antwortete: »Ich bin einverstanden. Wahrscheinlich hast du Recht.«
    Sie schien erleichtert zu sein. »Gut, dann packe ich in den nächsten zwei Tagen alles zusammen und nehme am Samstag die Mittagsmaschine nach Sydney. Besser, wir bringen es schnell hinter uns.«
    Einen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen. Tom kam dieser Schlussstrich unter seiner Ehe merkwürdig vor, so kühl und überlegt wie ein präzise gesetzter Schnitt bei einer Operation. Ihm schoss ein Begriff aus dem medizinischen Alltag durch den Kopf: Klinisch tot! Bitter dachte er, dass es wohl keine treffendere Bezeichnung dafür geben konnte.
    Er schrak zusammen, als Sarah sich vorbeugte und ihm in die Augen sah. »Ich habe mir auch nicht gewünscht, dass es so weit mit uns kommt, Tom. Aber wir können wohl beide nicht aus unserer Haut. Das müssen wir akzeptieren.« Er hatte langsam genickt.
    Drei Tage später waren sie auseinander gegangen. In Cameron Downs hatte es natürlich Gerede gegeben, und er war froh über die Aussicht gewesen, den Ort bald verlassen zu können. Sicher würde es ihm gut tun, sich in nächster Zeit nicht mehr mit eigenen Problemen beschäftigen zu müssen. Lisa und Bill Jarrett waren wie die meisten anderen auch zunächst enttäuscht über seinen Entschluss gewesen, von hier fortzugehen. Schnell hatten sie jedoch erkannt, dass er diesen Wechsel jetzt brauchte. Und so war er, nur wenige Wochen später, nach einem freundlichen Abschied nach Afrika aufgebrochen.
    In seinen kühnsten Träumen

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